AK-Kalliauer blickt nach vorne: „Erfolgreiches Modell der Corona-Kurzarbeit weist den Weg zu kürzerer Vollzeit-Arbeit“
In der Covid-19-Krise ist das Arbeitsvolumen insgesamt gesunken und die Arbeitslosigkeit massiv gestiegen. Branchenübergreifend nutzen viele Firmen – vom Kleinbetrieb bis zum Großunternehmen – die Möglichkeit zur Kurzarbeit-, um auslastungsschwache Zeiten zu überbrücken und gleichzeitig Mitarbeiter/-innen und deren Know-How im Betrieb zu halten. Die Stabilisierung der Einkommen stärkt auch die für eine wirtschaftliche Erholung so wichtige Kaufkraft. „Die Arbeitszeitverkürzung in Form der Corona-Kurzarbeit ist die wichtigste Einzelmaßnahme, um krisenbedingte Massenarbeitslosigkeit einzudämmen. Sie dient zum Auffangen kurzer Wirtschaftseinbrüche“, erläutert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Politische Entscheidungsträger/-innen und Sozialpartner/-innen sollten aber längerfristig eine generelle Arbeitszeitverkürzung ins Auge fassen.
56 Millionen Überstunden trotz mehr als einer Million Menschen ohne Job oder in Kurzarbeit
Ende Jänner 2021 waren in Österreich 535.470 Personen arbeitslos oder befanden sich in Schulung. Zusätzlich waren noch rund 470.000 Personen in Kurzarbeit. Andererseits leisteten im dritten Quartal 2020 mehr als 610.000 unselbständig Erwerbstätige 56 Millionen Überstunden. „Während die einen keine oder zu wenig Arbeit haben, leisten andere Monat für Monat Überstunden. Wir sollten Arbeit gleicher verteilen“, so Kalliauer. Er fordert deshalb eine Reduktion der wöchentlichen Normalarbeitszeit auf 35 Stunden mit Lohn- und Personalausgleich. Als Grundlage für ein längerfristiges Modell kann für eine Übergangsphase das sogenannte „Solidaritätsprämienmodell“ dienen. Dabei unterstützt das AMS eine Arbeitszeitreduktion im Betrieb, wenn gleichzeitig arbeitslose Personen eingestellt werden. Zudem fordert die AK das Verbot von Verfallsfristen für Überstunden- und Mehrarbeitszuschläge sowie eine Überstundenabgabe für Unternehmen in der Höhe von einem Euro pro Stunde.
Arbeitsklima Index: Ein Drittel hat häufig überlange Arbeitstage
Was bis Ende August 2018 für die meisten Arbeitnehmer/-innen noch eine absolute Ausnahme war, nämlich regelmäßig mehr als acht Stunden pro Tag zu arbeiten, ist durch die Beschlüsse der damaligen türkis-blauen Regierung zum Regelfall geworden. Selbst in der Corona-Krise gibt es zahlreiche Arbeitnehmer/-innen mit überlangen Arbeitstagen. Bei der Arbeitsklima-Index-Erhebung mit einem Befragungszeitraum von Juli 2019 bis September 2020 gab die Hälfte der Befragten an, mindestens ein- bis zweimal im Halbjahr mehr als zehn Stunden zu arbeiten, rund ein Drittel sogar einmal pro Monat.
Das Märchen von den freiwilligen Überstunden
Ab einer Tagesarbeitszeit von zehn Stunden haben Arbeitnehmer/-innen das Recht, angeordnete Überstunden ohne Angabe von Gründen einseitig abzulehnen. Die AK Oberösterreich wollte wissen, ob dieses Recht in der Praxis auch gelebt wird. Rund die Hälfte jener, die innerhalb von drei Monaten zumindest einmal länger als zehn Stunden pro Tag gearbeitet haben, gab an, solche Überstunden nicht ablehnen zu können. Bei den Hilfsarbeitern/-innen sind es sogar mehr als 60 Prozent. Für diese Beschäftigten besteht dieses Recht offenbar nur auf dem Papier.
Erfahrungen der Corona-Kurzarbeit für kurze Vollzeit für alle nutzen
Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie werden auf dem Arbeitsmarkt, besonders stark in Gastronomie und Tourismus, noch viele Jahre spürbar sein. Die Digitalisierung und der Strukturwandel der Automobilindustrie werden zusätzlichen Druck auf den österreichischen Arbeitsmarkt ausüben. „Allein in Oberösterreich haben vom März des Vorjahres bis Ende dieses Jänners fast 18.000 Betriebe für rund 255.000 Beschäftigte Kurzarbeit beantragt. Ohne diese Maßnahme wäre die Arbeitslosigkeit noch viel höher. Das zeigt, dass kürzere Arbeitszeiten funktionieren“, sagt der AK-Präsident.
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