Lionsclub Bad Ischl - Helfen ist unsere Kultur

Wolfram Berger (re.) und Toni Burger entführten brillant in eine skurrile Welt des alten kakanischen Österreich. - Foto: © Lions Club – Reimair
Wolfram Berger (re.) und Toni Burger entführten brillant in eine skurrile Welt des alten kakanischen Österreich. - Foto: © Lions Club – Reimair

Mit dem Schauspieler Wolfram Berger und dem Musiker Toni Burger bereiteten zwei Ausnahmekünstler bei der Lions Benefizveranstaltung dem Ischler Publikum einen vergnüglichen Abend im alten Österreich
Fritz von Herzmanovsky-Orlando, 1877 geboren und selbst Spross eines adeligen KK-Ministerialbeamten, beweist einen ausgesprochenen Hang zur Skurrilität, zu Satire und Parodie und karikiert mit Hingabe das (mittlere und einfache) Beamtentum der einst durchaus aufgeblähten KuK Verwaltung.
Der „Gaulschreck im Rosennetz“, laut Wikipedia eine „Wiener Schnurre aus dem modernden Barock“, verlangt vom Publikum hohe Konzentration, denn die Sprache ist keine einfache: unglaublich verschachtelte Sätze, viel Altösterreichisches, gespickt mit wienerischem Französisch und unverzichtbarem böhmischen Einschlag. Großartig deshalb die Leistung des aus unzähligen Film- und Hörspielproduktionen bekannten Wolfram Berger, der diese herausfordernde Sprache („… Saumagen, quadrillierter …“) und eine bizarre Geschichte dem Publikum facettenreich und höchst humorvoll vermittelte, musikalisch großartig ergänzt von Toni Burger.
Die beiden entführten in die Welt kurioser Figuren wie dem wirklichen geheimen Oberzwerg, der Hofmetzgerswitwe Beuschl, dem schwer begüterten Lebemann Rochus Großkopf, böhmischen Köchinnen mit Kropf und Buckel oder Mathias Würstl, einem Feind jeder Bildung. Der Arbeitstag vieler Oberbeamten beginnt mit drei Mal frühstücken, Vorstadtdemoisellen erleben eine poetische Schinaklwirtschaft, haben Plattfüße wie Tschinellen und treffen bei der Zauberredoute im Apollosaal im Chambre séparée auf den Gaulschreck von der Mariahilferstrasse. Das große Ziel, seinem geliebten Kaiser zum 25jährigen Thronjubiläum eine Sammlung jungfräulicher Milchzähne zu überreichen, schafft der Protagonist Jaromir, Edler von Eynhuf leider nicht – aber das Publikum bekam vielfachen Anlass zum Lachen.
„Lions helfen gerne“ brachte es Präsident Gerold Schodterer auf den Punkt, „95% unserer Hilfe bleiben in der Region“. Er dankte dem zahlreich erschienen Publikum, aber ebenso allen langjährigen Unterstützern aus der Ischler Wirtschaft und den regionalen Medien. Sein Dank galt dem gesamten Organisationsteam, vor allem aber seiner unermüdlich aktiven Gattin Karoline, die maßgeblich am Erfolg des Lions-Kulturabends mitgewirkt hat.

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