Naturschutz-Maßnahmen im Bauerpark Bad Ischl

Jeder in Bad Ischl kann sich noch gut an den 12. Juli dieses Jahres erinnern, ein gewaltiger Sturm fegte über die Stadt und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Besonders stark war der Bauerpark betroffen. Riesige Bäume wurden entwurzelt und beschädigten dabei weitere. Diese alten Bäume waren aber wertvoller Lebensraum - im Bauerpark leben mehr als 50 verschiedene Vogelarten und einige Fledermäuse – viele hatten daher ihren Nist- und Schlaftplatz verloren.

Die Naturschutzbund-Bezirksgruppe Bad Ischl hat daher gemeinsam mit Bürgermeister und
Stadtgärtnerei Maßnahmen besprochen, die die Gestaltung des Parks nach den Aufräumarbeiten betreffen. Es wurden „ Spechtbäume“ stehen gelassen, da dieses Totholz wertvoller Lebensraum für verschiedene Insekten und daher auch Futterplatz für Spechte und andere Insekten fressende Vögel ist. Versteckt in einigen ruhigeren Bereichen des Parks wurden Totholzhaufen angelegt, die Unterschlupf für verschiedenste Tiere, wie Igel, Amphibien und Reptilien bieten. Das Konzept für die Nachpflanzungen beinhaltet auch Vogelschutzhecken mit einheimischen Beerensträuchern und Wildrosen.

Um die verlorengegangenen Nisthöhlen in den alten Bäumen zu ersetzen, erklärte sich die
Produktionsschule (Zentrum für individuelle Berufsvorbereitung, ein Teilbereich des
Bildungszentrums Salzkammergut), die in einer der Baracken im Park untergebracht ist, bereit, gemeinsam mit dem Naturschutzbund, verschiedene Nisthilfen zu bauen, sie im Park aufzuhängen und auch zu warten. Am vergangenen Mittwoch hatten die Jugendlichen bei einem Workshop des Naturschutzbundes die Möglichkeit, viel über die Bedürfnisse und Lebensweisen von Vögel zu lernen, danach eigene Nistkästen zu basteln und anschließend gleich im Park zu montieren. Die Gruppe der ZIB - Produktionsschule wird in den nächsten Wochen und Monaten weitere Kästen bauen und anbringen. Außerdem waren diese Schüler in den vergangenen Wochen schon aktiv bei den Aufräumarbeiten beteiligt : Sie legten Todholzhaufen und Laubhaufen an, sammelten Material für Insesektenhotels, die sie in nächster Zeit im Park errichten werden und sind bei der Reinigung und Neusaat der Schotterwiese (wurde seit Monaten als Holzlagerplatz benutzt) aktiv. In den letzten
Jahren halfen sie bereits bei der Entfernung des Knöterich . Mit diesen Tätigkeiten leisten sie einen wertvollen Beitrag für die Erhaltung der Artenvielfalt, aber auch für einen attraktiven Erholungspark.

Dafür gebührt Ihnen Dank, genauso wie für die nette und überaus gute Bewirtung der
Naturschutzbund-Mitglieder.

Wir bitten die Besucher des Bauerparks, die Schotterwiese nicht zu betreten und auch nicht als Hundefreilauffläche zu benutzen, da hier in den nächsten Tagen neu gesät wird.

Martha Gschwandtner
Dr. Herbert Plass
Naturschutzbund Bezirksgruppe Bad Ischl

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