Tiere auszusetzen ist kein „Kavaliersdelikt“ - Gut Aiderbichl als Anlaufstelle für Fundhunde:

Fotonachweis Gut Aiderbichl)
Tierpflegerin Sabine mit dem Neuzugang auf Gut Aiderbichl in Henndorf
Fotonachweis Gut Aiderbichl) Tierpflegerin Sabine mit dem Neuzugang auf Gut Aiderbichl in Henndorf

Gut Aiderbichl Henndorf ist eine ganz wichtige Anlaufstelle für die Stadt Salzburg und andere Gemeinden, wenn Tiere beschlagnahmt oder aufgegriffen werden. Gerade in der Urlaubszeit steigt die Zahl der ausgesetzten Tiere wieder deutlich an. Jetzt wurde von aufmerksamen Tierfreunden ein Herdenschutzhund bei Gut Aiderbichl abgegeben und sofort aufgenommen. Die herzlosen Besitzer hatten das Tier mit angelegtem Maulkorb bei einer Hundeschule in einer Hundebox eingeschlossen und anschließend seinem Schicksal überlassen.


9.000 Anfragen pro Jahr für die Aufnahme von Tieren

Auf Gut Aiderbichl leben derzeit bereits über 6.000 gerettete Tiere, und es werden täglich mehr. Etwa 9.000 Menschen wenden sich pro Jahr an die Tierschutzgemeinschaft. Dabei wird versucht, so vielen Tieren wie möglich in ihrer Notsituation zu helfen. Gerade während der Corona Pandemie haben sich viele Leute ein Haustier angeschafft, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Nun sind auch die Tierheime ausgelastet. Deshalb ist auch Gut Aiderbichl in Henndorf eine Anlaufstelle für die Stadt Salzburg und andere Gemeinden, im Fall von Beschlagnahmungen oder ausgesetzten Tieren geworden. „Damit erfüllen wir ganz klar einen öffentlichen Auftrag,“ so Geschäftsführer und Stiftungsvorstand von Gut Aiderbichl, Dieter Ehrengruber.


Gechippter Hund in keiner Tierdatenbank registriert - Anzeige gegen unbekannt

Jetzt wurde Gut Aiderbichl von der österreichischen Tierrettung um Unterstützung gebeten. Ein Hütehund wurde vor dem Trainingsgelände einer Hundeschule gefunden. Mit Maulkorb und einem Wassernapf saß er stundenlang in der dortigen Aufbewahrungsbox, bis jemand auf ihn aufmerksam wurde. Der Hund ist zwar gechippt, aber nicht in einer Tierdatenbank registriert. Somit besteht für die Behörden und Gut Aiderbichl keine Möglichkeit, den rechtmäßigen Besitzer zu finden. Demnach bleibt nur eine Anzeige gegen den unbekannten Täter. „Ein Tier auszusetzen ist in Österreich kein Kavaliersdelikt!“ so Dieter Ehrengruber. Laut Tierschutzgesetz bringt der Halter das Tier dadurch in eine gefährliche Situation, die sein Wohlergehen gefährden kann. Ob dem Tier tatsächlich etwas zustößt, ist vor dem Gesetz nebensächlich. Von der Behörde wird eine derartige Straftat mit einer Geldstrafe von bis zu 7.500 Euro geahndet.


„Es gilt sich immer im Vorhinein gut zu überlegen, ob man sich einen tierischen Gefährten ins Haus holt. Es bedeutet Pflege, Betreuung, aber natürlich auch einen finanziellen Aufwand. Dessen sind sich viele Personen nicht bewusst. Auch die Rasse und die damit einhergehenden Bedürfnisse der Tiere müssen unbedingt mitberücksichtigt werden,“ so Bianca Pöckl, Tierretterin von Gut Aiderbichl.


Die Tierpfleger:innen auf Gut Aiderbichl Henndorf haben den Neuzugang sofort ins Herz geschlossen. Einen Namen hat der Hund aber noch nicht. Das wolle man diesmal den Internet-Usern überlassen. „Wir freuen uns über viele Namensvorschläge auf unserem Instagram Kanal!“ so Dieter Ehrengruber.

(Gut Aiderbichl (@gut_aiderbichl_official) • Instagram-Fotos und -Videos)

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