Gut Aiderbichl Henndorf führt wichtiges Verhaltens-Forschungsprojekt über Schweine fort

Fotonachweis Gut Aiderbichl
Fotonachweis Gut Aiderbichl

Gut Aiderbichl setzt sich seit seiner Gründung vor über 20 Jahren für eine optimale Mensch-Tier-Beziehung ein. Der Schlüssel zu einer artgerechten Haltung ist das Wissen über die Tiere und ihre Bedürfnisse. Dazu trägt auch das Verhaltens-Forschungsprojekt „Clever Pig Lab“ an Schweinen bei, das zu einem besseren Verständnis über das soziale Verhalten und die Denkweise von Schweinen führen soll. Das 2014 vom Messerli Forschungsinstitut gestartete Verhaltens-Forschungs-Projekt konnte 2022 nicht verlängert werden.


Nun standen die Forscher vor dem Problem, wem sie ihre lieb gewonnenen Kune Kune Schweine anvertrauen konnten. Die Herde von insgesamt 37 Schweinen wurde nun von Gut Aiderbichl in Henndorf aufgenommen. Als Forschungsleiterin wird Dr. Marianne Wondrak das mit ihren Kollegen begonnene Projekt auf Gut Aiderbichl fortführen. „Nachdem das Forschungsprojekt vor dem Aus stand, haben wir die Schweineherde aufgenommen und die Weiterführung gesichert. Das Wissen über das Denken, Fühlen und Handeln von Tieren ist uns ganz wichtig“, betont Gut Aiderbichl-Stiftungsvorstand Dieter Ehrengruber. Das Projekt bringt unglaubliche Ergebnisse über die Intelligenz von Schweinen zutage: So können Schweine auf einem Touchscreen beispielsweise selbstständig Bilder unterscheiden und einteilen.


Forschungsprojekt Clever Pig Lab auf Gut Aiderbichl

Das internationale Verhaltens-Forschungs-Projekt „Clever Pig Lab“ von Prof. Ludwig Huber, Dr. Marianne Wondrak und Ariane Veit wurde bereits 2014 am Messerli Forschungsinstitut gestartet und konnte leider 2022 nicht verlängert werden. Nun standen die Forscher vor dem Problem, wem sie ihre lieb gewonnenen 37 Kune Kune Schweine anvertrauen können. Die Tiere der 37-köpfigen Forschungsherde waren zusammen aufgewachsen und sollten daher keinesfalls getrennt werden. Die Forschungsschwerpunkte des Clever Pig Lab tragen zum besseren Verständnis der Tierart Schwein bei und helfen auch uns den Tieren noch besser gerecht zu werden. Gut Aiderbichl war beeindruckt von der geleisteten Forschungsarbeit und erklärte sich sofort bereit, die Tiere aufzunehmen.


Neuer Lebensraum für die Schweine mit 40.000 m² Auslauf und 230 m² Stallgebäude auf Gut Aiderbichl

In hochtechnisierten Mastbetrieben können Schweine ihre volle mentale Kapazität nicht entfalten. Auf Gut Aiderbichl wurde für die Tiere ein Paradies geschaffen: ein neuer eingezäunter 40.000 m² großer Auslauf sowie ein komfortabler Stall mit 230 m². Das bietet den Schweinen den optimalen Lebensraum und ermöglicht die Beobachtung einer gemeinsam aufwachsenden Herde bei der Entwicklung einer natürlichen Sozialstruktur. „Wir sind der festen Überzeugung, dass Wissen über Tiere der Schlüssel für eine artgerechte Haltung ist. Aus diesem Grund soll diese bahnbrechende Forschungsarbeit auf Gut Aiderbichl fortgesetzt werden“ so Dieter Ehrengruber. Forschungsleiterin Dr. Marianne Wondrak war auch bei der Konzeption und Umsetzung der Anlage maßgeblich beteiligt. So verfügt die neue Anlage neben gemütlichen Liegeflächen mit Gummimatten und einem Aktivitätsbereich über ständigen Zugang zur Weide. Nicht nur die Forscher, auch Besucher können die Kune Kune Schweine von der Besuchsterrasse aus beobachten.


Allein in Österreich werden rund 3 Millionen Schweine gehalten. Wir wissen bereits vieles über ihre die Tiere. Leider aber fast nur über ihre physiologischen Bedürfnisse wie Ernährung, Fortpflanzung und die Voraussetzungen, die in der Mast zu einem maximalen Ertrag an Fleisch führen. „Aber Schweine sind mehr als nur Fleischlieferanten. Wie denken Schweine? Wie organisieren sie ihr soziales Umfeld, und auf welche Weise lernen sie? Das sind die Hauptfragen, mit denen sich das Forschungsprojekt befasst“, betont Dr. Marianne Wondrak.


Das Forschungsprojekt brachte beeindruckende Erkenntnisse und verdeutlicht die Intelligenz der Tiere:

Das Vorurteil über das „dumme Schwein“ konnte das Forscherteam bereits erfolgreich widerlegen. Schweine sind hoch intelligente Tiere, die sogar von uns Menschen durch Beobachtung verschiedenste Verhaltensweisen abschauen und erlernen können. Schweine sind sogar dazu in der Lage, moderne Medien zu benutzen. Auf einem Touchscreen können sie beispielsweise selbstständig Bilder unterscheiden und einteilen.


Alle Tiere wurden bereits in der Forschungsumgebung geboren. Die Tiere wurden von ihrem ersten Lebenstag an nicht nur von ihren Müttern, sondern auch von ihren menschlichen Betreuern liebevoll und sanft umsorgt. Die Zusammenarbeit mit den Schweinen verläuft ohne Ausnahme auf freiwilliger Basis und ausschließlich mit positiver Verstärkung. Als Belohnung für Ihre Mitarbeit bekommen die Schweine kleine Apfelstückchen, Weintrauben oder Maiskörner. Die Aufgaben zu den Intelligenztests wurden ihnen einzeln oder in kleinen Gruppen in Arenen im Freien oder in Innenräumen gestellt. Soll ein Schwein am Test teilnehmen, wird es mit Individualnamen aufgerufen und folgt Dr. Wondrak ohne Restriktion oder Treiben freiwillig zu der jeweiligen Arena. Ist ein Schwein zu diesem Zeitpunkt nicht motiviert mitzumachen, wird es zu einem späteren Zeitpunkt erneut aufgerufen. Zeigt ein Schwein Unmut oder Stress während dem Test, wird es unverzüglich zurück auf die Weide gebracht.

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