Keramische Bildhauerei mal zwei
„Togetherness“ / „Miteinander“ betiteln zwei international bekannte Künstlerinnen – Ucki Kossdorff und Szilvia Ortlieb – ihre Ausstellung im Raum für zeitgenössische Keramik der Gmundner K-Hof-Museen. Sie und ihr Publikum entdecken zwei wesentliche Gemeinsamkeiten. Beide sind Vertreterinnen der zeitgenössischen keramischen Bildhauerei. Und beide lieben die Reduktion auf das Wesentliche. Beide schaffen verdichtete Objekte. Bei Kossdorff sind es menschliche Figuren, die durch gesellschaftlichen Druck zusammengepresst werden, bei Ortlieb sind es Schläuche oder ähnliche praktische Dinge, die sie zu Blöcken komprimiert.
Vernissage
Sonntag, 24. 7., 11 Uhr, K-Hof-Museen Gmunden, Raum für zeitgenössische Keramik; Dauer bis 21. 8.; Mi – So 13 – 17 Uhr, Sa und So 10 – 17 Uhr
Ucki Kossdorff
Die in Gmunden geborene Keramikkünstlerin kommt von der Bildhauerei. Figurative Plastik, die menschliche Figur reizen sie zur Auseinandersetzung. Ihr Lieblingsmaterial ist – neben Bronze – Steinzeugton. Dieser bietet der Bildhauerin wegen seines hohen Schamottanteiles sehr viel Widerstand, andererseits schenkt er ihr aber auch völlige Autonomie, weil sie keine Formenbauer oder Gießer braucht.
Ucki Kossdorff genießt große internatinale Anerkennung und das nicht nur durch Ausstellungen. Sie ist Mitbegründerin der ICCA (Association fort the Support of International Contemporarya Ceramic Art) und eine gefragte Kuratorin und Jurorin .
Sziliva Ortlieb
Die heute in Tulln lebende Ungarin hat sich die Künstlerin in den vergangenen Jahren konsequent ihre ganz persönliche künstlerische Formensprache erarbeitet und von allem, was der Keramik an „Gebrauchsartigem“ anhaftet, weit entfernt. Szilvia Ortlieb kann Wut in Kunst verwandeln. In diesem Kontext entsteht ihre Kunst als ein poststrukturalistisch feministischer Umgang mit Objekten, Materialien und Situationen. Ihr bevorzugtes Material: Limoges-Porzellan. Trotz eines allgemeinen Wissens um Pop Art wirken ihre Skulpturen von Garten- und Fahrradschläuchen, Badezimmerwaagen und Traktorenreifen in deren bisherigen Ausstellungsorten oft wie „Fremde“.