Land OÖ startet Offensive zur Einbeziehung der ehrenamtlichen Helfer/innen und der privaten Herbergsangebote

Seit Monaten erlebt Oberösterreich eine Welle privater Hilfsbereitschaft zur Bewältigung der aktuellen humanitären Herausforderung. Rund 5.000 Freiwillige unterstützen in vielen Gemeinden Oberösterreichs das Ankommen und die Integration von Kriegsflüchtlingen in organisierten Quartieren der Grundversorgung. Unterstützung erfolgt bei Behördengängen, beim Kennenlernen von Gemeinde und Gesellschaft, beim Deutschlernen uvam. Immer wieder erfolgte in den vergangenen Wochen aber auch die Frage von Engagierten: Wie kann ich noch helfen, wo kann ich unterstützen? Erstmals bietet das Land Oberösterreich nun eine Online-Brücke zwischen engagierten Oberösterreicher/innen und den Hilfsorganisation, NGOs und Landesbehörden. Per Tastenklick auf zusammenhelfen.ooe.gv.at kann innerhalb kürzester Zeit überblickt werden, wo Unterstützung erforderlich ist, welche Hintergrundinformationen es dafür gibt und kann eingetragen werden, wo der Engagierte Mithilfe anbietet. Diese Unterstützungsangebote werden von Hilfsorganisationen, NGOs und Landessstellen bearbeitet.
Eine Unterstützungsmöglichkeit ist auch das Angebot von Wohnraum durch Private, das in Oberösterreich noch stark ausgebaut werden kann. Derzeit wohnen 1.150 Asylwerber/innen  in OÖ bei Privaten, rund 3.200 Asylwerber/innen wohnen in organisierten Quartieren, die von NGOs betreut und von Privaten zur Verfügung gestellt werden. Beides kann nun unbürokratisch und rasch von Privaten angeboten werden. Insgesamt wohnen heute 11.257 Asylwerber/innen in OÖ in der Grundversorgung von Land und Bund. Oberösterreich hat weiterhin starken Bedarf an Quartieren.

Die zentrale Anlaufstelle „ZusammenHelfen in OÖ“ bringt daher ab sofort koordiniert den Bedarf von NGOs mit dem Angebot der Zivilbevölkerung zusammen – eine neue Offensive für Freiwillige soll entstehen.

Seit dem Start der Initiative „ZusammenHelfen in OÖ“, die am 20. November 2015 von LR Anschober gemeinsam mit Polizei, Behörden, Kirchen und NGOs ins Leben gerufen wurde, ist schon einiges geschehen. Nun bündelt die neue Website zusammenhelfen.ooe.gv.at Informationen, Ansprechpartner/innen, Workshop-Angebote u.a. im Bereich der Flüchtlingshilfe explizit für Oberösterreich. Darin enthalten ist auch das Online-Tool „Ich mache mit“, das über eine Datenbank die eingegebenen Unterstützungsangebote von freiwilligen Helfer/innen mit dem aktuellen Bedarf der Hilfsorganisationen verknüpft.
Aktuell nutzen folgende NGOs aus Oberösterreich dieses Flüchtlingshilfe-Tool und stellen ihren Bedarf online: Caritas OÖ, Diakoniewerk OÖ, Volkshilfe OÖ, pro mente OÖ, Rotes Kreuz OÖ, Arbeiter-Samariterbund OÖ, SOS Menschenrechte.

LR Anschober: „Die Herbergssuche, die Betreuung, die Integration der aktuell schutzsuchenden Menschen ist für Oberösterreich eine große Herausforderung, die wir nur gemeinsam lösen können. Vereine und Einsatzorganisationen leisten mit ihren Mitarbeiter/innen und freiwilligen Helfer/innen eine tolle Arbeit – Dankeschön! Mit der neuen Website samt Tool soll eine noch bessere Koordinierung zwischen Freiwilligen, Vereinen und Behörden in Oberösterreich entstehen – einfach und gebündelt auf einen Klick.“

Wie vielfältig die Möglichkeiten der Unterstützung für Freiwillige sind, zeigt sich bei der „Drehscheibe“, betrieben von der Caritas OÖ am Hauptbahnhof Linz. Hier wird auch die Notwendigkeit für Wohnraumspenden spürbar.
Einblick in die Realität der Freiwilligen – Möglichkeiten der Unterstützung

Die Unterstützung für Menschen auf der Flucht kann in Oberösterreich vielfältig sein. Begonnen bei der Soforthilfe für Durchreisende im Transitquartier, über Zeitspenden oder Geld- und Sachspenden für Menschen in der Grundversorgung, bis hin zur Mitarbeit an Integrationsprojekten oder der Bereitstellung von Wohnraum für Asylprojekte.

Häufige Kontaktstelle für Menschen, die sich engagieren möchten, aber bzgl. Art und Weise oder Einsatzort noch unschlüssig sind, sind z. B. konkrete NGOs, die Gemeinde, oder eine Institution oder ein eigens gegründeter Verein in der Heimatgemeinde.


Beispiel: Caritas-Hilfe mit Freiwilligen für Flüchtlinge am Linzer Hauptbahnhof

Mag.a (FH) Michaela Haunold, Leiterin der Caritas-Drehscheibe für Flüchtlinge am Linzer Bahnhof:
Gemeinsam mit vielen Freiwilligen unterstützt die Caritas seit September Flüchtlinge am Hauptbahnhof Linz. Zu Beginn waren es täglich bis zu 2.500 durchreisende Flüchtlinge, die mit Lebensmitteln versorgt wurden. Inzwischen ist die „Drehscheibe“ am Bahnhof zu einer Stelle geworden, wo sich obdachlose Asylwerber/innen tagsüber aufhalten können. Denn immer noch werden Asylwerber/innen, die in Österreich einen Asylantrag gestellt haben, vom Bund ohne Quartierplatz auf die Straße geschickt. Sie sind obdachlos, können aber noch nicht in ein Grundversorgungsquartier des Landes übernommen werden, weil sie zuerst in einer Erstaufnahmestelle des Bundes die Erstregistrierung und diverse Checks durchlaufen müssten. Die Erstaufnahmestellen sind aber überfüllt. Zusätzlich geschaffene Notquartiere in Linz reichen bisher nicht aus. Deshalb werden von Caritas und Freiwilligen täglich für sie Übernachtungsmöglichkeiten bei Privatpersonen, Vereinen und kirchlichen Einrichtungen gesucht, wo sie für eine oder mehrere Nächte Obdach bekommen.

Tagsüber können sich die Flüchtlinge in der Drehscheibe aufhalten. Sie erhalten ein warmes Essen und werden mit Hilfe von vielen freiwilligen Helfer/innen betreut. Dabei geht es um die Sortierung und Ausgabe von Sachspenden, um die Betreuung von Kindern und die Organisation von Aktivitäten und Ausflügen für die Flüchtlinge, um ihnen die Wartezeit erträglich zu machen. Eine Reihe von ehrenamtlichen Dolmetscher/innen sind ebenfalls seit Beginn an aktiv dabei. Viele davon sind selbst als Flüchtlinge nach Österreich gekommen.

Die „Drehscheibe“ ist ein Beispiel für das großartige ehrenamtliche Engagement der Zivilgesellschaft in Oberösterreich. Nachdem sich hier bereits täglich sehr viele engagieren, werden derzeit keine zusätzlichen freiwilligen Helfer/innen in der Drehscheibe gebraucht. Als Caritas werden wir das neue Internet-Abfragetool des Landes dann punktuell nützen, wenn gezielt für eine spezifische Aufgabe Freiwillige gebraucht werden.


Website zusammenhelfen.ooe.gv.at bündelt Flüchtlingshilfe OÖ

Im Zuge der Initiative „Zusammenhelfen in OÖ“ geht morgen, Freitag, die zugehörige Website zusammenhelfen.ooe.gv.at online, die als Sammelstelle für sämtliche Informationen rund um die Flüchtlingshilfe sowie als Anlaufstelle für freiwilliges Engagement dienen soll.

Auf der Website enthalten sind Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Fluchtbewegung, Infoblätter und Rechtliches, Vorzeigebeispiele zur Unterbringung oder Integration von Flüchtlingen, die zum Nachmachen anregen sollen oder auch die aktuellsten Presseaussendungen und Kontaktadressen.

Herzstück der Website ist das Flüchtlingshilfe-Tool, bei dem interessierte Freiwillige und NGOs unter dem Reiter „Ich mache mit“ Zeit- und Sachspenden oder Wohnraumspenden anbieten bzw. abfragen können.

Neues Online-Tool erleichtert Verknüpfung Freiwilliger mit NGOs in OÖ

Auf der Website zusammenhelfen.ooe.gv.at unter dem Menüpunkt „Ich mache mit“ findet sich das neue Flüchtlingshilfe-Tool, das den NGOs und den freiwillig sowie hauptamtlich Engagierten in Oberösterreich eine noch bessere Koordination ermöglicht.

Unterteilt in die vier Kategorien „Ich bin auf Abruf bereit“, „Ich schenke Sachen oder Zeit“, „Ich biete Wohnraum“ und „Geldschenken“ können Freiwillige und NGOs ihre Angebote eintragen bzw. abfragen und finden somit über eine Datenbank zielgenau jene Person, die helfen möchte bzw. jenen Einsatzort, wo Hilfe benötigt wird.

Das Tool wurde dabei speziell für Oberösterreich zugeschnitten, es vereint die aktuell in OÖ tätigen NGOs und deren Bedarf unter der Initiative „ZusammenHelfen in OÖ“ sowie die jeweiligen interessierten Freiwilligen in den verschiedensten Einsatzmöglichkeiten. Zudem wird über die Website und das Tool z.B. bei einer Wohnraumspende sofort eine Verknüpfung zur richtigen Bearbeitungsstelle hergestellt.


Die vier Möglichkeiten des Flüchtlingshilfe-Tools im Überblick

„Ich bin auf Abruf bereit“
Eine Registrierung bei der Soforthilfe führt zur Aufnahme der Kontaktdaten samt Mobilnummer in eine Datenbank, aus der in Akutsituationen Helfer/innen per SMS angefordert werden, beispielsweise wenn Organisationen kurzfristig den Bedarf von einigen Freiwilligen für die Betreuung von Transitflüchtlingen anmelden.
Ziel ist eine umfassende Kontakt-Datenbank, die den Organisationen rasch und unkompliziert das Zusammenstellen eines Teams ermöglicht.


„Ich spende Sachen oder Zeit“
Hier finden Freiwillige mittels elektronischer Abfrage mit nur ein paar Klicks die richtige Organisation oder jenen Platz, wo ihre Fähigkeiten bzw. ihre abzugebenden Sachen gerade benötigt werden.
Eine Freiwillige gibt z.B. ein, dass sie Kleidung abzugeben hat im Raum Linz oder am Wochenende Zeit zur Lernhilfe erübrigen könnte, die Datenbank gleicht die Eingabe mit dem gemeldeten Bedarf der oö. NGOs ab – und schon kann die Hilfeleistung beginnen. Rasch, übersichtlich, mit großer Bandbreite und auf einen Klick für Freiwillige und NGOs.


„Ich biete Wohnraum“
Aktuell kommt der „Herbergssuche“ für Asylwerber/innen, aber auch für schon Asylberechtigte ein besonderer Stellenwert zu. Über den Bereich „Ich biete Wohnraum“ im Flüchtlingshilfe-Tool können interessierte Menschen Informationen für Angebot und Nutzung ihres Wohnraums oder auch Grundstücks im Zuge der Flüchtlingshilfe abrufen, sowie die Liegenschaft, das Gebäude oder die Wohnung auch gleich per Online-Formular anbieten. Die Anfrage wird je nach Art des Wohnraums an die zuständige Stelle des Landes OÖ oder der NGO zugewiesen, die in diesem Gebiet bedarf hat.


„Geld spenden“
Für die finanzielle Unterstützung der Flüchtlingshilfe über NGOs in Oberösterreich wurden hier Hilfsorganisationen samt Links und Spendenkonten zusammengestellt.


Verwendung des Tools durch Partner

Das Flüchtlingshilfe-Tool wird von der Koordinierungsstelle ZusammenHelfen in OÖ, in Ausführung durch das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum betreut. Sämtliche Partnerorganisationen, wie NGOs, Kirchen, Behörden oder auch Medien verweisen mittels Banner oder Einbettung des Tools auf ihren eigenen Websites auf die neue Online-Plattform – bzw. sind herzlich dazu eingeladen.
Die inhaltliche Befüllung der Datenbank zur konkreten Nachfrage nach Sach- oder Zeitspenden in OÖ erfolgt durch die jeweiligen Trägerorganisationen.


Neue Hotline von ZusammenHelfen in OÖ für Anfragen zur Flüchtlingshilfe

Aber nicht nur Website und Tool sollen allen Freiwilligen und NGOs ihre Arbeit erleichtern, die Koordinierungsstelle ZusammenHelfen in OÖ steht auch über die neue zentrale Mailadresse zusammenhelfen@ooe.gv.at sowie telefonisch über die Hotline 0732/ 770993 für alle Fragen rund um Freiwilliges Engagement, Wohnungsangebote, Sach- und Zeitspenden zur Verfügung.


ULF - Unabhängiges LandesFreiwilligenzentrum – die Drehscheibe für freiwilliges Engagement im Sozialbereich

Seit 2008 hat sich das Unabhängige LandesFreiwilligenzentrum (ULF) als Plattform für freiwilliges Engagement im Sozialbereich etabliert. Das ULF arbeitet mit mehr als 300 sozialen Einrichtungen und Freiwilligenprojekten zusammen und kann eine Vielzahl an Tätigkeitsbereichen anbieten: Menschen, die sich freiwillig engagieren, können Senior/innen oder Menschen mit Beeinträchtigung unterstützen, sie können Kindern und Jugendlichen helfen oder sich für Asylwerber/innen, Migrant/innen oder sozial benachteiligte Menschen engagieren. Das ULF bietet individuelle Beratung sowie Begleitung vor und während des freiwilligen Engagements. Sowohl Freiwillige als auch Einrichtungen werden rund um das Thema Freiwilligenarbeit unterstützt. Auch für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter/innen für freiwilliges Engagement sensibilisieren und begeistern wollen, ist das ULF da.

Die Sozial-Landesrätin a.D. Gertraud Jahn hat in ihrer Zuständigkeit für Soziales und Integration das ULF beauftragt, einen Infopoint für freiwillig Engagierte im Asylbereich zu installieren. Ziel der dafür geschaffenen Telefonhotline und Homepage ist es,  Informationen über aktuelle und künftige Bedarfe für Engagierte in den einzelnen Regionen Oberösterreichs zu vermitteln und Fragen rund um das Thema Freiwilligenengagement im Asylbereich zu beantworten.
„Es freut mich, dass dieses wichtige Instrumentarium nun im Zuständigkeitsbereich von Landesrat Anschober fortgeführt und weiterentwickelt wird. In Oberösterreich gibt es eine große Welle der Hilfsbereitschaft, welche für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft von wertvoller Bedeutung ist. Deshalb ist jede Form der Unterstützung von freiwillig engagierten Menschen begrüßenswert“, so Sozial-Landesrat Entholzer.

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