Gefahren bei Starkregen und Hochwässern

Oesterreichische Wasserrettung Landesverband OOE
Oesterreichische Wasserrettung Landesverband OOE

Auf Grund der tragischen Ereignisse in den letzten Stunden in unseren Nachbarländern und der aktuellen Wetterwarnung für das Wochenende, möchte die Österreichische Wasserrettung auf besondere Gefahren bei Starkregen und Hochwässern aufmerksam machen.


Kleine Bäche und sogar Wege und Straßen können sich innerhalb weniger Minuten durch Starkregenereignisse in reißende Gewässer verwandeln. Deshalb sollten Wetterwarnungen unbedingt ernst genommen werden. Alle fließenden Gewässer sind unbedingt zu meiden, am besten wird das eigene Haus so wenig wie möglich verlassen.


Oft wird die Gefahr der Strömung unterschätzt. Bereits sehr geringe Fließgeschwindigkeiten wie z.B. die Donau in Linz bei normalem Wasserstand reichen aus, um den sicheren Stand zu verlieren, wenn das Wasser bis zum Oberschenkel reicht. Je stärker die Strömung ist, desto größer ist die Gefahr von den Beinen gerissen zu werden, dafür kann schon knöcheltiefes Wasser ausreichen. Durch die starke Trübung des Wassers ist es unmöglich Bodenunebenheiten oder Hindernisse im Wasser zu sehen und Treibgut erhöht die Gefahr zusätzlich. Besonders gefährlich sind hier auch Wathosen oder Fischerstiefel - laufen diese voll ist es fast unmöglich sich daraus zu befreien.


Wer umgerissen wird und in die Strömung gerät ist daher meist nicht mehr in der Lage sich selbst zu retten, dabei sollten Rettungsaktionen in fließenden Gewässern von Laien NIEMALS im Wasser erfolgen, sondern nur durch Reichen oder Zuwerfen vom Ufer aus.


Viele Menschen möchten ihr Hab und Gut auch aus den Kellern retten und begeben sich dabei in höchste Lebensgefahr. Schnell steigendes Wasser und plötzliche Dunkelheit durch Stromausfall lassen unterirdische Anlagen rasch zu Fallen werden. Wer in seinem Haus vom Wasser eingeschlossen ist, sollte sich in die oberen Stockwerke begeben und auf die Rettungskräfte warten. Auch vermeintlich stehendes Gewässer bei einem Hochwasser kann zahlreiche Gefahren bergen. Das reicht von hochgehobenen und verschobenen Gullydeckeln, die im trüben Wasser nicht gesehen werden, bis hin zu krankmachenden Substanzen oder Fäkalien aus der Kanalisation.


Vermeintliche Selbstrettung per Schlauchboot oder anderen improvisierten Hilfen kann leicht durch Beschädigungen an Hülle oder Bootsschraube durch unsichtbare Hindernisse unter Wasser ins Gegenteil umschlagen.


Bei großflächigen Ereignissen kann es sein, dass Hilfe erst nach Stunden oder Tagen eintreffen kann. Daher sollte jeder Haushalt Wasser und Lebensmittel für ein paar Tage vorrätig haben. Mehr Informationen zu vorbeugenden Schutzmaßnahmen finden sich z.B. unter www.zivilschutz-ooe.at

Weitere Meldungen

Ehepaar aus Seenot gerettet

Ein Ehepaar im Alter von 48 und 50 Jahren geriet am 13. Juli 2021 gegen 16:40 Uhr inmitten des Attersees, in etwa auf Höhe der Ortschaft Seefeld, mit einem Kajak in eine Notlage

weiter lesen ...