Moderne Keramik, inspiriert von Volkskunde, in Gmunden

Bild Gabriela Nepo-Stieldorf und Tammam Hamoud beim Arbeiten in Bauakademie_Foto Helene Kirchmair
Bild Gabriela Nepo-Stieldorf und Tammam Hamoud beim Arbeiten in Bauakademie_Foto Helene Kirchmair

Die internationalen Keramiksymposien von Gmunden und Innsbruck stehen in einem ständigen Dialog und Austausch, beide sind Kristallisationspunkte für das aktuelle Kunstgeschehen und beide mittlerweile unverzichtbare Laboratorien und Bühnen für die gleichermaßen archaische und auch moderne Kunstgattung. Austausch heißt im konkreten Fall, dass die Arbeiten des jüngsten Innsbrucker Symposiums vom Herbst vergangenen Jahres nunmehr auch in Gmunden zu sehen sein werden. Die K-Hof Museen zeigen Werke aller zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis 1. April 2018.
Inspirationsquelle Volkskundemuseum

Im September des Vorjahres fand das IKSIT zum fünften Mal statt. Arrivierte Künstlerinnen und Künstler aus den USA, Irland, Italien, Polen, Syrien und Österreich kamen für zweieinhalb Wochen in Innsbruck zusammen, um gemeinsam zu arbeiten, voneinander zu lernen und sich von den Positionen der andern anregen zu lassen. Die zehn Teilnehmer des IKSIT 2017 waren: Enrica Casentini (IT) James Clay (AT / USA), Michael Flynn (IR), Giorgio Di Palma (IT), Gabriela Gruber-Gisler (AT), Tammam Hammoud (SY), Helene Kirchmair (AT), Gabriela Nepo-Stieldorf (AT), Monika Patuszynska (PL) und Neil Tetkowski (USA).
Ihnen war zu Beginn die Aufgabe gestellt worden, sich bei einem Besuch des Tiroler Volkskunstmuseums durch die historischen regionalen Werke der Sammlungen inspirieren zu lassen und danach keramische Arbeiten mit Bezug zu den Exponaten im Museum zu erarbeiten.

Giorgio di Palma nahm auf zeitgenössische und humorvolle Weise nicht Bezug zu den Exponaten im Museum, sondern zu diesem selbst, indem er dort vorhandene Objekte keramisch nachbildete, nahezu imitiere, um sie dann wiederum dort zu platzieren. Enrica Casentini setzte die Sage der „Frau Hitt“ (omnipresent sichtbare besondere Steinformation des Gebirgszugs oberhalb von Innsbruck) grafisch um. Der seit 2015 in Österreich lebende syrische Bildhauer Tamman Hammoud beschäftigte sich mit Themen wie Mythos, Identität, Religion, Magie, Krieg und Gewalt.

Als die Früchte von zwanzig intensiven, arbeitsreichen Symposiumstagen schließlich im Kreuzgang des Volkskunstmuseums aufgebaut wurden, war auch Gmunden in Innsbruck präsent gewesen – mit Werken von zehn Teilnehmern vorangegangener Keramiksymposien in Gmunden: Sofie Norsteng (NO), Eva Roucka (CZ), Susanne Altzweig (DE), Veronica Lucinska (PL), Sibylle Meier (CH), Gerda Steegmans (BE), Elke Sada (DE), Bert Walter (DE) und Franz Josef Altenburg (AT).

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