Bundesforste verstärken Salzburgs Schutzwälder als grünen Wall vor Naturgefahren

Forstfacharbeiter beim Einpflanzen junger Lärchen in Forstau im Pongau (c) ÖBf/W. Lienbacher
Forstfacharbeiter beim Einpflanzen junger Lärchen in Forstau im Pongau (c) ÖBf/W. Lienbacher

Durch den Klimawandel bedingte Extremwettereignisse wie starke Trockenheit, Stürme oder Muren setzen unsere Wälder immer mehr unter Druck. Umso wichtiger sind Aufforstungsprojekte, wie sie die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) gerade durchführen. Allein im Bundesland Salzburg pflanzen die ÖBf dieses Jahr insgesamt rund 340.000 junge Bäume nach, rund 100.000 davon auf Schutzwaldflächen. „Intakte Schutzwälder bieten einen natürlichen und nachhaltigen Schutz vor Naturgefahren wie beispielsweise Steinschlag, dienen aber auch als Schutz vor Bodenerosion. Um eine möglichst rasche Wiederbewaldung zu erreichen, sind Aufforstungen mit klimafitten Baumarten das Mittel der Wahl“, so Hannes Üblagger, Betriebsleiter im ÖBf-Forstbetrieb Pongau.

Eines der aktuellen Projekte ist eine Schutzwald-Aufforstung in Forstau im Pongau, nahe der steirischen Grenze. Nach starken Sturm-Ereignissen in den vergangenen Jahren befinden sich dort große Kahlflächen, die infolge auch anfällig für den Borkenkäfer wurden. Die zehn Hektar große Aufforstungsfläche unterhalb der Gasselhöhe liegt auf rund 1.600 Meter Seehöhe und ist extrem steil und felsdurchsetzt. Insgesamt 22.000 Jungbäume pflanzen die Forstfacharbeiter dort in anspruchsvoller Handarbeit im weitläufigen Gelände. Aufgeforstet wird mit Lärche, Tanne und Bergahorn – Baumarten, die verstärkt auftretenden Wetterextremen am besten standhalten können. Lärchen beispielsweise gelten mit ihren ausgeprägten und tief in den Boden reichenden Wurzelsystemen als besonders sturmfest und steinschlagresistent. Bis die Setzlinge zu einem stabilen Jungwald herangewachsen sind, wird es unter diesen extremen Bedingungen bis zu zwanzig Jahre dauern.

Weitere Schutzwald-Aufforstungen in Salzburg

Auch im Tennengau, Flachgau sowie im Pinzgau haben die Bundesforste mehrere Schutzwälder mit Jungbäumen verstärkt. So wurden im Forstrevier Blühnbach unter anderem tausende klimafitte Lärchen gesetzt; auch im Forstrevier Hintersee fanden Schutzwald-Aufforstungen statt. Im Pinzgau pflanzten die ÖBf im Forstrevier Alm in Saalfelden über die letzten Jahre verteilt insgesamt rund 28.000 Lärchen, Fichten und Kiefern auf den Schutzwaldflächen im Bereich Kalmbachsonnseite. Dort war durch Föhnstürme und Schneebruch eine rund 18 Hektar große Schadfläche entstanden.

Der Wald der Zukunft ist bunt und artenreich

Für die in Salzburg durch Schadereignisse in den letzten Jahren betroffenen Waldflächen erarbeiteten die Bundesforste eigene Wiederbewaldungskonzepte. Vorrangig fördern sie den natürlichen Nachwuchs der Bäume, denn die von selbst heranwachsende Naturverjüngung ist widerstandsfähiger und am besten an den jeweiligen Standort angepasst. Gleichzeitig wird der Waldumbau hin zu klimafitten Wäldern weiter vorangetrieben. „Wir passen die Bepflanzung an den Klimawandel an und setzen daher verstärkt auf tiefwurzelnde und trockenresistente Baumarten. Der Anteil der dominanten Fichte wird sich deutlich verringern“, erläutert Üblagger. So entsteht ein bunter, artenreicher Mischwald, der steigenden Temperaturen und geringeren Niederschlägen besser standhalten kann und weniger anfällig für Schädlinge ist.

Die Bundesforste sind der größte Grundeigentümer in Salzburg. Sie betreuen knapp 30% der gesamten Landesfläche. 52% des Bundeslandes ist mit Wald bedeckt, davon werden rund 120.000 Hektar, in etwa 32 Prozent, von den ÖBf nachhaltig bewirtschaftet.

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