Jahresbericht der Österreichischen Wasserrettung 2018/2019

Ohne die freiwillige und ehrenamtliche Arbeit der rund 550 HelferInnen der Österreichischen Wasserrettung in Oberösterreich, hätten im Zeitraum Anfang Oktober 2018 bis Ende September 2019 Jahr drei Menschen den Aufenthalt im und am Wasser mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Leben bezahlt. Das ist zweifelsfrei der wichtigste Punkt der Leistungsstatistik 2018/2019 des Landesverbandes.

Dazu kommen 130 Personenrettungen, vor allem WassersportlerInnen auf den großen Salzkammergutseen, die bei Sturm oder Seenot von den Bootsmannschaften der ÖWR ans Ufer gebracht wurden und 150 geleistete Erste-Hilfe-Maßnahmen.


Etwas mehr als 33.500 ehrenamtliche Stunden leisteten die ca. 550 aktiven Mitglieder bei Einsätzen, Sicherungsleistungen, Ausbildungen und Jugendarbeit.

10 Personen verloren in einem oberösterreichischen Gewässer ihr Leben. Im Kampf gegen den Ertrinkungstod setzt die Wasserrettung weiterhin auf Prävention. 1490 Schwimmausbildungen und 208 Rettungsschwimmausbildungen wurden 2018/2019 erfolgreich abgeschlossen. Bei sogenannte „Laienschulungen“ zeigen die RettungsschwimmerInnen interessierten Personen, wie sie bei einem Ertrinkungsunfall Hilfe leisten können, ohne sich selbst zu gefährden.

Gemeinsam mit der OÖ Versicherung richtete die Wasserrettung im Frühjahr den Blick auf ein besonders wichtiges Thema: Die Sicherheit von Kindern im und am Wasser, starben doch in Österreich mehr als 40 Kinder in den letzten 10 Jahren. Bei der Aktion „Badespass, aber sicher“ wurde mit Flyern und kurzen Videos auf die besonderen Gefahren aufmerksam gemacht und wertvolle Tipps vermittelt.

Ende Oktober 2018 richtete ein Föhnsturm mit Spitzenwindgeschwindigkeiten bis zu 200km/h in weiten Teilen Österreichs über mehrere Tage große Schäden an. In Oberösterreich waren vor allem die südlichen Bezirke betroffen. Am Attersee wurden bis zu zwei Meter hohe Wellen registriert und geschätzte 50 bis 70 Boote losgerissen, schwer beschädigt und zum Teil versenkt. Am Traunsee sanken 4 Boote. Über mehrere Wochen waren die Einsatzkräfte mit den Bergungen beschäftigt , gesunkene Boote wurden teils von Tauchern mit Hebeballons an die Oberfläche gebracht, mit dem Kranwagen geborgen oder von Einsatzbooten abgeschleppt.

Zwei außergewöhnliche Einsätze unserer TaucherInnen fanden auch ein breiteres öffentliches Interesse.


Im Oktober 2018 bargen die Einsatzkräfte der Wasserrettung in Zusammenarbeit mit zwei Tieftauchspezialisten aus Deutschland ein Boot aus 135 Metern Tiefe aus dem Attersee.

Das wertvolle L95 Holzsegelboot war Anfang Juli 2018 gesunken, die beiden Insassen wurden damals von anderen Seglern aufgenommen. Mit Tauchrobotern der Landesverbände Salzburg und Tirol konnte das Boot lokalisiert und eine Leine am Mast angebracht werden, die später als Führungsleine für die zwei Tieftauchspezialisten. Über mehrere Tage wurde das Boot mittels Hebeballons schrittweise aus der Tiefe gehoben, bis am 26.10. das Boot vor den Augen der Tauch- und Sicherungsteams die Wasseroberfläche durchbrach und leergepumpt zur Marina in Attersee geschleppt werden konnte.

Am 11.05.2019 suchten TaucherInnen der Tschechischen und Österreichischen Wasserrettung gemeinsam nach einer Statue des Heiligen Nepomuk, die knapp nach dem 2. Weltkrieg von Marodeuren aus Zerstörungswut in die Moldau geworfen wurde und später durch den Staudamm zur Gänze im Wasser verschwand. Besondere Herausforderung für die Suche waren die sehr geringen Sichtweiten im Moldaustausee, die trotz des reinen Wassers durch Trübungen und Sedimente entstehen und auch mit starken Tauchlampen nur wenige Zentimeter betragen. Obwohl die Suche von tschechischer Seite durch verlegte Suchleinen und Raster gut vorbereitet war, blieb der Aufwand unbelohnt, die Statue blieb im Wasser verborgen und teilt somit weiterhin das Schicksal ihres historischen Vorbildes.

Bei Pesonensuchen im Irrsee, den Feldkirchnerseen, bei der Regattastrecke in Ottensheim und am Altausseer waren die WasserrettungstaucherInnen im Einsatz und halfen die verunfallte Person zu bergen. Ein weiterer Taucheinsatz am Oedter See bei Traun erwies sich letztendlich zum Glück als Fehlalarm.

Ende März konnten die WildwasserretterInnen eine seit 2 Wochen vermisste Person in der Enns finden und bergen. Mitte August wurde eine Wanderin vermisst, die Vermutung, dass sie eventuell in die Steyr abgestürzt war, wurde nach 2tägiger Suche zur traurigen Gewissheit. Deutlich positiver verliefen Einsätze im Mai in Hinterstoder und Ende August beim Traunfall. Dort konnten mehrere Personen letztlich unverletzt aus gefährlichen Situationen gerettet werden. Ebenfalls ohne Verletzungen verlief der River Marathon Krumau, beim dem tschechische und oberösterreichische WasserretterInnen gemeinsam für die Sicherheit der mehr als 1000 WettkampteilnehmerInnen sorgten, die zwischen Vyssi Brod und Krumau zahlreiche Wehre auf der 36km langen Strecke bewältigen mussten.

Damit es überhaupt zu einer Lebensrettung kommen kann, sind zuvor unzählige Stunden zu leisten. Abseits von Training und Ausbildung sind es organisatorische Tätigkeiten, Verwaltungsaufgaben und Instandhaltungsarbeiten die, meist unbeachtet, im Hintergrund verrichtet werden. Natürlich stehen diese Arbeiten in der Beliebtheitsskala nicht ganz vorne, zusätzlich nehmen sie immer mehr Zeit in Anspruch. Doch ohne ihre gewissenhafte Erledigung wären kein Einsatz und keine Lebensrettung möglich. Daher gilt unser besonderer Dank dieses Jahr den vielen helfenden Händen, die abseits jeder Berichterstattung diese wertvolle Arbeit für unseren gemeinsamen Kampf gegen den Ertrinkungstod verrichten.

Weitere Meldungen

Bild: Simone Attisani

„Nockis Weihnacht“

20.12.2019 ENNS Stadthalle 20 Uhr

Auf vielfachen Wunsch der Fans und Freunde, gibt es 2019 wieder eine Solotournee
von den Nockis unter dem Titel „NOCKIS WEIHNACHT“.

weiter lesen ...