Einsatzboot am Traunsee feiert 30er

Ebensee_Bootstaufe
Ebensee_Bootstaufe

Es waren bange Wochen der Ungewissheit. Es wurde schon leise gefragt, ob sie sich nochmals erholen wird – oder geht es doch zu Ende, immerhin in ihrem Alter ein schwerer Schaden, quasi mitten im Herz. Aber dann kamen beruhigende Nachrichten aus Ebensee: Gerti geht’s gut.

Ihr sehr guter Allgemeinzustand machte es möglich, dass sie wieder fährt: Mit 30 Jahren als ältestes Einsatzboot der Wasserrettung in Oberösterreich.

Ein Riss im Motorblock legte sie vor einigen Wochen lahm und es wurde diskutiert: Zahlt es sich noch aus? Nach einem Gutachten wurde die Entscheidung getroffen, den Motorblock zu reparieren und den Z-Antrieb zu wechseln, da auch schon Probleme mit dem Getriebe auftraten. Gesamtkosten: 11.308,14 €, wobei die Gemeinde Ebensee mit einer Unterstützung in Höhe von 5.000,- € wesentlich zur Genesung von Gerti beitrug.

6,7 Meter lang und mit 265 PS ausgerüstet fährt Getraud II, so ihr Taufname, wieder als Einsatzboot der Ortsstelle Ebensee, trotzt weiterhin Sturm und Wellen und sorgt gemeinsam mit den Wasserrettungsbooten von Gmunden und Traunkirchen für Sicherheit am Traunsee.

Es sind einige Geschichten die Gerti in den 30 Jahren Dienst erlebt hat. Bewegende Momente, wenn Menschen aus höchster Not aus dem Wasser gerettet werden konnten, aber auch Tragödien durch Ertrinkungsunfälle im Wasser des Traunsees.

Übrigens, 1991, im gleichen Jahr wie Gerti, erblickte auch das World Wide Web das Licht der Welt, nachdem die erste öffentlich zugängliche Webseite veröffentlicht wurde. Daran mag ersichtlich sein, wie lange das Einsatzboot schon fährt.

Wir wünschen ihr weiterhin immer eine Handvoll Wasser unter dem Kiel und viele Jahre mit so wenigen Einsätzen wie möglich.

Die lange Dienstzeit von Gerti zeigt auch, dass wir als Österreichische Wasserrettung verantwortungsvoll und sorgsam mit öffentlichen Subventionen und Spenden umgehen. Doch Sicherheit ist nicht umsonst zu bekommen. Auch wenn ehrenamtliche Helfer*innen ihre Zeit kostenlos zur Verfügung stellen, wird Geld für moderne und effiziente Ausrüstung benötigt, um andere Menschen aus Gefahr in Sicherheit bringen zu können und dabei auch selbst möglichst sicher zu sein. Momentan geht’s Gerti gut, doch in den letzten Jahren sind die Anforderungen und Vorrausetzungen immer weiter gestiegen, um Unterstützung der öffentlichen Hand zu erhalten. Besonders kleinere wohltätige Vereine benötigen einen im Verhältnis hohen Anteil ihrer ehrenamtlichen Arbeit für diese Verwaltungs- und Organisationsaufgaben.

Zurzeit können Sie die Arbeit der freiwilligen Rettungs- und Sicherheitsorganisationen in Oberösterreich durch eine Unterschrift beim „Freiwilligen Manifest“ auf einer Seite der Oberösterreichischen Nachrichten www.nachrichten.at/manifest unterstützen. Informieren Sie sich und helfen Sie mit Ihrer Unterschrift: freiwillig ? selbstverständlich

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