Milder Winter bringt starke Pollenbelastung

VÖCKLABRUCK. Wenn die einen angesichts der blühenden Sträucher, Gräser und Blumen in Euphorie verfallen, beginnt für die Pollenallergiker/-innen die Heuschnupfen-Saison. Aufgrund des milden Winters ist mit einem starken Pollenflug zu rechnen. Obwohl es verschiedene Möglichkeiten gibt, der jährlichen Allergie zu begegnen, ist die wirksamste Methode nach wie vor, die Pollen zu meiden. Welche Pollen, in welcher Konzentration, wann am stärksten auftreten, darüber können sich Betroffene bei der Pollenflugvorhersage des Salzkammergut-Klinikums Vöcklabruck – einem speziellen Service für Allergiker/-innen – informieren.

Viele Pollenallergiker/-innen werden dieses Jahr früher als gewohnt mit ihrer Allergie konfrontiert“, sagt Prim. Dr. Bernhard Baumgartner, Leiter der Abteilung für Lungenkrankheiten am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck, „Personen, die auf Frühblüher allergisch sind, sind derzeit besonders betroffen. Für alle anderen empfiehlt es sich, sich echtzeitig zu informieren.“ Der telefonische 24-Stunden-Pollenwarndienst des Klinikums ist österreichweit zum Ortstarif unter 05 0554 71-49900 erreichbar. Er gibt zuverlässige nformation über die aktuelle Pollenbelastung und eine Sieben-Tage-Prognose für den Zentralraum, das Mühlviertel und die Randalpen.

Möglich macht das die sogenannte „Burkard-Pollenfalle“, die auf dem Dach des Klinikums nstalliert ist. Das Gerät saugt pollenreiche Luft an, die dann in einem Speziallabor analysiert wird. So kann exakt festgestellt werden, welche Pollen wann in welcher Konzentration in der Luft fliegen. Bei einer besonders hohen Belastung empfiehlt es sich für Heuschnupfenallergiker/-innen zu Hause zu bleiben oder zumindest den stärksten Pollenflug n den Morgenstunden zu vermeiden.

Heuschnupfen erkennen und behandeln Eine Pollenallergie ist für die Betroffenen stark einschränkend. Das Immunsystem von Allergiker/-innen reagiert auf Eiweißkomponenten bestimmter Pollen (Allergene) und aktiviert eine körperliche Abwehrreaktion. Brennende Augen, laufende Nasen, Niesattacken, Atemnot und ein Gefühl des Krank-Seins ist die Folge.

„Es ist wichtig, einen Heuschnupfen auch als eine Erkrankung wahrzunehmen. Die Leistungsfähigkeit sinkt, besonders im Freien, deutlich“, sagt Prim. Baumgartner, „unbehandelt kann ein Heuschnupfen schlimmstenfalls auf die Lunge übergreifen und allergisches Asthma auslösen.“

Sobald der Verdacht auf eine Allergie besteht, sollten Betroffene sich ärztlichen Rat holen.
Durch gezieltes Fragen versuchen Spezialist/-innen, die Allergene zunächst einzugrenzen.
Im weiteren Verlauf werden Blut- und Hauttests vorgenommen, um Abwehrstoffe gegen die einzelnen Allergene nachzuweisen. Sobald geklärt ist, worauf der Körper allergisch reagiert, kann eine medikamentöse Therapie festgelegt werden. „Zu den Mitteln erster Wahl zählen Antihistaminika, die die typischen Symptome eindämmen“, so Prim. Baumgartner. Das Mittel sollte vorbeugend verabreicht werden, da es bei einem akuten Anfall nicht wirkt. Kortison – als Inhalations- oder Nasenspray eingesetzt – hilft ebenso, die Schleimhäute vor Entzündungen zu schützen.

Sehr gute Erfolge erzielt auch die Desensibilisierungstherapie. Dabei bekommen die Betroffenen über einen bestimmten Zeitraum eine bestimmte Menge „ihrer“ Pollenallergene in allmählich steigenden Dosen unter die Haut gespritzt. So kann sich der Körper nach und nach an die an sich harmlosen Stoffe gewöhnen und die Überreaktion des Körpers wird schwächer bzw. bleibt optimalerweise ganz aus. Für Personen mit Impfangst, gibt es noch die Möglichkeit einer Hyposensibilisierungsmethode mittels Tablette, die drei Jahre lang täglich eingenommen wird.

Tipps für Pollenallergiker/-innen • Lüften Sie die Wohnung erst abends, der stärkste Pollenflug findet in den frühen Morgenstunden statt • Beschwerdefreie Aufenthalte im Freien sind bei Regen oder kurz danach möglich • Gehen Sie bei Sonne oder starkem Wind möglichst nicht nach draußen • Denken Sie bei Ihrer Urlausplanung an den regional unterschiedlichen Pollenflug • Informieren Sie sich auf der Homepage des Pollenwarndienstes (www.pollenwarndienst.at).

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