Leserbrief - Wunschliste vom Christkind an die Schule

Das Kind mit all seinen Fähigkeiten, Neigungen und Anlagen im Mittelpunkt aller Überlegungen – kein Gleichnivellieren aller Jugendlichen auf einen gesamteinheitlichen Mindestlevel.
Chancengerechtigkeit statt Chancengleichheit.
Eine frohe und möglichst frühfördernde Kindheit – kein langes Verschleppen von Entwicklungsdefiziten bis hin zur Jugendarbeitslosigkeit.
Eine werteorientierte Erziehung – keine ethikleere Weltbildvermittlung.
Eine Schule, in der der Unterricht wieder als ureigenste Aufgabe zur Wissensvermittlung im Mittelpunkt steht – kein Versuchslabor für unausgegorene, nicht evaluierte und anderswo bereits gescheiterte Systeme.
Einen von Pädagogik geprägten Unterricht – keine Standardisierung nach wirtschaftlichen Vorgaben.
Die Schule als pädagogischen Ort zum Erwerb von Wissen, Können und Fertigkeiten – kein Haus zur vermeintlichen Entlastung der Eltern, damit die Wirtschaft noch freier über deren Arbeitskraft verfügen kann.
Eine faire Beurteilung von fachlichen Kompetenzen der Jugendlichen – keine Beurteilung, die durch eine moralisch bedenkliche Bewertung der persönlichen Kompetenzen ersetzt wird.
Eine geschätzte Lehrerschaft, die die Jugend fördern und fordern darf – kein billiges Kollegium lediglich zum Bewahren und Versorgen des Nachwuchses.
Einen Unterricht, der von dafür ausgebildeten Lehrkräften vollzogen wird – keine Unterrichtserteilung von fachfremden Lehrpersonen.
Einen ausreichenden Einsatz eines speziellen Supportpersonals – keine weitere Mehrbelastung der Lehrerschaft, die diese Aufgaben und Tätigkeiten bislang ohnedies schon zusätzlich erledigen.
Moderne Arbeitsplätze für Lehrer und Schüler – keine Pultzeilen wie in Legebatterien.
Eine echte Investition in die Bildung – keine vorgegaukelte „Qualitätsoffensive“, die lediglich ein riesiges Sparpaket ist.
Eine Besinnlichkeit in der Schulpolitik – keine ideologische, sinnentleerte Systemumstellung, die als „die Reform“ verkauft wird.

In diesem Sinne würde das Christkind den Bildungsverantwortlichen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest ins Ohr flüstern.

Mag. Christian Höfner

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