Offizielle Eröffnung und Segnung der neuen Remise & Bahnwerkstätte in Vorchdorf.

Mit einem gebührenden Fest wurde die Inbetriebnahme der neuen stadt.regio.tram-Fahrzeuge auf der Traunseebahn am 12. März 2016 begleitet.
Gleichzeitig wurde die neu errichtete Werkstätte und Remise in Vorchdorf offiziell vorgestellt.

TramLink V3
Die derzeit modernste Straßenbahn Europas fährt zwischen Gmunden und Vorchdorf
Mit der sogenannten TramLink V3 von Vossloh-Stadler wird das aktuell modernste Straßenbahnfahrzeug Europas künftig zwischen Gmunden und Vorchdorf unterwegs sein. Ab 14. März nehmen drei neue Garnituren den Regelbetrieb zwischen Vorchdorf und dem Gmundner Klosterplatz auf. Sie lösen damit die bisherigen von den Innsbrucker Verkehrsbetrieben geliehenen Fahrzeuge ab, die Ende März in die Tiroler Landeshauptstadt zurückkehren werden.

„ Mit den neuen Fahrzeugen beginnt für die traditionsreiche Traunseebahn eine neue Ära.
Sie leiten die neue Mobilitätszukunft für das nördliche Salzkammergut ein und sind Vorbote für die Verbindung mit der Gmundner Straßenbahn. Ein wichtiger Schritt, damit auch Regionalbahnen für Bahnreisende noch attraktiver gemacht werden und deren Zukunft für die nächsten Generationen gesichert ist. Es freut mich auch, dass die Garnituren auch bald auf der Attergaubahn eingesetzt werden.“

DI JOCHEN DÖDERLEIN, Vorstand der Lokalbahn Gmunden-Vorchdorf AG
Insgesamt werden 11 Fahrzeuge angeschafft. Acht davon werden nach der Durchbindung bis zum Bahnhof Gmunden auf der stadt.regio.tram. Gmunden-Vorchdorf und drei Fahrzeuge auf der Attergaubahn zwischen Attersee und Vöcklamarkt zum Einsatz kommen. Die Fahrzeuge werden im spanischen Valencia gebaut.
Nach einer EU-weiten Ausschreibung fiel die Wahl auf das Modell TramLink V3 von Vossloh.

Die TramLink V3 ist eine reinrassige Straßenbahn für den innerstädtischen Verkehr, ergänzt um zusätzliche Funktionalitäten für einen optimalen Überlandbetrieb, denn zwischen Vorchdorf und Seebahnhof ist das Fahrzeug als Regionalbahn, zwischen Seebahnhof und Bahnhof als Straßenbahn unterwegs.

„Wir sind heute stolz darauf, die unterschiedlichen Anforderungen an eine Regionalbahn bzw. eine Straßenbahn in einem Fahrzeug vereint zu haben und somit die modernste Straßenbahn Europas in Betrieb nehmen zu dürfen. Sicherheit, Fahrgastkomfort und Barrierefreiheit stehen dabei im Mittelpunkt. Bevor die neuen Garnituren auch auf der Linie der Gmundner Straßenbahn zum Einsatz kommen, müssen vorher aber die Durchbindungsarbeiten abgeschlossen sein.“

ING. GÜNTER NEUMANN
Geschäftsführer Stern & Hafferl Verkehr
Oberste Priorität bei der Entwicklung dieses, eigens für die stadt.regio.tram. Gmunden-Vorchdorf designten Fahrzeuges hatten Fahrkomfort und Sicherheit. Die Tram bietet 75 Sitzplätze und zwei Multifunktionsbereiche für Rollstühle, Kinderwägen und Fahrräder. Durchgehend gepolsterte Sitze mit ausreichend Beinfreiheit, hohe Lehnen mit Kopfstützen unterstreichen das komfortable Reisen. Eine CO2-gesteuerte Klimaanlage mit Luft-Wasser-Wärmepumpe sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Die Niederflurtechnik sowie die baulichen Gegebenheiten bei den Haltestellen machen den Zugang zur Tram barrierefrei. Somit kann auf der stadt.regio.tram. Gmunden-Vorchdorf das Behinderten-Gleichstellungsgesetz, welches die Gleichstellung von Personen mit Behinderung generell in allen Lebensbereichen regelt, eingehalten werden. Modernste Technik, hocheffiziente Federungssysteme in Verbindung mit elastisch gelagerten Schienen machen die Tram deutlich leiser als beispielsweise einen Bus. Gebaut wurde die Tram im Vossloh-Werk Valencia. Das gesamte System Engineering aus dem Hause Vossloh-Kiepe-Wien, sowie einige wichtige Komponenten wie die Motoren, Getriebe, die Lüftung, die Türen oder auch die Polsterung der Sitze sind Made in Austria.

„Bei der Planung haben wir besonderen Wert auf die Bedürfnisse der Fahrgäste hinsichtlich Komfort und Sicherheit gelegt. Viele internationale Standards wie auch Erfahrungen mit der Linzer Straßenbahn sind eingeflossen. Ergebnis ist ein multifunktionales Schienenfahrzeug, das in dieser Form weltweit einzigartig ist und die verschiedenen Bedürfnisse abdeckt.“

KLAUS HÖLZL
bis 2013 Fachabteilung Öffentlicher Verkehr des Landes OÖ,
seit April 2013 Schiene OÖ GmbH

Jungfernfahrt erfolgreich absolviert
Pünktlich startete die erste Garnitur zur Premierenfahrt in Richtung Gmunden, wo sie kurz nach 15.00 Uhr unter musikalischer Begleitung der Stadtkapelle Gmunden eintraf. Mit an Bord auch Gmundens

Bürgermeister Stefan Krapf.
„Mit der Inbetriebnahme der neuen Fahrzeuge sind wir wieder einen kleinen Schritt weiter in Richtung Durchbindung zur Gmundner Straßenbahn. Die modernste Straßenbahn Europas in Gmunden zu haben ist auch ein Symbol für die Innovationskraft unserer mehr als 800 Jahre alten Stadt. Auch wenn im Augenblick die Belastungen durch die innerstädtische Baustelle für alle deutlich spürbar sind, glaube ich, dass die stadt.regio.tram einen Beitrag zur positiven Stadtentwicklung leistet und es wert ist, gemeinsam den Weg dorthin zu bestreiten.“

MAG. STEFAN KRAPF, Bürgermeister Stadt Gmunden
Neue Werkstätte und Remise in Vorchdorf
Im Sommer 2014 fiel der Startschuss für die Umbauarbeiten am Bahnhof in Vorchdorf. Jetzt präsentieren sich Remise und Werkstätte rundum erneuert und sind bestens gerüstet für die neuen Fahrzeuge der stadt.regio.tram. sowie die Garnituren der Vorchdorfer Bahn (Lambach-Vorchdorf). In der 50 x 30 Meter
großen Halle wurden zwei Meterspurgleise (stadt.regio.tram), ein Normalspurgleis (Vorchdorfer Bahn) und ein Kombigleis verlegt. Die Maschinenhalle blieb erhalten, wurde aber umfassend saniert. Das neue, zweigeschossige Nebengebäude grenzt an die Werkstättenhalle an und beherbergt neben Lagerbereichen auch die Werkstättenleitung, ein Magazin mit Kleinteilelager, eine Tischlerei und Sozialräume. Insgesamt sind in Vorchdorf 13 MitarbeiterInnen beschäftigt.

Der Umbau in Zahlen
1.100 Laufmeter Schienen wurden neu verlegt, 3.300 m³ Beton und 1800 m² Beton-Fertigteile sowie 508 Tonnen Stahl verarbeitet. Knapp sechs Millionen Euro wurden in Vorchdorf mit Unterstützung von Bund und Land OÖ investiert.
„Bedenkt man die geplante Mindestnutzungsdauer von beinahe 40 Jahren wird schnell klar, wie wichtig eine sorgfältige Instandhaltung und Wartung der Fahrzeuge ist. Mit der neuen Werkstätteninfrastruktur sind wir flexibel für die Zukunft gerüstet.“

ING. JOSEF BERGER
Leiter Eisenbahnverkehr und
Betriebsleiter bei Stern & Hafferl Verkehr
Details zu den neuen Fahrzeugen

DESIGN KNÜPFT AN STRASSENBAHNTRADITION AN
Die Designer versuchten die Straßenbahntradition der Stadt Gmunden in ein einladendes, modernes Image zu übersetzen. Die rot-weiße Farbgestaltung knüpft nahtlos an die Optik der traditionellen Gmundner Straßenbahn an, auch die charakteristische „Nase“ im Frontbereich wird neu interpretiert. Damit spannt sich ein Bogen zwischen Tradition und Moderne.
Das Design der neuen stadt.regio.tram. erinnert mit der Farbgestaltung und markanten Merkmalen an die traditionelle
Gmundner Straßenbahngarnitur.

DIE stadt.regio.tram. ALS KOMFORTZONE
Der TramLinkV3 von Vossloh ist als moderne Straßenbahn konzipiert, bietet zusätzlich jedoch die Qualität moderner Regionalbahnfahrzeuge. So sind die Sitze durchgehend gepolstert, verfügen über hohe Lehnen mit Nackenstützen und sind mit Armlehnen ausgestattet. Steckdosen und LED-Beleuchtung sind ebenfalls Merkmale für das zeitgemäße Reisen mit der stadt.regio.tram. In den so genannten Multifunktionsbereichen ist Raum für Rollstühle, Kinderwägen und Fahrräder vorhanden. Perfekt für einen Ausflug mit der Familie. Die großzügigen Panoramascheiben zum Beispiel garantieren freie Sicht für alle! Die klimatisierten Innenräume sind mit einem modernen Infotainment-System ausgestattet, das über getrennte Bildschirme für ÖVInformationen, Werbung und sonstige Informationen verfügt. Gummigefederte Räder und ein umfangreiches Dämmsystem verringern Geräusche und Vibrationen. So wird man den Anforderungen der Fahrgäste im innerstädtischen Bereich ebenso gerecht wie bei Überlandfahrten.
Technische Details entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Datenblatt!
Großzügiger Innenraum

Panoramafenster und bequeme Sitzbänke
BARRIEREFREIHEIT FÜR MENSCHEN MIT BEEINTRÄCHTIGUNGEN
Einfaches Einsteigen und viel Platz für barrierefreie Mobilität
Die neue stadt.regio.tram. mit 100%-Niederflurtechnik erfüllt alle Anforderungen für eine
barrierefreie Nutzung. Der Einstieg vom Bahnsteig in das Fahrzeug ist nahezu stufenlos (max. 5 cm), der Innenbereich präsentiert sich durchgängig eben. Fahrgäste mit körperlichen Einschränkungen müssen sich also mit keinerlei Barrieren auseinander setzen. Für Rollstühle ist ausreichend Platz vorhanden. Speziell blau gekennzeichnete Türöffner, die bei Betätigung die Tür länger offen halten, sind niedriger angebracht. Auch eine mobile Rollstuhlrampe steht für den Bedarfsfall zur Verfügung. Zum Thema Barrierefreiheit arbeiteten die Konstrukteure intensiv mit den zuständigen Interessensvertretungen für Menschen mit Beeinträchtigung zusammen.
- eigene Rollstuhlabstellplätze
- Rollstuhlrampe bei Bedarf an Bord
- spezielle Türöffner
Ausreichend Platz im Bereich der Tür

Durchgängig ebene Flächen Zahlreiche Hilfsmittel für seh- und hörbehinderte Fahrgäste
Für sehbehinderte Fahrgäste der stadt.regio.tram. Gmunden-Vorchdorf ist es wichtig, dass die wesentlichen Merkmale besonders kontrastreich dargestellt sind. So sind zum Beispiel die Türen als klares Erkennungsmerkmal immer weiß umrahmt. Die Türtaster sind so gestaltet, dass sie spürbar betätigt werden und auch akustisch wahrgenommen werden. Markante Rillen auf dem Boden der neuen Bahnsteige fungieren als Blindenleitsystem. Im Fahrzeug sind es wiederum hilfreiche Elemente wie gelbe Türrahmen und Türöffner sowie klar lesbare Schriften ohne Verschnörkelung.

Das Infotainment-System kündigt mit einer freundlichen Stimme die nächste Haltestelle an. Der aktuelle optische Hinweis an den Bildschirmen auf die nächste Haltestelle ist wiederum für Fahrgäste mit Hörbehinderung sehr wichtig.
- Blindenleitsystem an neuen Bahnsteigen
- weiß umrahmte Fahrzeugtüren
- kontrastreiche Darstellung der Türknöpfe - klare Schriften ohne Verschnörkelung
- Infotainment-System als akustischer und optischer Wegweiser
Weiße Umrandung der Türen als Sehhilfe
Markant gestaltete Elemente im Innen- und Außenbereich

VOLLKLIMATISIERT UND ENERGIEEFFIZIENT UNTERWEGS
Das Forschungsprojekt „EcoTram“ brachte zahlreiche neue Erkenntnisse hinsichtlich Energieeinsparungen bei Straßenbahnen der Zukunft. Die Ergebnisse flossen auch bei der Entwicklung der neuen Gmundner Straßenbahnfahrzeuge ein. Zum Beispiel verbraucht das neuartige Wärmepumpensystem 25% weniger Energie zum Heizen und Kühlen als herkömmliche Systeme. Gleichzeitig wird dadurch der Geräuschpegel wesentlich geringer. Die aufwändige Wärmedämmung und die Fenster aus doppeltem Sicherheitsglas mit Luftkammern reduzieren zusätzlich den Energiebedarf. Der Fahrzeugführerraum ist übrigens mit einer separaten Klimaanlage zur individuellen Einstellung für den Triebfahrzeugführer ausgestattet.
Heizung, Lüftung und Kühlung mit geringstem Energieaufwand
Vollklimatisiert reisen mit der stadt.regio.tram.

SICHERHEIT GEHT VOR! AUCH BEI DER STADT.REGIO.TRAM.
Die Straßenbahnfahrzeuge erfüllen die neuesten europäischen Crashanforderungen. Denn die Sicherheit der Fahrgäste und des Fahrers sind oberstes Gebot. Im Falle des Falles ist es wichtig, den Kollisionswiderstand größtmöglich zu verringern. Dafür verfügt der TramLink V3 über hydraulische Puffer, die an der Kopfstruktur installiert sind und einen Crash absorbieren. Der Wagenkasten besteht aus hochfestem Stahl und bietet zusätzliche passive Sicherheit. Der Fahrzeugführerraum wurde so gestaltet, dass eine sehr gute Sicht nach vorne und zur Seite gegeben ist. Wichtig dabei ist auch der Blendschutz. Die elektrodynamische Bremse bringt die Straßenbahn mit einer Geschwindigkeit von etwa 50km/h auf der Länge einer Haltestelle (ca. 60m) perfekt zum Stillstand. Diese und noch weitere Faktoren sind ausschlaggebend für diese besonders sichere Variante des Reisens.

LEISE UND ELEGANT DURCH STADT UND LAND
Geräuschisolation lautet das Motto bei der stadt.regio.tram. So schlängelt sich die Tram lärmarm im Innenund Außenbereich über die Trasse.
Die Minimierung der Geräusche und Vibrationen, die beim Anfahren, Fahren und Anhalten nach innen in das Fahrzeug aber auch nach außen in die Gebäude und in die Umwelt gelangen, war eines der wichtigsten Kriterien bei der Entwicklung des Straßenbahnfahrzeuges. Eine 2-stufige Federung, spezielle Motordämmungen, seitliche Fahrgestellschürzen und gummigefederte Räder minimieren im Zusammenspiel mit den Elastomer-Dämmmatten unter den Gleisen (Masse-Feder-System) Lärm und Vibrationen. Spezielle Spurkranzschmieranlagen können im Bedarfsfall entstehende Geräusche bei engen Radien verkleinern. Die Klimaanlagen bleiben in der Innenstadt auf geringer Lüftungsstufe, ohne Auswirkungen auf das Innenraumklima. Schallabsorbierende Innenverkleidungen und Sitzbezüge, schalldämmende Fußböden und noch wesentlich mehr Merkmale machen die Fahrt mit der stadt.regio.tram.
zu einem, auch akustisch, sehr angenehmen Erlebnis.

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