Eduard-Ploier-Preis und Eduard-Ploier-Journalistenpreis verliehen

Vier PreisträgerInnen des Eduard-Ploier-Preises für Entwicklungszusammenarbeit und die Preisträgerin des Eduard-Ploier-Journalistenpreises wurden von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Bischof Dr. Manfred Scheuer geehrt.
„Gerade die letzten Jahre haben uns drastisch vor Augen geführt, dass wir hohes Interesse daran haben müssen, gemeinsam gegen Flucht- und Migrationsursachen anzukämpfen. Daher ist es auch so wichtig, jene vor den Vorhang zu holen, die vor Ort Hilfe und Aufbauarbeit leisten“, betonte Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer in seiner Rede am 20. Juni 2017 im Linzer Landhaus.


Aus der Laudatio von Landeshauptmann Thomas Stelzer für PRO SUDAN, Obmann Mag. Dr. Johann Rauscher, ausgezeichnet für das Projekt „Hilfe zur Selbsthilfe im Südsudan“:

Seit 10 Jahren gibt es die Sudanhilfe auch in der Form des „Vereins ProSudan“, der von Obmann Mag. Dr. Johann Rauscher gegründet wurde. Obmann Rauscher ist bereits seit 30 Jahren im Sudan tätig und seit der Trennung 2011 im Südsudan.

Der Verein befasst sich mit einer Vielzahl von Tätigkeiten, die im öffentlichen Bereich stattfinden. Die vorrangigsten Ziele von Pro Sudan sind die Förderung der Bildung von Kindern und Jugendlichen, Berufsausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen, Frauenprojekte und landwirtschaftliche Projekten sowie die Unterstützung von lokalen Sozialprojekten (Kinderausspeisungen, Sozialarbeit, pastorale Arbeit) und die Unterstützung von medizinischen Projekten. Der Grundsatz bei Unterstützungsmaßnahmen ist „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Die politischen Veränderungen sind eine große Herausforderung: Seit 9. Juli 2011 gibt es zwei unabhängige Staaten. Jedes dieser beiden Länder, mit einer fast 40-jährigen gemeinsamen Bürgerkriegsgeschichte, hat jetzt mit eigenen internen Problemen zu ringen. Beide Länder kämpfen mit großflächigen internen Konflikten mit zehntausenden Toten - die Zivilbevölkerung ist die große Verliererin.

Auf Grund dieser Entwicklung mussten auch die Schwerpunktregionen von Pro Sudan neu definiert werden. Bis 2011 lag der Focus auf dem Nordsudan.

Seit 2012 wurden die Vereinsaktivitäten fast ausschließlich auf den Südsudan fokussiert, weil dort die Hilfe nach dem Ende des Sezessionskrieges am dringendsten benötigt wurde. Trotz der permanenten Unsicherheit und des Bürgerkrieges ist im Südsudan seither sehr viel geschehen.

Pro Sudan hat die Komplettrenovierung der diözesanen St. Theresa Grundschule (2500 Schüler), Areal der Juba-Kathedrale, in Angriff genommen. 8 Klassen wurden bereits nachhaltig saniert. Vier Klassen müssen voraussichtlich noch baulich saniert werden. Eine große Herausforderung der nächsten Jahre wird die berufliche Weiterbildung der Lehrer sein.
Das Frauenbildungszentrum in der Diözese Rumbek (ca. 400km nördlich von Juba), das der örtlichen Bevölkerung zugutekommt, wird auch unterstützt. Dort werden Nähkurse, Alphabetisierungskurse, Erste Hilfe-Kurse, Haushaltsführungskurse, Gartenbauschulungen, Ernährungskurse usw. angeboten. Wichtigste Zielgruppe sind die Frauen. Diese tragen die Hauptlast der Familienführung, obwohl mehr als 80 % Analphabeten sind.
Der Südsudan ist derzeit eine der schlimmsten Krisenregionen der Erde.

Gegenwärtig entsteht ein Gartenbauprojekt zur Ernährungssicherung für die 5000 Einwohner des Dorfes Nyancot in der Nähe von Rumbek in Kooperation mit der Organisation „Bahati Sasa“. Die Situation in der Gegend ist wegen der aktuellen kriegsbedingten Hungersnot sehr prekär. Da sichert dieses Projekt nachhaltig das Überleben eines ganzen Dorfes.

Lange Tradition beim Verein Pro Sudan haben die Partnerschaften unter anderem mit der MIVA, dem Land Oberösterreich, der Caritas Diözese Graz-Seckau, Eine Welt für Alle Attnang und vielen mehr.

Mit Hilfe dieser Partner und durch die vielen Benefizverkäufe von einheimischem Kunsthandwerk und Produkten aus den Werkstätten unserer Projektpartner erfreut sich das Finanzaufkommen des Vereins eines ständigen Wachstums. 70.000 Euro konnten im vergangen Jahr und insgesamt 450.000 Euro in den letzten 10 Jahren gesammelt werden. Das sind stolze Beträge, die die Not in dem vom Bürgerkrieg stark gezeichneten Land lindern halfen. Gerade dieses hohe Finanzaufkommen und die mannigfachen Projektimplementierungen zeigen, dass jeder Euro, der gespendet wird, zu einer konkreten Hilfe für die Menschen vor Ort wird.

Karin Eder hat Pro Sudan für den Eduard-Ploier-Preis 2017 vorgeschlagen.

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