Hallstatt will keine neuen Personenschiffe am See!

Foto Frühauf
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Der Gemeinderat der Marktgemeinde Hallstatt hat sich in seiner Sitzung einstimmig am 24. Juni 2021 (alle drei Fraktionen) gegen ein, dem Bürgermeister kürzlich von Unternehmern einer Nachbargemeinde vorgestelltes Projekt, ein bis zwei überdachte, elektro-motorisierte „Holzmutzen“ mit einer Personenkapazität bis zu je 49 Person bauen zu lassen, um damit den Hallstättersee im Gemeindegebiet von Hallstatt zusätzlich zu befahren, ausgesprochen.
Vorgeschichte/ Information:
Zwei Unternehmer aus unserer Nachbargemeinde Obertraun planen derzeit folgendes Projekt:

Sie beabsichtigen, mit ihrer neu gegründeten GmbH ein bis zwei überdachte, elektro-motorisierte „Holzmutzen“ (wird von den beiden fälschlich so genannt) mit einer Personenkapazität bis zu je 49 Personen bauen zu lassen. Der Kostenrahmen wurde als noch ungewiss angegeben da man sich momentan noch in der Planungsphase befindet. Es können auch derzeit noch keine konkreten Angebote eingeholt werden, weil noch nicht feststeht, wer ein derartiges Holzschiff mit winterfestem Aufbau errichten kann. Da es ein derartiges Projekt nirgends gibt, steht auch noch nicht fest, wer die einzelnen Bauschritte durchführen wird bzw. durchführen kann.

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Hallstatt vertritt geschlossen die Auffassung, dass es am Hallstättersee im Gemeindegebiet Hallstatt, durch die geplante zusätzliche Befahrung von größeren Personenschiffen mit bis zu 49 Personen an Bord, zu einer Verschlechterung der Lebensqualität für die einheimische Bevölkerung kommen wird.
In Hallstatt ist es aus verschiedensten Gründen bis zum März 2020 zu einer ungewöhnlich starken touristischen Entwicklung gekommen. Unsere Marktgemeinde wurde österreich- und europaweit zu einem Synonym für Massentourismus und Overtourism.
Die Gemeinde versucht seit Jahren mit verschiedensten Maßnahmen gegenzusteuern und den Massentourismus einzudämmen.

Das zuvor geschilderte Projekt wird als zusätzliche Belastung gesehen Der See soll eine Erholungszone, eine Ruhezone für die einheimische Bevölkerung sein und bleiben. Es sollen speziell auch jene, die entlang des Sees wohnen und durch die Boote einer zusätzlichen Lärmbelastung (bis zu 49 Passagiere, Musik, Gästeinformation/ Lautsprecher, Feierlichkeiten am Schiff, Motorlärm etc.) ausgesetzt wären, schützen.

Nach der aktuellen Zäsur durch die COVID-19 Pandemie sind wir in Hallstatt nun gefordert, noch lenkender einzugreifen. Dies wird für jene, die künftig weiterhin auf Kosten der Hallstätter Bevölkerung mit Besuchermassen Geschäfte machen wollen, Einschränkungen bedeuten.
Zu Tagesordnungspunkt 7:
Ruhezone Hallstättersee – Beschlussfassung gegen zusätzliche Massenbeförderungsmittel am See.
Antrag Bürgermeister Alexander Scheutz:
Der Gemeinderat der Marktgemeinde Hallstatt tritt dem Projekt, den Hallstättersee mit zwei zusätzlichen elektromotorbetriebenen Personenschiffen mit bis zu je 49 Personen an Bord, das Gemeindegebiet von Hallstatt zu befahren, vehement und entschlossen entgegen.
Dies würde zu einer Verschlechterung der Lebensqualität für die Hallstätter Bevölkerung führen. Es wäre eine zusätzliche Belastung, speziell für jene, die entlang des Sees wohnen und durch die Boote einer zusätzlichen Lärmbelastung (bis zu 49 Passagiere, Musik, Gästeinformation/Lautsprecher, Feierlichkeiten am Schiff, Motorlärm etc.) ausgesetzt wären.

Nach der aktuellen Zäsur durch die COVID-19 Pandemie wird die Marktgemeinde Hallstatt künftig dort wo sie die Möglichkeit hat, noch lenkender eingreifen und dies auch allen „Geschäftemachern“ unmissverständlich und klar mitteilen.
Gemeinderat der Marktgemeinde Hallstatt lehnt jegliches Begehren, nach zusätzlichen Massenbeförderungsmitteln am Hallstättersee im Gemeindegebiet von Hallstatt, entschieden ab.
Bürgermeister Scheutz ersucht diesbezüglich um die Geschlossenheit aller Fraktionen!
Abstimmung: Der Antrag wurde einstimmig (13) angenommen
Abschließende Anmerkung:
„Mutzen“ sind Boote die einen Holz- oder Eisenrumpf haben und früher am Hallstättersee als Transportmittel (Salz, Holz, Kohle, Lebensmitteln) verwendet wurden. Mutzen wurden (werden) von vier (heutzutage von zwei) Ruderern gerudert.
Ein Mutzen hat keinen Aufbau (winterfest) - die Ladung wurde hinein- bzw. herausgeschaufelt.
In Hallstatt gibt es noch einen „klassischen Holzmutzen“. Er gehört der Gemeinde und wird bei Veranstaltungen (Fronleichnamsprozession, Seekonzert-Salinenmusikkapelle) oder Familienfeiern (Einheimische) verwendet.
Unserer Meinung nach handelt es sich bei den geplanten Booten (Projekt) deshalb auch nicht um einen „Mutzen“ sondern um ein Motorschiff zur Personenbeförderung.
Der Hallstättersee ist im Privateigentum der Republik Österreich und wird durch die Österreichische Bundesforste (ÖBF AG) „verwaltet“. Der Beschluss des Gemeinderates hat also rechtlich keine Auswirkungen auf das Vorhaben.
Umgesetzt kann das Projekt aber nur dann werden, wenn die Österr. Bundesforste dazu die Zustimmung geben.
Bürgermeister Alexander Scheutz hat sowohl Herrn DI Martin Stürmer (ÖBF AG) als auch Bürgermeister Mag. Egon Höll (Obertraun) über die Sichtweise des Gemeinderates der Marktgemeinde Hallstatt informiert.

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