NEWS aus der Ferienregion Dachstein Salzkammergut

Copyright: Edwin Husic Fotografie
Copyright: Edwin Husic Fotografie

Im Rahmen des INTERREG-Projektes Oberösterreich-Bayern mit dem Titel „Lebenswerter Alpenraum“ (BA0100008) wurde die Bevölkerung animiert, bei einer Befragung im Zeitraum Oktober bis November 2023 teilzunehmen. Die Ergebnisse wurden am 8. April 2024 im Festsaal in Bad Goisern am Hallstättersee präsentiert und gaben einen wichtigen Einblick in die Meinungen und Bedürfnisse der Bevölkerung in Bezug auf Tourismus, Nachhaltigkeit und Lebensqualität.


INTERREG ist eine Initiative des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zur Förderung grenzüberschreitender Projekte. Die Förderstelle INTERREG Bayern-Österreich unterstützt Projekte, die dazu beitragen, die Nachteile von Grenzregionen auszugleichen und neue Perspektiven zu schaffen. Das INTERREG-Projekt Lebenswerter Alpenraum (BA0100008) zielt darauf ab, partizipative Lösungen für einen nachhaltigen Tourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum zu entwickeln. Unter der Leitung von Dr.in Herta Neiß werden gemeinsam mit lokalen Gemeinschaften, der Tourismusbranche und anderen Stakeholdern alternative Kulturangebote entwickelt, um touristische Spitzenzeiten zu entlasten. Partner wie die FH Salzburg, die TH Rosenheim und verschiedene Tourismusorganisationen wie der Tourismusverband Inneres Salzkammergut, die Salzkammergut Tourismusmarketing GmbH, Chiemgau Tourismus aber auch die Europäische Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut 2024 arbeiten gemeinsam an diesem Projekt, das drei Jahre läuft.


Bürgermeister Leopold Schilcher begrüßte die Anwesenden und betonte die Relevanz der Umfrageergebnisse für die Weiterentwicklung der Region, um die Bedürfnisse und Ansichten der Bürger und Bürgerinnen zu verstehen. Es sei wichtig, dass diese Erkenntnisse genutzt werden, um fundierte Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können.


Der Geschäftsführer des Tourismusverbands Inneres Salzkammergut, Herr Mag. (FH) Christian Schirlbauer gab in seinen Begrüßungsworten einen Überblick über die vergangene Wintersaison und über die aktuelle Saison. Er verdeutlichte, wie sich die Aufgaben einer Tourismusorganisation gerade nach der Pandemie verändert haben und klassisches Marketing nicht mehr die Hauptaufgabe ist.


Anschließend präsentierten Frau Dr.in Herta Neiß und Frau Irene Wögerer, M.A. von der Johannes Kepler Universität Linz das Projekt und die darin angedachten Ziele. Sie hoben hervor, wie wesentlich es ist, die Erkenntnisse aus der Umfrage in den Entwicklungsprozess der Region einzubeziehen und die der Bevölkerung einzubeziehen. Im Inneren Salzkammergut ist man gerne Gastgeber und auch Gastgeberin, zeigt den Touristen und Touristinnen die Besonderheiten der Region, ob in der Natur, den Bräuchen, der Kulinarik oder der Kultur. Wesentlich ist, dass das Gästeaufkommen nicht das Maß übersteigt, das die Einheimischen tragen können. Daher ist uns wichtig, im Interregprojekt Lebenswerter Alpenraum, die regionale Bevölkerung mit an Bord zu haben, so Herta Neiß, von der JKU in Linz.


Bei der Befragung im Zeitraum von Oktober bis November 2023 haben rund 1.200 Personen aus dem bayerischen Chiemgau und dem Salzkammergut teilgenommen. Allein im Salzkammergut (inklusive Bad Aussee) lag die Beteiligung bei 40%, welche ihre Meinung zu Themen wie Besucheraufkommen, Einfluss von Touristen und Touristinnen im Alltag aber auch zur Nachhaltigkeit und Kultur abgegeben haben. Gelebte Nachhaltigkeit gelingt dann, wenn man sich gemeinsam auf den Weg macht. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen die große Zustimmung der regionalen Bewohner*innen für den Schutz des alpinen Lebensraumes, der im Zusammenwirken mit der Tourismusbranche gestaltet werden soll. Angebote für gesellschaftliche Teilhabe an den wegweisenden Zukunftsprozessen fördern das Gelingen tragfähiger Lösungen, die wir mit unserem Interreg-Projekt Lebenswerter Alpenraum gerne begleiten, Irene Wögerer (JKU Linz).


Die Ergebnisse zeigten(zeigen), dass gut 70% der Befragten gerne in der Region leben, sehen aber starke Verbesserung beim Thema Arbeitsplatz (genügend Angebot, Vielfalt). Mehr als die Hälfte der Einheimischen bewerten das Gästeaufkommen positiv, sprechen sich aber gegen ein Wachstum des Tourismus aus. Drei Viertel befürworten auch einen finanziellen Beitrag von Gästen für Maßnahmen, um stark frequentierte Plätze nachhaltig schützen zu können. Jeder zweite sieht daher auch Handlungsbedarf in Bezug auf das Verkehrsaufkommen. Die detaillierten Ergebnisse finden Sie unter www.dachstein-salzkammergut.at/interreg-projekt-lebenswerter-alpenraum


Im Anschluss an die Präsentation wurde zur Podiumsdiskussion eingeladen, um über bereits laufende Projekte und Schritte zu diskutieren. Daran teilgenommen haben: Geschäftsführer des Tourismusverbands Inneres Salzkammergut Mag. (FH) Christian Schirlbauer, Projektleiterin und Leiterin des Lehrgang MBA-Tourismusmanagement an der JKU Linz Dr.in Herta Neiß, Geschäftsführerin der Regionalentwicklung Inneres Salzkammergut Nadine Guggenberger und Managerin beim Reinhalteverband Hallstättersee der KLAR!-Region Mag. Alexandra Mayr.


Die Präsentation der Umfrageergebnisse, aber auch die anschließende Diskussion mit der anwesenden Bevölkerung, markieren einen wichtigen Schritt in Richtung zukunftsorientierte Entwicklung der Region Dachstein Salzkammergut. Sie zeigen auf wie wichtig es ist, eine enge Zusammenarbeit mit allen Akteuren zu haben, um den Alpenraum lebenswerter zu gestalten.

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