Tag der Altenarbeit am 6. Oktober: AK fordert mehr Personal in den Alten- und Pflegeheimen

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer - Foto Arbeiterkammer OÖ
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer - Foto Arbeiterkammer OÖ

Beim morgigen Tag der Altenarbeit zeigen oberösterreichische Alten- und Pflegeheime, wie ein würdevolles Leben im Heim aussehen kann. Dies nimmt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer zum Anlass, auf den völlig veralteten Personalschlüssel hinzuweisen: „Er stammt aus dem Jahr 1996. Die Anforderungen in der Pflege haben sich seither grundlegend geändert. Das Personal ist überall zu knapp bemessen. Das gefährdet das Wohl der Bewohner/-innen und die Gesundheit der Pflegekräfte.“ Kalliauer fordert eine gründliche Neubewertung des Mindestpersonalschlüssels für die Pflege.

Zu wenig Personal in Pflegeheimen
In den rund 130 oberösterreichischen Alten- und Pflegeheimen arbeiten rund 10.000 Beschäftigte. Sie kümmern sich um knapp 12.000 Menschen und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft. Die Pflegekräfte arbeiten mit hoher Qualität und hohem Engagement – trotz der zunehmend schwierigen Bedingungen: „Die Heime sind meist mit zu wenig Personal ausgestattet“, kritisiert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Mehr Pflegepersonal für psychisch Kranke benötigt
Dies liegt am Mindestpersonalpflegeschlüssel, der per Landesgesetz im Jahr 1996 festgelegt und seither nicht mehr angepasst wurde – obwohl die Anforderungen in der Pflege in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegen sind, wie auch eine Studie der Arbeiterkammer zeigt: Die Bewohner/-innen in den Heimen leiden häufig an Demenz oder anderen psychischen Erkrankungen, was einen erhöhten Betreuungsaufwand nötig macht.

AK fordert: Anpassung des Pflegepersonalschlüssels
Dieser Aufwand wird bei der Pflegegeldeinstufung allerdings zu wenig berücksichtigt, was sich unmittelbar auf die Betreuungssituation im Heim auswirkt, denn die Anzahl des Personals ist an die Pflegeeinstufung der Bewohner/-innen gekoppelt. Für die hohe Zahl an demenzkranken Patienten/-innen Bewohner/-innen sind in den meisten Einrichtungen daher zu wenige Pflegekräfte eingestellt. „Erfolgt hier nicht bald eine Anpassung, sehe ich die hohe Betreuungsqualität in unseren Pflegeheimen gefährdet“, so Kalliauer. Zum Schutz der Patienten/-innen und Beschäftigten fordert er eine Neuberechnung des Mindestpersonalschlüssels. Folgende Punkte müssen dabei unter anderem berücksichtigt werden: Berücksichtigung von „Fehlzeiten“ der Beschäftigten bei der Gestaltung des Mindestpersonalschlüssels. Derzeit sind Abwesenheiten wie Krankenstand, Urlaub, Sonstige Dienstverhinderungen, Fortbildung, etc. gar nicht eingerechnet. Die Folge: Sind einzelne Beschäftigte nicht verfügbar, nimmt die Arbeitsverdichtung im Team weiter zu, und die Qualität der Betreuungsarbeit leidet. Nicht selten verzichten Pflegekräfte auf notwendige Fortbildungen oder gehen auch krank zur Arbeit, um die Kollegen/-innen nicht noch mehr zu belasten.

Schwangere Beschäftigte müssen zu großen Teilen aus der Personalberechnung herausgenommen werden, da sie ab dem Tag der Meldung nur noch bedingt in der Pflege eingesetzt werden dürfen.

Es braucht klare Regelungen vor allem für den Nachtdienst: Da Bewohner/-innen mit Demenz auch in der Nacht häufig intensive Betreuung brauchen, ist es 24 Stunden lang nötig, ausreichend Personal zur Verfügung zu haben. Derzeit gehen die Nachtdienstregelungen zu Lasten der Tagdienstbesetzung. Die AK fordert pro Haus in der Nacht mindestens 2 Betreuungspersonen, ab 100 Bewohnern/-innen mindestens 3 Nachtdienstkräfte – davon mindestens 1 Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekraft.

Gutes Pflegepersonal für die Zukunft
AK-Präsident Kalliauer: „Die Beschäftigten in der Pflege leisten hervorragende Arbeit. Dass dies auch so bleibt, liegt nun in der Verantwortung des Gesetzgebers. Er hat dafür zu sorgen, dass in den Alten- und Pflegeheimen Rahmenbedingungen herrschen, die qualitätsvolle Arbeit auch in Zukunft sicherstellen. Zum Wohle der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Beschäftigten.“

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