250 Jahre Bukowina
1775 – 2025

Das Buchenland: Geschichte einer Alt-Österreichischen Modellregion für ein besseres Europa. Der Begriff „Bukowina“ stammt aus den slawischen Sprachen und bezeichnet ein mit Buchen bewaldetes Gebiet. Der Reformkaiser Joseph II. fand durch die Angliederung des Landes an das habsburgische Herrschaftsgebiet eine dankbare Aufgabe. Im Reich ließ er Aufrufe zur Kolonisation der Bukowina veröffentlichen. Der Widerhall war stark. In wochenlangen Trecks zogen Bauernfamilien, vorwiegend aus Württemberg, die Donau hinab. Viele blieben im Banat, andere zogen über die Karpaten oder über Galizien weiter. Historische Hauptstadt ist Czernowitz. Die Bevölkerung war sehr stark gemischt, wobei neben Ukrainern (damals als Ruthenen bezeichnet) und Rumänen auch Deutsche und Juden, vor allem im Gebiet um Czernowitz, stark vertreten waren. In den Kriegswirren des Jahres 1944 mussten viele aus der Bukowina unter anderem nach Österreich fliehen, so auch nach Laakirchen, Ohlsdorf und Vorchdorf. Daher gibt es in diesen drei Orten bis Anfang Mai Veranstaltungen rund um das Entstehen, die Tradition und das Leben in der Bukowina. Mit diesen Vorträgen möchte man an diese Geschichte erinnern und auch vor Ort versuchen, Erinnerungen aufrecht zu halten.
Ende März fand ein Festvortrag von Prof. Dr. Ortfried Kotzian aus Augsburg im Sitzungssaal der Gemeinde Ohlsdorf statt, der von einigen Nachkommen der damals Geflohenen besucht wurde.
Der aus Augsburg stammende Professor ist Bundesverdienstkreuz-Träger am Bande, Mitbegründer und erster Geschäftführer des Bukowina-Institutes in Augsburg sowie Direktor des Haus des Deutschen Ostens in München. Sein Einsatz für ethnische Minderheiten in Europa insbesonders für die Region Bukowina (Gründung des Forschungsinstitutes in Czernowitz/Cernivci (heutige Ukraine) und Radautz/Radauti (heute Rumänien) gilt bis heute. In Wort und Bild gab es einen Vortrag über die 250-jährige Geschichte, die Entstehung und auch über die Flucht und Ankunft bei uns.
Man spürte im Publikum, wie schwer es heute noch für die Nachkommen ist, wissend, dass ihre Vorfahren für ein besseres Leben „ausgesiedelt“ wurden und eigentlich immer die Konfrontation hatten, dort nicht zuhause zu sein und dann – nach der Flucht im 2. Weltkrieg – wieder „aussortiert“ wurden, wer denn hier in unseren Regionen wieder angesiedelt wird. Eine lange und äußerst interessante Geschichte, die nach dem Vortrag noch zum Diskurs und Austausch einlud. Am 25. April wird es in Ohlsdorf ein internationales Symposium geben und zum Abschluss des Gedenkjahres am 3. Mai in Vorchdorf ein Fest des Friedens.









