Sprechcafé Vöcklabruck feiert fünften Geburtstag

c: Volkshilfe WiD Birgit Primig; Bildtext: Das Sprechcafé Vöcklabruck macht Spaß.
c: Volkshilfe WiD Birgit Primig; Bildtext: Das Sprechcafé Vöcklabruck macht Spaß.

Fariba aus Syrien, Jasmina aus Bosnien, Glory aus Nigeria: Sie und weitere 15 bis 25 Frauen aus aller Welt versammeln sich monatlich im Sprechcafé von Wohnen im Dialog der Volkshilfe und Treffpunkt mensch&arbeit in Vöcklabruck. So unterschiedlich sie sind, eines ist ihnen gemeinsam: Sie wollen ihre Deutschkenntnisse trainieren. Betreut werden sie von ehrenamtlichen Frauen.

Es ist ein sehr buntes Bild, wenn freitags am späten Nachmittag die übliche Vorstellungsrunde beginnt. Sie wird von einer der fünf ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen moderiert. Zu ihnen zählt Maria Nöstlinger, sie ist von Beginn an dabei. Kaum einen Termin hat sie versäumt. „Wenn man etwas anfängt, dann kommt man nicht mehr weg ...“, meint sie mit einem strahlenden Lächeln. Die Anzahl der Frauen ist über die Jahre konstant geblieben, aber die Zusammensetzung der Gruppe habe sich verändert, erzählt sie. So seien am Anfang überwiegend Frauen aus Bosnien oder Serbien und aus afrikanischen Ländern gekommen. Derzeit sind es vor allem Frauen aus Afghanistan und Syrien.

Nach der Vorstellungsrunde wird in der großen Runde Deutsch gelernt. Sei es durch ein gemeinsames Lied oder ein Wörter-Bingo. Hin und wieder gibt es auch einen Ausflug etwa auf den Vöcklabrucker Stadtturm. Viele Lern-Spiele bringt Monica Nieto mit. Sie stammt selbst aus Peru und hat dort bereits Deutsch unterrichtet. „Ich habe eigentlich nach Menschen gesucht, die mit meiner Mutter Spanisch sprechen können. So bin ich zum Sprechcafé gekommen und geblieben.“ Als Ausländerin sei es ihr ein Anliegen, anderen beim Deutschlernen zu helfen. „Auch wenn es nur ein paar Stunden im Monat sind.“

Im zweiten Teil des Sprechcafés wird die große Runde aufgelöst. Bei Tee, Kaffee und Kuchen wird geplaudert – nicht nur, aber vorwiegend auf Deutsch. Conny Kienberger, zuständig für das Sprechcafé im Treffpunkt mensch&arbeit: „Das schönste am Sprechcafé ist für mich, dass sich hier junge und ältere Frauen, Frauen aus Österreich und den verschiedensten anderen Ländern mit einer Selbstverständlichkeit begegnen und sich mit großem Interesse über ihr Leben austauschen.“ Birgit Primig von Wohnen im Dialog ergänzt: „Jedes neue Wort ist wichtig. Und wenn es grad kein Wort gibt, dann gibt es Hände und Füße. Hauptsache, die Frauen reden mit einander.“

Drei Sprechcafés finden in diesem Jahr noch statt: 19. Oktober, 16. November, 14. Dezember – jeweils von 16 bis 18 Uhr im Treffpunkt mensch&arbeit, Graben 19/1 in Vöcklabruck.

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