Wasser als Lebenselixier

Wasser ist ganz entscheidend für die biologischen Vorgänge im Körper.
Der menschliche Kreislauf, das Lymphsystem, der Stoffwechsel und die Körpertemperatur reagieren empfindlich, wenn dem Körper zu wenig Flüssigkeit zugeführt wird. Eine Tatsache, die vor allem bei älteren Menschen immer wieder zu Problemen führt. Aufgrund physiologischer Vorgänge im Körper reduziert sich im Alter das Durstgefühl. Aber auch die Angst vor nächtlichen Toilettengängen, Inkontinenz und Prostataleiden bei Männern spielt eine Rolle.

„Mit zunehmenden Alter sinkt der Wasseranteil im Körper von 70 Prozent im Kindesalter auf 50 Prozent“, erklärt Primar Dr. Peter Dovjak, Leiter der Akutgeriatrie im Salzkammergut-Klinikum Gmunden, „ältere Personen haben daher größere Probleme einen Flüssigkeitsverlust auszugleichen.“ Erschwerend kommt hinzu, dass im Alter auch die Nierenfunktion nachlässt. Sie benötigt mehr Wasser als eine junge, gesunde Niere, um die Stoffwechselabfälle des Körpers auszuscheiden. Somit steigt das Risiko einer Dehydration (Austrocknung) noch zusätzlich.

Kreislaufbeschwerden, Gewichtsverlust, Bewusstseinsstörungen, erhöhte Temperatur und Atemveränderungen sowie Verdauungsstörungen und Anfälligkeit für Infektionen sind die Folge. Etwa 21 Prozent der älteren Personen leiden an diesen Symptomen. Da im Alter aber auch das Risiko für andere Beschwerden steigt, werden Anzeichen einer Dehydration immer wieder auch altersbedingten Krankheiten, wie etwa Herzerkrankungen oder Demenz zugeschrieben.

In der Akutgeriatrie im Salzkammergut-Klinikum Gmunden weiß man um die Bedeutung einer genauen Abklärung der Beschwerden. „Anhand einer internistischen Untersuchung und einer Blutprobe lässt sich feststellen, ob die Symptome mit einer Austrocknung in Verbindung zu bringen sind“, so Prim. Dovjak, „es wird dabei die Mengenzusammensetzung des Blutes überprüft.

Auch eine Urinuntersuchung kann sinnvoll sein.“ Besonders wichtig im Zusammenhang mit älteren Menschen ist aber vor allem die behutsame Annäherung an das Thema. Es kommt immer wieder vor, dass ältere Menschen mit Absicht wenig trinken, aus Angst vor unkontrolliertem Harnverlust.

Individuelle Lösungsmöglichkeiten mit großem Effekt Dehydration ist ein vermeidbares Übel. Wesentlich ist der Zugang zu einem Getränk. Das klingt zunächst simpel, ist aber gerade für allein lebende ältere Menschen ein Thema. Häufig entstehen die Schwierigkeiten schon dabei, Flaschen oder Kisten in die Wohnung zu befördern. Pflegebedürftige sind je nach Pflegegrad oft nicht einmal in der Lage nach ihrem Glas zu greifen.

Pflegekräften und pflegende Angehörigen kommt hier eine besondere Verantwortung zu. In kritischen Fällen ist ein Protokoll von Nutzen, das über die Trink-Tagesmenge und somit über den Flüssigkeitshaushalt Rückschlüsse gibt.

Im Allgemeinen helfen aber auch ein paar einfache Tricks, ältere Menschen daran zu erinnern, nicht auf die notwendige Flüssigkeit zu vergessen. Trinkkrüge in kräftigen Farben rufen das Trinken aktiv ins Gedächtnis. Die Bereitstellung der notwendigen Tageszufuhr von zwei bis 2,5 Litern Wasser in übersichtlichen Behältern hilft zudem, den Überblick über die notwendige Menge zu behalten. Mahlzeiten mit Freunden oder der Familie lenken die Aufmerksamkeit auf eine bewusste Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und streicheln zudem die Seele.

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