Infos zu Christine Owman am 11.1.2014 im Kino Ebensee!

Samstag, 11. Jänner; Beginn ca. 20.30 Uhr

„Christine Owman“ (SWE)

Im August begeisterte Sie als Support von Woven Hand im Kino. Daher kommt Sie auf ihrer eigenen Tour ins Programm.
Ich muss nicht aus der Menge herausstechen. Ich will einfach kein Teil von ihr sein, erklärt Christine Owman auf ihrer Homepage. Dass sie eine ungewöhnliche Künstlerin ist, zeigt sich schon daran, dass sie die Säge als eines ihrer Hauptinstrumente einsetzt. Neben dem Cello, der Ukulele, der Gitarre und ihrer Stimme, die sie oft durch einen Verzerrer jagt. Owman bezeichnet sich selbst als eine Mischung aus Nick Cave und Björk, wobei ihr Lieblingskünstler Tom Waits ist. In ihrer Musik pendelt sie mühelos zwischen Folkpop und verzerrten Industrial-Klängen. Eine nicht immer einfache, aber durchaus interessante Hörerfahrung.


Christine Owman - Little Beast laut.de-Kritik Mit Netzstrümpfen, Säge und Mark Lanegan.
Review von Giuliano Benassi Die Schwedin sorgt mit ihren originellen Auftritten weltweit für Aufmerksamkeit. Mit zwei Mikrophonen und einem Sammelsurium an Instrumenten bewappnet, beherrscht sie leise wie laute Töne, jagt ihre Stimme durch einen Verzerrer, kleidet sich verführerisch, lässt ihre blonde Mähne kreisen und begleitet sich mit selbst geschnittenen Schwarzweiß-Sequenzen.
Auf ihrem dritten Album lässt es Christine Owman nicht unbedingt entspannter, auf jeden Fall aber ruhiger angehen. Wie gewohnt hat sie fast alles selber gemacht: Songs geschrieben, Instrumente aufgenommen, Stücke produziert und gemixt. Die Veröffentlichung erfolgt nun aber nicht mehr auf ihrem eigenen Label, sondern über Glitterhouse Records.

Als Gast tritt jemand auf, der sich mit süßen Stimmen und düsteren Atmosphären durchaus auskennt: Mark Lanegan. Nach dem bewährten Spiel mit der Sängerin Isobel Campbell gibt er hier auf zwei Stücken den Rüpel.

One Of The Folks überzeugt mit dem gesampelten Atem Owmans als Rhythmusgeber und dem Kontrast der hohen weiblichen und der tief brummenden männlichen Stimme. Familiar Act kommt dagegen mit kaum mehr als den Stimmen, einem gezupften und einem gestrichenen Cello aus. You gotta beat her until shes clean, verkündet das Duo im Refrain.

Effektiver, düsterer Minimalismus, der das gesamte Album prägt. Wobei Owman durchaus auch im Alleingang überzeugt. Until the fear has left my body / Will you wait here patiently? bittet sie mit hoher, fast gehauchter Stimme im dritten Stück, begleitet von gelegentlichen Streichergewittern.

Day 1 klingt mit seiner Akustikgitarre schon fast wie Folk, wobei das Thema dafür ungewöhnlich ist: No more drugs from today, verspricht eine Frau ihrem ungeborenen Kind. Deathbed wartet mit solidem Schlagzeugspiel auf (von einem weiteren Gast, Carolina Carlblom), Im Sorry I dagegen mit gedämpften Beats. Mit dem fast schon zärtlichen Id Rather Die Than Play Dead und seiner heulenden Säge gelingt Owman gegen Ende noch mal ein Höhepunkt.

Little Beast braucht etwas Zeit, ist aber ein Album, das unter die Haut geht. Ob mit Lanegan oder ohne: Die Stücke schaffen es, eher mit Stille als mit Lärm zur dunklen Seiten der Existenz zu verführen.

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