Segelboot-Bergung aus 100m Tiefe am Wolfgangsee

Die Salzkammergut-Rundblick ist dabei - Die Livestory ab Mittwoch!

Die Suche
Im April 2009 führten wir gemeinsam mit einem deutschen Kollegen und Sonarexperten erste Suchfahrtendurch. Technische Probleme zwangen uns aber zu einer Projektunterbrechung. Doch am 08. Novembergelingt nach mehrstündiger Suche eine eindeutige Lokalisierung des gesuchten Segelbootes in 97 m Tiefe.
Das Sidescansonar sieht aus wie ein Torpedo, das an einem langen Kabel in die Tiefe gelassen wird undhinter dem Boot nachgezogen wird. Im Idealfall schwimmt das Sonar ca. 8 – 10 Meter über dem Grund. Jekleiner die Distanz zum Grund umso geringer ist der tote Winkel und umso effizienter die Suche. DerAbstand des Sonars zum Grund wird über die Bootsgeschwindigkeit und die händisch gesteuerte Kabellänge geregelt. Bei ca. 200 Meter Kabel wie in unserem Fall ist dabei viel Gefühl, Konstanz, Konzentration und Vorausschauendes Handeln absolut wichtig. Denn sonst sind entweder die erhaltenen Sonarbilder verwackelt und ohne jede Aussagekraft, oder das Sonar schlägt am Grund auf, verhängt sich womit in einem unachtsamen Moment schnell 20.000 Euro versenkt sein können.

Planung der Bergung und Vorbereitung der Bergeausrüstung
• Beschaffung der nötigen Ausrüstung: Tauchausrüstungen, Boote, Seile, speziell konstruierte und angefertigte Hebevorrichtungen, Hebeballons die unter Wasser mit Luft gefüllt werden, etc.
• Was wir nicht kaufen können da es zu teuer ist, entwickeln und bauen wir selber, oder wir
improvisieren mit den verfügbaren Mitteln.
• Transport der Ausrüstung in den Ferienhort Ried, unserer HomeBase.
• Aufbau der Ausrüstung am Arbeits‐ und Bergeschiff
• Vorbereitung der Bergeseile und Ballons
• Zusammenbau der Hebekonstruktion
• Anlieferung der Stromaggregate, Boote, Pumpen
• Koordination der ehrenamtlichen Helfer und Freunde
• Formulierung der Presseinfos
• Pressearbeit
• Ausrüstungstest

Die Fakten
· Bootstyp: Bekannt
· Gesunken: 2005
· Tiefe: ca. 100 Meter
· Gewicht des Bootes: ca. 1700kg
· Das Projektteam:
Andreas Pressberger, Andreas Bürger, Stefan Neuhauser, allesamt erfahrene Enthusiasten.

Die Geschichte
An einem 13ten binnen weniger Minuten gesunken liegt das Boot seit 2005 am Grund des Wolfgangsees. Die Regatta ist in vollem Gange während der plötzliche Sturm das Boot zum kentern bringt. Hilfe von anderen Booten ist nicht zu erwarten, da diese gegen den Verlust der eigenen Boote kämpfen.
Trotz aufgewühltem See und der schweren, nassen Bekleidung kann sich die dreiköpfige Crew aus eigener Kraft aus dem Gewirr aus Leinen und Segeln befreien. Drei Minuten später ist das Boot von der Bildfläche verschwunden.
Mit dem Schrecken davon gekommen treiben die drei Männer im bewegten Wasser, keines der beiden in der Nähe befindlichen Boote kommt ihnen zu Hilfe, denn auch sie haben Angst alles zu verlieren.
Ein Mann an Land beobachtet mit Schrecken das Szenario, schlägt Alarm, schickte ein Motorboot und die Männer werden gerettet. Der Klassiker unter den Segelbooten liegt seit dem Unfall in geschätzten 100 Meter Tiefe am Grund des Sees, viel zu tief um danach zu tauchen.

Das Projektteam: Ein Team aus gleichberechtigten Partnern mit dem gleichen Hobby
· Andreas Pressberger
o Beruflich im Event- und Projektmanagement tätig
o Erfahrener Tauchlehrer der Tauchschule Traunsee
o Begeisterter Segler
o Umfangreiche Erfahrung im Sport-, Mischgas- und Höhlentauchen, mit Unterwasserarbeiten und Bergungen
o War am Projekt „Manta“ vonStefan Neuhauser beteiligt
o Hat Erfahrung mit der Planung und dem Bau von Bergeausrüstung
· Andreas Bürger
o Gelernter Schlosser
o Erfahrener Segler
o Zuständig für Recherchen, den Umbau der Hebekonstruktion, etc.
o Ein kreativer Kopf mit handwerklichem Geschick und vielen Fähigkeiten die für den Erfolg des Projektes wichtig sind.
· Stefan Neuhauser Langjährige Erfahrung in Bezug auf „Suche – Ortung – Bergung“ von versunkenen Gegenständen Suche und Bergung von zwei Segelbooten aus 70 bzw. 160 Meter Tiefe (1995-1997 und 2001) Vermessung / Dokumentation von Gas- und Wasserleitungen bis in 140 Meter Tiefe im Traunsee (1998).
Intensive Projektbeteiligung bei der Suche und Bergung des P47 Kampfbombers „Dottie Mae“ aus dem Traunsee (2004-2005).
Entwicklung der dafür nötigen Ausrüstung und Technik Infos zu den Projekten unter www.underwater-search-recovery.com

Vielen Dank an unsere Sponsoren:
·· Tauchschule Traunsee: www.tauchschule-traunsee.at
o Bereitstellung von Tauchequipment und Füllungen der Taucherflaschen

· Ferienhort Ried: www.ferienhort.at
o Wunderschönes Anwesen am Wolfgangsee, Projekt- Homebase seit Beginn der Recherchen bis zur Bergung
o Lagermöglichkeit der Ausrüstung
o Vielen Dank für die freundliche Betreuung.

· Firma Exmanco Autoersatzteile & Zubehör: www.exmanco.at o Bereitstellung von Ersatzteilen für Boot, Anhänger, Stromaggregate und Batterien

Metall in Form: www.metallinform.com Unterstützung bei der mechanischen Fertigung verschiedener Komponenten

Werbeagentur AT-Multivision: www.atm.co.at Produktion der Unterwasser-Videoaufnahmen zu Dokumentationszwecken und in Zusammenarbeit mit dem ORF

Recherchen bis zur Bergung
o Lagermöglichkeit der Ausrüstung
o Vielen Dank für die freundliche Betreuung.
· Firma Exmanco Autoersatzteile & Zubehör: www.exmanco.at o Bereitstellung von Ersatzteilen für Boot, Anhänger, Stromaggregate und Batterien


Der voraussichtliche weitere Zeitplan
• Vorbereitung der Bergung: Mittwoch 23. – Freitag 25. Juni 2010
• Eigentliche Bergung: Samstag 26. – Sonntag 27. Juni 2010
• Nachbereitung: Montag 28. – Mittwoch 30. Juni 2010

Bild 14: „Hallo2“ kommt am 23.6. oder 24.6. mit dem ROV zum Einsatz. Wetterabhängig! Das gesunkene Boot wird verfilmt, letzte Entscheidungen getroffen und mit dem „Auge in der Tiefe“, dem ROV, werden die Bergeseile von der Oberfläche aus ferngelenkt am Boot angebracht. Einer der kritischen Momente der ganzen Aktion. Erst dann beginnt die eigentliche Bergung.