Gmundner Kunstigel wird mit Ausstellung eröffnet

Der Kulturpavillon White Noise (Kunstigel) im Kunstquartier Stadtgarten Gmunden
Foto: © Stadtgemeinde Gmunden
Der Kulturpavillon White Noise (Kunstigel) im Kunstquartier Stadtgarten Gmunden Foto: © Stadtgemeinde Gmunden

Der Kulturpavillon White Noise, liebevoll auch Kunstigel genannt, wurde anlässlich der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 im Kunstquartier Stadtgarten (Johann-Tagwerker-Straße 12) aufgebaut. Der vom Architektenteam „soma entworfene und 2011 vom Land Salzburg angekaufte außergewöhnliche Pavillon war bereits zweimal offizieller Österreich-Beitrag bei den Europäischen Kulturhauptstädten Kosice (Slowakei) und Maribor (Slowenien). Am Donnerstag, 16. Mai, wird der Kunstigel um 19 Uhr offiziell eröffnet – zeitgleich mit der Wanderausstellung „Boden g’scheit nutzen!“, die bis 9. Juni gastiert und über Baukultur sowie den nachhaltigen Umgang mit dem Boden informiert.

Architektur und Fakten
Der Kunstpavillon überspannt stützenlos 140 m² (exkl. Konstruktion) und weist mit Rampe Abmessungen (Länge/Breite/Höhe) von ca. 21 × 15 × 7 Meter auf. Die mit Abstand aneinandergereihten, ausgefachten Bogenträger ergeben sich aus unregelmäßig angeordneten 2 Meter langen Alu-Stäben (quadratischer Hohlquerschnitt 10/10 cm). Mehrere dieser bogenförmigen Schichten von Stäben erzeugen jeweils Schnittpunkte mit benachbarten Schichten - daraus ergibt sich ein fester Verbund. Als Klimahülle und wasserführende Schicht dient eine zwischen die Bögen eingespannte Membrane, die Schattenwurf der Stäbe im Inneren abbildet und bei Nacht die Lichtsituation im Inneren gestreut und durch die Stäbe gefiltert nach außen weiterleitet.

Ausstellung „Boden g’scheit nutzen!“
Mit dem 4. Baukulturgemeinde-Preis holt der Verein LandLuft die innovativsten Gemeinden Österreichs vor den Vorhang. Unter dem Motto „Boden g’scheit nutzen“ wurden Gemeinden prämiert, die sorgsam mit ihren Flächen umgehen und das Leben in ihrer Mitte stärken. Die Ausstellung möchte dazu inspirieren, auf Baukultur in der Ortsentwicklung zu setzen. Gezeigt werden Beispiele zu Ortskernstärkung, konsequenter Bodenpolitik, Bauen im Bestand, Entsiegelung und Begrünung bis hin zu verdichteten Wohnformen und gelungenen Mobilitäts- und Beteiligungskonzepten. Zu Wort kommen jene Menschen, die diese Entwicklungen möglich gemacht haben. Zur Eröffnung geht der Blick ins obersteirische Trofaiach, wo mit Strategie mutige, kostengünstige und realisierbare Maßnahmen den Ortskern belebt haben.
Die Ausstellung im Kunstigel ist von 17. Mai bis 9. Juni, Mittwoch bis Sonntag, jeweils von 13 bis 19 Uhr, bei freiem Eintritt zu besichtigen. Zur Eröffnung sprechen Elisabeth Schweeger (Künstlerische Geschäftsführerin Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024), der Gmundner Bürgermeister Stefan Krapf, Agnes Feigl (LandLuft) sowie der Trofaiacher Innenstadtkoordinator Erich Biberich.

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