KFV-Studie: Freizeitunfälle kosten jährlich 20 Mrd. EUR

Freizeitunfälle verursachen in Österreich jedes Jahr über 20 Milliarden Euro an Unfallfolgekosten. Versucht man zudem die immateriellen Kosten als Folge von Schmerz und Leid mit zu berücksichtigen und in Euro zu bemessen, errechnen sich sogar Kosten von mehr als 100 Milliarden Euro.

Wien, 05. April 2017. Im Jahr 2016 haben Nichtberufsunfälle, also Unfälle die sich in der Freizeit ereignen, materielle Kosten in der Höhe von 20,6 Milliarden Euro verursacht. Diese materiellen Kosten umfassen die medizinischen Heilungskosten, den Produktionsausfall, die Wiederbesetzungskosten, die Administrativkosten, die Polizei- und Rechtsfolgekosten sowie die Sachschäden. Financiers dieser Unfallfolgekosten sind zu etwa gleichen Teilen die Gebietskörperschaften, die Sozialversicherungen und die Privatversicherungen. Der Straßenverkehr ist gemäß der Studie für 28 Prozent oder 5,7 Milliarden Euro der materiellen Kosten verantwortlich, obwohl sich in diesem Bereich nur gerade acht Prozent aller Nichtberufsunfälle ereignen.

Grund dafür ist, dass die durchschnittliche Verletzungsschwere und damit auch die durchschnittlichen Kosten pro Verunfalltem im Straßenverkehr klar am höchsten sind. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass Sachschäden nur für diesen Bereich berechnet werden können. Die Haus- und Freizeitunfälle sind für 46 Prozent oder 9,6 Milliarden Euro Kosten verantwortlich und die Sportunfälle für 26 Prozent oder 5,3 Milliarden Euro. Ihre Anteile an allen Nichtberufsunfällen belaufen sich auf 62 (Haushalt/Freizeit) respektive 30 Prozent (Sport). „Nach wie vor haben Heim- und Freizeitunfälle den mit Abstand größten Anteil am Unfallgeschehen in Österreich. Im Heim- und Freizeitbereich gilt es daher, endlich ähnlich wirksame Programme und Maßnahmen wie im Verkehrsbereich zu installieren“, erklärt Dipl.-Ing. Klaus Robatsch, Forschungsleiter im KFV.

Knapp 800.000 Unfälle im Jahr 2016
794.648 Menschen verunglückten in Österreich im Jahr 2016 bei Unfällen. 2.548* Österreicher starben an den Folgen eines Unfalls. Damit ist die Anzahl der Verletzten in den letzten zehn Jahren um neun Prozent gesunken, die Zahl der Toten und Schwerverletzten stagniert seit Jahren auf hohem Niveau.

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