Zehn Jahre AK-Frauenmonitor: durchwachsene Bilanz trotz respektabler frauenpolitischer Erfolge

Ein runder Geburtstag ist nicht nur Grund zum Feiern, sondern auch eine gute Gelegenheit, Bilanz zu ziehen. Deshalb beschäftigt sich der zehnte Frauenmonitor der Arbeiterkammer Oberösterreich in seiner Jubiläumsausgabe noch ausführlicher mit der Lage der Frauen in Oberösterreich – im nationalen und internationalen Kontext. Was wurde erreicht, wo geht nichts weiter, gab es vielleicht sogar Rückschritte? Trotz respektabler frauenpolitischer Fortschritte ist die Bilanz durchwachsen. Für AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer und AK-Vizepräsidentin Elfriede Schober ein klarer Auftrag, sich auch in Zukunft für faire Löhne und Gehälter, einen Ausbau der Kinderbetreuung sowie eine gerechte Aufteilung der Familienarbeit einzusetzen.

Die Arbeiterkammer Oberösterreich legt wieder eine umfangreiche und trotzdem kompakte Sammlung von Daten und Fakten zu den Themenkreisen Erwerbstätigkeit sowie Politik und Gesellschaft vor, in der auch internationale Aspekte ihren Platz finden. Drei großartige Gastkommentatorinnen – die Journalistin Sibylle Hamann, die Autorin Eva Rossmann und die Universitätsprofessorin Silvia Ulrich – bereichern den aktuellen AK-Frauenmonitor mit ihren pointierten und fundierten Beiträgen.

„Auch wenn wir echte und umfassende Gleichstellung noch nicht erreicht haben: Die Rückschau auf die vergangenen zehn Jahre zeigt, dass mit konsequenter Interessenvertretung schöne Erfolge für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erzielt werden können“, sagte AK-Vizepräsidentin Schober heute bei der öffentlichen Präsentation des Frauenmonitors. Als Beispiele nannte sie den Mehrarbeitszuschlag für Teilzeitkräfte, die Fortschritte bei der Einkommenstransparenz, die Ausweitung der Frist für die gerichtliche Geltendmachung von Ansprüchen in Fällen sexueller Belästigung und die Erhöhung der Ausgleichszulage bei mindestens 30 Beitragsjahren in der Pensionsversicherung.

Dennoch gibt es noch viel zu tun. Hier ein paar traurige „Highlights“ aus der aktuellen Publikation:

Weniger als die Hälfte (knapp 49 Prozent) der oberösterreichischen Arbeitnehmerinnen hat einen Vollzeitjob. Vor zehn Jahren waren es noch mehr als 53 Prozent.
Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen ist in Oberösterreich der höchste unter allen Bundesländern. Selbst bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung verdient eine Frau in Oberösterreich im Schnitt um 12.770 Euro brutto weniger als ein Mann.
Laut dem Österreichischen Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich sagen immer noch sieben von zehn Frauen, dass sie die Hausarbeit alleine oder größtenteils allein erledigen.
Bei den vollzeittauglichen Kinderbetreuungsplätzen für Unter-Dreijährige rangiert Oberösterreich im Bundesländervergleich mit großem Abstand auf dem letzten Platz.

„Gscheites Geld für gscheite Leistung“ – die Forderung der Arbeiterkammer, die Leistungen der Beschäftigten wertzuschätzen und ordentlich zu honorieren, ist jedenfalls aktueller denn je. „Von 1700 Euro Mindestlohn würden vor allem unsere weiblichen Mitglieder profitieren“, sagte AK-Präsident Kalliauer.

Der AK-Frauenmonitor 2017 kann unter frauen@akooe.at bestellt werden und steht auf ooe.arbeiterkammer.at zum kostenlosen Download bereit.

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