Sensationelles Österreichisches Comeback im Segelsport

Das Chinesische Syndikat „CHINA ENQUITY“ vom MEI FAN YACHT CLUB hat ihn als Steuermann für die Ausscheidungsregatten zum weltweit größten und prestigeträchtigsten Segelevent, dem 34. America‘s Cup 2013, engagiert. Skipper (übersetzt etwa „Kapitän“) ist Charlie Ogletree (USA) – Zweiter bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen am Tornado Katamaran hinter Roman Hagara/Peter Steinacher.
Andreas Hagara - Manager des Golfclubs Attersee - hat dort seine Zelte vorübergehend abgebrochen und segelt bereits seit 10. September vor Plymouth die erste Ausscheidungsregatta gegen Teams aus weiteren
8 Nationen.
Andreas Hagara ist mit seinem Bruder Roman ursprünglich äußerst erfolgreich am Tornado gesegelt (Welt- und Europameister, insgesamt 15 Medaillen), bis der jüngere - Roman – flügge geworden ist und seither einen eigenen Tornado steuert. Im Bruderduell hat Roman mit seinem Zeller Partner Peter Steinacher die Olympiaausscheidung für Athen 2004 für sich entschieden und 2 Olympiasiege (Athen 2004, Peking 2008) ersegelt.
Andreas war noch einige Zeit Sparringpartner und Trainer diverser Spitzensegler, dennoch war es etwas still um ihn geworden. Sensationell sein nunmehriges Engagement in der milliardenschweren Formel 1 des Segelsports, dem America‘s Cup. Dort trifft er auf Segellegenden wie Russel Coutts (NZL - 4x Gewinner des America’s Cup) und viele weitere Olympiasieger, Weltmeister etc.
Die Ausscheidungsregatten für den America’s Cup werden auf AC45- Katamaranen gesegelt: 13,45 m lang, Masthöhe 21,5 m, Großsegel 85 m2, Vorsegel 48 m2, Gennaker 125 m2, 5 Mann Besatzung.
Beim 34. America’s Cup – 2013 vor San Francisco - müssen dann 2 AC72-Katamarane (Verteidiger und qualifizierter Herausforderer) gebändigt werden: 22 m lang, 14 m breit, Masthöhe 40 m, Großsegel 260 m2, 11 Segler an Bord (darunter 2 Kameramänner für Live-Bilder).
Beide Bootstypen erreichen Geschwindigkeiten von mehr als 30 Knoten (fast 60 km/h) und beide Typen haben ein starres, in den Mast integriertes Flügelsegel und herkömmliche Vorsegel.
Die Chancen für eine Final-Qualifikation des Chinesischen Teams sind zwar bescheiden, aber allein das Interesse Chinesischer Geldgeber am Binnensegler Hagara ist sensationell.
Vorrangiges Ziel nach nur 10 Trainingstagen ist ein achtbares Resultat gegen die weltbesten Offshore-Segler und in der Folge der Aufbau eines schlagkräftigen Chinesischen Teams. Mit Andreas Hagara ist Österreich erstmals in der absolut spektakulärsten und höchsten Spielklasse des Segelsports vertreten.

Bei den ersten 3 Wettfahrten – bei etwa Windstärke 4 – hat sich Hagara hervorragend geschlagen und war zunächst fünfter, nur einen Platz hinter Legende Russel Coutts. Bei einer der Speed-Wettfahrten ist er sogar auf Rang 3 gelandet – vor Plymouth und vor mehr als 10 000 Zuschauern.

Beim Training am Dienstag hat Hagara mit seiner Crew einen spektakulären Überschlag gebaut. Nach nächtlichen Reparaturarbeiten am havarierten Boot ist es gestern nicht mehr ganz so gut gelaufen: 3x Platz 8.

Wer die aufregendsten Segelvideos sehen will, die es derzeit wohl gibt – nur unter „america’s cup“ in den GOOGLE reingehen und genießen.

Text und Bilder (u.a. Hagara beim Training auf einem kleineren Katamaran am Traunsee vor Gmunden vor wenigen Wochen)

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