FF-Ebensee Hochwasser-Einsatz

Seit etwa 01.15 am Sonntag, dem 2. Juni 2013 Uhr stehen im Ebenseer Gemeindegebiet die Feuerwehren Ebensee, Langwies, Rindbach und Roith im Hochwasser-Einsatz. Die Pegelstände von Traun, Traunsee und deren Zuflüsse hatten sich ab etwa 23.00 Uhr besorgniserregend entwickelt und diese Alarmierung nach sich gezogen.

Die Gesamtsituation ist dramatischer als beim Hochwasser-Jahr 2002: Zivilschutz-Alarm wurde bereits am Sonntag um 05.10 Uhr ausgelöst.

Brennpunkte am Sonntagmorgen: Miesenbachmühle, Rindbach, Seewinkel, Einlass, Offenseestraße.
Im Ortsteil Rindbach trat der Rindbach aus seinen Ufern und floß über die Rindbachstraße Richtung See. Der Fußgängersteg in Mitten der Freizeitanlage wurde von den Wassermassen in den Traunsee gespült. Am Sonntag vormittag konnte der Rindbach wieder zurück in sein Bachbett geführt werden.

Land unter! Weite Teile Ebensees, wie in der Pfaffing, Neudorf, Bereich Alte Traun und Strandbadstraße standen zum Teil hüfthoch und darüber unter Wasser.

Straßensperren: Offenseestraße.
Der Ortsteil Rindbach war tagelang mit PKW nicht erreichbar. Ein Shuttle-Dienst mit Bundesheer-Unimog war von Sonntag nachmittag bis Dienstag nachmittag eingerichtet.

Die Eisenbahnlinie Attnang-Puchheim - Stainach-Irdning verkehrt nur bis Obertraun.

Von Sonntag abend bis Montag mittag war Ebensee komplett von der Außenwelt abgeschnitten.

15 Personen wurden alleine im Ortsteil Seewinkel evakuiert und in der Ebenseer Hauptschule HS1, im Hotel Post bzw. bei Ver- und Bekannten einquartiert. Die betroffenen Familien können frühestens in eineinhalb Wochen in ihr Heim zurück.
In der HS1 wurde vom Roten Kreuz das Evakuierungszentrum bis Montag mittag betrieben.

Mittels schwerem Gerät wurde versucht die unterspülte Seewinkel-Gemeindestraße zu stabilisieren. Leider ohne Erfolg. Die Straße ist auf unbestimmte Zeit gesperrt, eine Ersatzstraße wird errichtet.

Am Sonntag zu Mittag machte sich der Landeshauptmann von OÖ., Dr. Josef Pühringer, persönlich ein Bild der Lage und besprach mit dem Einsatzstab und den eingesetzten Kräften die aktuelle Lage.

Um 13.15 Uhr trafen Kräfte vom oö. Landes-Feuerwehrverband in Ebensee ein. Das LFK unterstützte mit einer Hochleistungspumpe DIA (Hannibal) die laufenden Arbeiten.

Das Bundesheer wurde ebenso um Assistenz in Form von drei Unimog ersucht. Seit dem frühen Nachmittagsstunden des 02.06.2013 wurden die drei Unimog vom PzStbB4 aus der Garnison Freistadt für Personenrettungen, Bergungen, Materialtransporte und Mineralwassertransporte eingesetzt. Ein Unimog wurde zum hochwassertauglichen Rettungswagen (SanKW) adaptiert und stand für Notfälle und Patiententransporte bereit. Zwei lebensrettende Einsätze (Herzinfarkt und epileptischer Anfall) wurden in Form eines Rendezvous-Dienstes zwischen Bundesheer und Rotem Kreuz erfolgreich geleistet. Am Dienstagnachmittag hatte sich die Hochwasserlage soweit entschärft, dass das Bundesheer mit seinen tiefwatfähigen Fahrzeugen in Richtung Donau abrücken konnte.

Am Vormittag des 03.06.2013 nahmen die höchsten politischen Vertreter Österreichs, Bundeskanzler Werner Faymann, Verteidigungsminister Mag. Gerald Klug und Staatssekretär Dr. Josef Ostermayer, in Begleitung von weiteren hochrangigen Landes- und Gemeindepolitikern Einblick in die Lage in der Hochwassergemeinde Ebensee.

In enger Zusammenarbeit mit der FF-Ebensee stehen Kameraden der Bergrettung Ebensee und der FF-Altmünster.

Am 05.06.2013 liegt das Schwergewicht auf den Aufräumarbeiten: Entfernen von Treibgut am Traunseeufer und in privaten Anlagen und Waschen der Straßen. Ebenso begannen zahlreiche Heizöltanks aufzuschwimmen und Heizöl strömte aus den geborstenen Leitungen. Die FF-Ebensee bindet diesen Ölfilm und 6 private Saug- und Sprühwägen pumpen diesen schließlich ab.
Zur Kontrolle des Grundwassers ist der Landeshydrologe vor Ort, weiters werden sämtliche Dämme und abrutschgefährdeten Hänge kontrolliert.

Folgeschäden in Millionenhöhe konnten bereits abgewehrt werden.

Es stehen alle verfügbaren Männer der FF-Ebensee mit allen Fahrzeugen im Einsatz.
Einsatz: läuft

Weitere Meldungen