Skisprung-Elite der Damen fliegt auf Oberösterreich

Der Damen Skisprung Weltcup kommt mit Riesenschritten näher – sowohl
geografisch als auch zeitlich. Nach vier Bewerben in Japan macht der Tross
kommendes Wochenende im rumänischen Rasnov Station, bevor die
Weltelite des weiblichen Skisprungs am 4. und 5. Februar in Hinzenbach in
die Spur geht.

Mit dabei sind die Top-Springerinnen aus ca. 16 Nationen, allen voran die
Weltcupführende Sara Takanashi, ihre starke Landsmännin Yuki Ito, die
Russin Irina Avvakumova, die aktuell Dritte im Weltcup Maren Lundby aus
Norwegen und natürlich die Österreicherinnen: Daniela Iraschko-Stolz,
Chiara Hölzl und die Lokalmatadorin Jacqueline Seifriedsberger.

Punktejagd mit Rückenwind aus Oberösterreich:
Die Saison 2016/2017, die Ende Februar auch noch die WM in Lahti zu
bieten hat, war für die Österreicherinnen bisher eher durchwachsen. Zwei
zweite Plätze in Nizhny Tagil für Iraschko-Stolz, sowie zwei dritte Plätze für
Seifriedsberger in Nizhny Tagil und Lillehammer waren bis Ende letzter
Woche die bisher besten Ergebnisse.

Umso wichtiger, dass jetzt endlich der Heimweltcup vor der Tür steht und
Jaci, Daniela & Co mit dem Publikum im Rücken wertvolle Punkte für den
Weltcup holen. Die Voraussetzungen dafür wären grundsätzlich gut, kennt
das österreichische Team die Schanze und die Gegebenheiten in
Hinzenbach doch von zahlreichen Trainings gut.

Fünf Trainingskurse haben ÖSV-Damenskisprung-Nationalteam-Trainer
Andreas Felder und seine Skispringerinnen heuer in Hinzenbach abgehalten.
Bedeutend weniger als in den Vorjahren, aber immerhin mehr als die
Konkurrenz und für die Springerin vom SC Waldzell, Jacqueline
Seifriedsberger ist Hinzenbach ohnehin die Heimschanze.

Die Schaunburger Schanze ist bereit:
Die HS 94 Schanze in der Energie AG Arena in Hinzenbach wurde im
Oktober 2010 eröffnet und der Schanzenrekord von Markus Eggendorfer
vom Februar 2011 liegt bei 100 Metern. Den Schanzenrekord der Damen hat
im vergangenen Jahr die Japanerin Sara Takanashi mit 98 Metern
aufgestellt.

Tatsächlich hat Skispringen an diesem Ort eine lange Tradition. Bereits
Anfang der 1930er Jahre wurde in Hinzenbach bei Eferding schon die erste
Schanze gebaut, auf der im Sommer auf Stroh gesprungen wurde. 1980
errichtete man eine K45-Schanze. 1996 wurde zusätzlich eine K20-Schanze
für den Nachwuchs gebaut, die 2006 noch mit einer K10-Schanze ergänzt
wurde. Im Frühjahr 2006 begann man auch mit der Errichtung einer
weltcuptauglichen HS94 Meter-Schanze, die 2010 eröffnet wurde und wo
mittlerweile Weltcup-Bewerbe wie der Sommer Grand Prix der Herren oder
jetzt der „FIS Ski Jumping World Cup Ladies“ ausgetragen werden.
Schneekontrolle eine Woche vor dem Wettkampf:

Die Vorbereitungen an der Schanze für das Wettkampfwochenende sind
soweit abgeschlossen. Bereits seit Oktober liegt in der Spur auf der
Schaunburger Schanze am Aigner-Hang in Hinzenbach Eis und seither
herrscht dort Vollbetrieb.

Die grobe Präparierung haben Schanzenwart Franz Starzer und sein Team
Anfang Jänner vorgenommen, seit ein paar Tagen ist auch die Feinjustierung
unter Dach und Fach. Die Schneekontrolle und somit auch die Freigabe der
Schanze wird OK-Chef und UVB-Hinzenbach-Obmann Bernhard Zauner als
offizieller FIS-Schneekontrolleur, eine Woche vor dem Weltcupspringen
selbst vornehmen. Auf natürlichen Schnee ist man dabei nicht angewiesen,
denn für die Springen im Weltcup ist Kunstschnee vorgeschrieben.

Weltelite der Springerinnen reist an:
Der „FIS Ski Jumping World Cup Ladies“ ist in seiner sechsten Saison heuer
bereits zum fünften Mal zu Gast im Bezirk Eferding. Denn erst 2011/2012
konnten die Damen das Monopol der Herren auf den Skisprungsport brechen
und fliegen seither im Weltcup ebenso beachtliche Weiten.

Der Weltcup ist dabei in den letzten Jahren immer fest in der Hand der 20-
jährigen Japanerin Sara Takanashi, die auch aktuell überlegen in Führung ist
und im vergangenen Jahr unter anderem in Hinzenbach zwei Mal ganz oben
am Podest stand. Takanashi wird in Hinzenbach ebenso vom Schanzentisch
abheben, wie ihre Teamkollegin Yuki Ito, die starke Russin Irina
Avvakumova, die Slowenin Ema Klinec und die deutsche Katharina Althaus.
Insgesamt werden ca. 55 Springerinnen aus 16 Nationen in Hinzenbach
vertreten sein.

Die Österreicherinnen:
Das Team Österreich führt in Hinzenbach die 33-jährige Wahl-Innsbruckerin
Daniela Iraschko-Stolz – aktuell Vierte (Stand 19.1.2017) im Weltcup an.
Ebenfalls am Start ist Lokalmatadorin Jacqueline Seifriedsberger, 26 Jahre
alt und Vereinskollegin von Skisprunglegende Andreas Goldberger, derzeit
auf Platz 8 im Weltcup. Die 20-jährige Chiara Hölzl liegt momentan auf Platz
13 im Weltcup und startet für den SV Schwarzach. Weiters tritt in
Hinzenbach die 29-jährige Vorarlbergerin Eva Pinkelnig (Rang 45) an.
Eine Teilnahme von Elisabeth Raudaschl, der zweiten Oberösterreicherin im
Weltcup, ist voraussichtlich nicht zu erwarten, da derzeit ein Start bei der
Junioren-WM vorgesehen ist.

Nach dem offiziellen Training und der Qualifikation am Freitag, werden
Samstag und Sonntag jeweils 40 Springerinnen im 13. und 14. von 19
Weltcup-Bewerben der Saison 2016/17, um die zwei Tagessiege und die
begehrten Weltcuppunkte kämpfen.

Dass der noch junge Damen-Weltcup immer mehr an Bedeutung gewinnt
und in kontinuierlichem Aufwind ist, zeigt sich auch daran, dass der ORF
dieses sportliche Highlight in Oberösterreich, an beiden Tagen live aus dem
Eferdinger Becken überträgt. Außerdem gibt der ORF das Signal an
ausländische Sender weiter, so dass schon mehrmals bis zu sieben Sender
diese Übertragung übernommen haben – unter anderem auch Eurosport,
ZDF und andere Fernsehstationen.

Skisprunglegende Andreas Goldberger sucht Talente
Drei Wochen vor der Weltmeisterschaft geht es für die Springerinnen
natürlich in erster Linie noch einmal darum, gute Ergebnisse zu liefern. Für
die rund 5.000 Besucher die an den beiden Wettkampftagen erwartet
werden, wird aber noch weit mehr geboten, als die weltbesten
Skispringerinnen, die in Hinzenbach vom Bakken und auf spannende
Weitenjagden gehen.

Bereits am Freitag nach der Qualifikation ist Andi Goldberger mit seinem
Goldi Talentecup in der Energie AG Arena am Start. Erstmals im Rahmen
des Damen-Weltcups sind die möglichen Stars von Morgen eingeladen,
abzuheben und Skisprung-Luft zu schnuppern. Anmeldemöglichkeit und
Infos unter www.goldi-cup.at

Charity-Springen für Ehrengast Lukas Müller:
Zum Teil ebenso wenig Erfahrung wie die kleinen Teilnehmer vom Goldi-
Talentecup haben die Starter beim Charity-Springen am Samstag. Seit dem
ersten Damen-Weltcup in Hinzenbach findet traditionell ein Charity-Springen
für den guten Zweck statt. Wie schon im Vorjahr geht der Reinerlös auch
heuer an Lukas Müller. Der Skispringer ist im Jänner 2016 am Kulm schwer
gestürzt und seither querschnittgelähmt. Am Samstag, 4. Februar wird Müller
in Hinzenbach als Ehrengast anwesend sein und den Teilnehmern des
Charity-Springens die Daumen drücken. Mitmachen kann dabei jeder, denn
bei dem Mannschaftspringen geht es nicht um Höchstweiten, sondern um
Gleichmäßigkeit und darum, wie gut man sich selbst einschätzt und die
angesagt Weite auch erreicht. Anmeldemöglichkeit und Infos unter
www.schiclub.at

Zum abwechslungsreichen Rahmenprogramm gehören weiters eine Après-
Skisprungparty, die Startnummernübergabe, ein großes Feuerwerk, sowie
Siegerehrung und Weltcupparty im beheizten Festzelt.

Karten- und Veranstaltungsinfos:

Ermäßigte Vorverkaufskarten für die Wettkämpfe am Samstag und Sonntag
sind um 11 Euro über www.skiaustriaticket.com sowie an allen Ö-Ticket-
Vorverkaufsstellen erhältlich. Vor Ort an den Veranstaltungstagen kostet das
Tagesticket 13 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 14.
Lebensjahrs sowie Rollstuhlfahrer ist der Eintritt frei. Der Eintritt zum Training
am Freitag ist kostenlos.

SPORTPROGRAMM:
Freitag, 03.02.2017: 12:00 Uhr: Offizielles Training – 2 Durchgänge
14:00 Uhr: Qualifikation
Samstag, 04.02.2017: 12:00 Uhr: Probedurchgang
13:00 Uhr: Wettkampf – 2 Durchgänge
14:30 Uhr: Siegerehrung
Sonntag, 05.02.2017: 12:00 Uhr: Qualifikation
13:00 Uhr: Wettkampf - 2 Durchgänge
14:30 Uhr: Siegerehrung

RAHMENPROGRAMM:
Freitag, 03.02.2017: 18:00 Uhr: Goldi Talentecup
Samstag, 04.02.2017: ab 15:00 Uhr: Aprés Skisprungparty im Festzelt
17:00 Uhr: Charity-Skispringen auf der 10-
Meter-Schanze
19:30 Uhr: Feuerwerk im Schanzengelände
19:45 Uhr: Siegerehrung im Festzelt
20:00 Uhr: Startnummernübergabe im Festzelt
20:45 Uhr: Siegerehrung Charity-Skispringen im
Festzelt anschließend Weltcupparty
Sonntag, 05.02.2017: ab 10:00 Uhr Frühschoppen im Festzelt

Stimmen zum FIS Damen Skisprung-Weltcup in Hinzenbach:

Wirtschafts- und Sport-Landesrat Dr. Michael STRUGL:
„Das Sportland Oberösterreich ist stolz, dass Hinzenbach zur fixen Station
des FIS Damen Skisprung-Weltcups geworden ist. Mein Dank gilt dem
Skiclub Union Volksbank Hinzenbach mit Obmann Bernhard Zauner an der
Spitze, der mit 350 freiwilligen Helfer/innen diesen Sport-Großevent sehr
professionell organisiert. Das Sport- und Tourismusressort des Landes OÖ
unterstützt die Veranstaltung, die für die Region wirtschaftlich von großer
Bedeutung ist, wieder finanziell. Die Live-Fernsehbilder sind eine tolle
Werbung für den Damen-Skisprungsport und unsere Bundesland. Das Land
OÖ investiert aber auch laufend in die Sprungschanzen-Infrastruktur, um
unseren Nachwuchstalenten und den Spitzensportler/innen beste Trainingsund
Wettkampfbedingungen bieten zu können. Die Nachwuchsarbeit
funktioniert beim Skiclub Hinzenbach sehr gut. Unsere Nationalteam-
Springer Michael Hayböck und Markus Schiffner entstammen der
Talenteschmiede des Vereins. Es freut mich daher sehr, dass im Zuge des
Weltcup-Wochenendes in Hinzenbach beim Goldi-Cup auch dem
Nachwuchs eine Bühne gegeben wird. Dabei haben Mädchen und Burschen
der Jahrgänge 2006 bis 2010 die Möglichkeit, zum ersten Mal von einer
Schanze abzuheben und herauszufinden, ob sie Spaß am Springen haben.“

Ernst Vettori – Sportlicher Leiter Sprunglauf im ÖSV:
“Hinzenbach hat sich mittlerweile im Damen-Skisprung-Weltcup als fixer
Veranstaltungsort etabliert. OK-Präsident Bernhard Zauner und sein Team
garantieren in altbewährter Weise für einen reibungslosen Event-Ablauf
sowie eine bestens präparierte Sprunganlage. Aus österreichischer Sicht
werden Lokalmatadorin Jacqueline Seifriedsberger, Daniela Iraschko-Stolz,
Chiara Hölzl und Eva Pinkelnig am Start sein. Wir hoffen natürlich in
Hinzenbach als WM-Generalprobe für Lahti positive Akzente – in Form von
Spitzenplatzierungen – setzen zu können.“

Andreas Felder – ÖSV-Cheftrainer Sprunglauf Damen:
Die Vorfreude auf die Heimspringen in Hinzenbach ist im gesamten Team
sehr groß. Wie sind froh, dass wir solche Bewerbe im eigenen Land haben,
weil diese Events auch sehr wichtig für die Entwicklung unserer Sportart
sind. Sportlich ist es zu Beginn der Saison sehr gut gelaufen. Nach
Weihnachten sind wir in ein kleines Formtief gerutscht, aus dem es sich
wieder aufzurappeln gilt. Die zusätzliche Motivation mit dem Ausblick auf die
Heimspringen kann uns aber helfen, hier rasch den Turnaround zu schaffen.

Jacqueline Seifriedsberger – Springerin Nationalteam:
Ich freue mich natürlich auf den Heimweltcup im Februar in Hinzenbach.
Wettkämpfe daheim sind immer etwas Besonderes für uns alle und zählen
neben der WM in Lahti zu meinen Saison Highlights. Vor heimischem
Publikum und Fans zu springen, macht einen Bewerb noch spezieller und
sorgt für die zusätzliche Motivation. Die Schanze in Hinzenbach liegt mir ja
auch sehr gut und ich hoffe, dass ich wie letztes Jahr eine gute Leistung
zeigen kann. Einen Stockerlplatz habe ich auf jeden Fall im Visier. Ich hoffe
dass wieder viele Zuschauer an die Schanze kommen und uns mit guter
Stimmung unterstützen.

Bernhard Zauner – OK-Chef, Obmann UVB Hinzenbach:
Wir sind sehr stolz, dass nun bereits der 5. Damenweltcup in Hinzenbach
gastiert. Die Anlage ist bereits bestens präpariert und wir werden sicher tolle
Leistungen sehen. Natürlich wäre es perfekt, wenn eine Oberösterreicherin
ganz oben stehen würde. Mein Team wird sich wie immer sehr bemühen,
damit sich alle wohl fühlen und wir hoffen, dass möglichst viele Zuschauer
die Springerinnen zu Höchstleitungen anfeuern. Mit dem Charityspringen zu
Gunsten von Müller Lukas und dem Goldi-Talentecup gibt es ja noch weitere
tolle Highlights an diesem Wochenende – gleich anmelden!“

Weitere Meldungen