Drohende Abschiebung der Familie Hagoyan noch vor Weihnachten macht fassungslos

„Die Entscheidung gegen die Flüchtlingsfamilie Hagoyan und auch die Vorgangsweise machen fassungslos. Nicht nur, dass die Einsprüche abgewiesen worden sind, die Familie könnte sogar noch vor Weihnachten abgeschoben werden. Das ist in jeder Hinsicht unbegreiflich, unmenschlich und ein Schock natürlich für die Familie aber auch die unzähligen Freunde und UnterstützerInnen der Familie in Bad Ischl. Es gilt alles daran zu setzen, um diese Abschiebung doch noch zu verhindern“. Erschüttert reagiert die Grüne Landessprecherin und Grüne Menschenrechtssprecherin LAbg. Maria Buchmayr auf den dramatischen Umstand, dass die Familie Hagoyan in den nächsten 14 Tagen nach Armenien abgeschoben werden soll und appelliert an dieser Stelle an alle verantwortlichen Stellen, alles zu unternehmen, um der Familie ein Bleiben zu ermöglichen.

Für Buchmayr ist die Entscheidung des Asylgerichtshofes nicht nachvollziehbar. „Die Familie hatte in Armenien ein sicheres Einkommen. Warum glaubt man der Familie nicht, dass sie in ihrer Heimat mit Mord bedroht worden ist und deshalb geflohen ist. Ist dies nicht Grund genug für Asyl, auch wenn die Familie erst ein Jahr hier ist. Warum sollte sich die Familie – wie es heißt – nicht kooperativ gezeigt haben, wenn sie sich gleichzeitig in diesem Jahr in Bad Ischl, in der Gemeinschaft bestens integriert hat. Das ist für mich nicht nachvollziehbar“, kritisiert Buchmayr.

Auf die Verankerung der Familie in Bad Ischl und die enorme Solidarität in der Bevölkerung verweist auch der regionale Grüne Abgeordnete für das Traunviertel und Bad Ischler Gemeinderat LAbg. Markus Reitsamer. „Die Familie ist beliebt und gut integriert. Die Eltern arbeiten im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, die Kinder bringen in der Schule gute Leistungen und sind in Vereinen aktiv. Stadtpolitik, Pfarre und die BürgerInnen in Bad Ischl stehen hinter der Familie und können nicht begreifen, warum diese jetzt aus der Gemeinschaft gerissen und in eine ungewisse und bedrohliche Zukunft geschickt werden soll“.

Daher ist für Reitsamer klar, dass diese drohende Abschiebung von der Bad Ischler Gemeinschaft nicht einfach hingenommen wird. „Wir müssen in dieser schwierigen Situation natürlich die Familie umso mehr unterstützen. Wir müssen und werden aber auch klar signalisieren, dass Bad Ischl diese unerklärliche Entscheidung nicht akzeptiert und von den verantwortlichen Stellen ein Umdenken und Menschlichkeit einfordern“.

„Dieser Fall zeigt neuerlich, wie dringend unsere unseligen Fremdengesetze geändert gehören. Wir brauchen ein humanitäres Bleiberecht für bestens Integrierte, daran führt kein Weg vorbei, um die unmenschlichen Abschiebungen zu stoppen. Das ist eine langjährige Forderung der Grünen, die wir auch weiterhin mit aller Vehemenz vertreten“, betonen Buchmayr und Reitsamer.

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