Salzkammergut 2024 -- Einen Faden Ziehen

Atelier-Alte-Weberei-©-Jacqueline-Korber-WirLiebe-fotografie-kunst-leben
Atelier-Alte-Weberei-©-Jacqueline-Korber-WirLiebe-fotografie-kunst-leben

KNOTENPUNKTE TEXTILER IDENTITÄTEN

Mitwirkende
Alisa Matern (RU), Martinez Diego (CO), Mirsini Artakianou (GR), Christiane Seufferlein (AT), Sandra Grünberger (AT), Martina Riedlmayer (AT), Constanze Kroeg (AT), Petra Riedl-Mandak (AT) (Künstler*innen)
Gabriele Schuller (Projektleitung und Kuration)
Frauen*forum Salzkammergut (Projektträger)

Christina Jaritsch (Programmleitung Climate Change, Gender Diversity)

Dauer 4h
Museum.Ebensee – Begegnung Kultur & Geschichte
Kirchengasse 6, 4802 Ebensee
Eintritt frei

Über das Projekt
Künstlerische Positionen in Auseinandersetzung mit der Geschichte zur Arbeitswelt von Frauen*, Rollenzuschreibungen, sozialen Errungenschaften und Kontroversen – im Fokus: Frauen*arbeit, Textilkunst, Herstory, Artistic Research.

Ebensee am Traunsee ist ein Ort mit textiler DNA. Eine Soda-, Uhren-, und Textilfabrik, sowie die Sudpfannen der Salinen prägten die Arbeiter*innen-Identitäten und verbanden sie durch internationale Handelskontakte mit Europa und der Welt. Knotenpunkt des Projekts „Einen Faden ziehen – Drawing a Thread“ ist die ehemalige Weberei und Spinnerei Ebensee, deren Einflüsse bis in die Gegenwart spürbar sind. Die Fabrik selbst war nicht nur Ort des Arbeitens, sondern des gemeinschaftlichen Lebens. In ihr und um sie befand sich ein sozialer Mikrokosmos, in dem zu Blütezeiten des Betriebs sozusagen eine ganze Ortschaft lebte, begleitet durch lebensnotwenige und gemeinwohlorientierte Sozialeinrichtungen wie Kinderkrippen, Krabbelstuben, Konsumvereine, ja sogar Kleinst-Landwirtschaften zur Selbstversorgung. Frauen stellten einen Großteil der Beschäftigten im Betrieb dar und hatten die Möglichkeit durch angebundene Kinderbetreuung ein eigenes Einkommen zu verdienen. Trotz aller sozialer Innovationen waren Arbeit und Leben hart, die Hierarchien klar verteilt: Männer* als Vorarbeiter, Frauen* als Textilarbeiterinnen. Während des zweiten Weltkriegs wurden zudem auch Zwangsarbeiter in der Produktion eingesetzt.

1992 wurde die Fabrik endgültig geschlossen. Viele Geschichten und Mythen ranken sich um den Betrieb. Diese Geschichten und mannigfaltigen Widersprüche und Verstrickungen werden von internationalen und regionalen Künstler*innen, teils gemeinsam mit der Modeschule Ebensee und der Bevölkerung an die Oberfläche gebracht, neu vernetzt und präsentiert.



15/11/23
Mittwoch, 18:00
Dauer 4h
Museum.Ebensee – Begegnung Kultur & Geschichte
Kirchengasse 6, 4802 Ebensee
Eintritt frei

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©Nicola Montfort

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