Heide: „Kulturerbe nicht billig verscherbeln“

Heide Hannes_Portr.(C) LeitnerDaniel.
Heide Hannes_Portr.(C) LeitnerDaniel.

Brüssel – Die heurige Tourismussaison wird aufgrund der COVID-19- Pandemie ein Umdenken bei vielen Reisenden mit sich bringen und erfordern. „Es ist allerdings eine Chance Urlauber von nachhaltigen Tourismusangeboten abseits der überlaufenen Kulturstätten Europas zu überzeugen. Dazu fordere ich jetzt klare Corona-Regelungen für den Kultur- und Tourismussektor. Wir brauchen auch schnell eine europäische Lösung für die Grenzöffnungen“, sagt EU-Abgeordneter Hannes Heide. Im Ausschuss für Kultur und Bildung hat er als Schattenberichterstatter an innovativen Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Tourismus gearbeitet.

Kulturtourismus hat großes Potenzial Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum in Europa zu generieren und kann dabei eine verbindende Rolle spielen. Authentische Kultur ist Voraussetzung für nachhaltigen, wertschätzenden und wertschöpfenden Tourismus. Drei von vier Touristen wählen bereits ihre Reisezeile nach kulturellen Angeboten aus. Großes Manko der Kulturstätten ist, dass sie meist nur einen Teil der Kosten wieder erwirtschaften können. Deshalb sind alternative, stabile Finanzierungsquellen notwendig.
„Das Kulturerbe darf nicht billig verscherbelt werden. Übermäßige Vermarktung ohne Nachhaltigkeit muss mit starken Mechanismen von den Mitgliedstaaten verhindert werden“, findet Heide. Nachhaltigkeit muss auch an Stellenwert bei den Bildungsangeboten der Touristiker gewinnen. Und europäische Initiativen, die Reisen zu weniger bekannten und ländlichen Gebieten, sowie Reisen in der Nebensaison fördern, gewinnen angesichts der Covid-19-Pandemie und der Notwendigkeit, große öffentliche Versammlungen in kulturellen Stätten zu meiden, an Bedeutung.

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