Neuer AK-Kinderbetreuungsatlas: Das Betreuungsangebot im Bezirk Vöcklabruck ist noch sehr ausbaufähig

Kinderbetreuung @contrastwerkstatt - stock.adobe.com
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Der AK-Kinderbetreuungsatlas schafft jährlich einen umfassenden Überblick über das Kinderbetreuungsangebot in Oberösterreichs Gemeinden. Heuer wurden erstmals drei Altersgruppen – Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige und Volksschulkinder – gesondert betrachtet und diverse Zusatzangebote (Gesunde Jause, Zivildiener-Einsatz, Naturerleben-Projekte, Integration usw.) berücksichtigt. Fazit für den Bezirk Vöcklabruck: Hinsichtlich institutioneller Kinderbetreuung ist noch einiges zu tun. Besonders beim Angebot für die Unter-Dreijährigen und bei der Nachmittagsbetreuung von Volksschulkindern hinkt der Bezirk hinterher.

Anlässlich der 20. Auflage des Kinderbetreuungsatlas untersuchten die AK-Experten/-innen das Angebot in Oberösterreich noch genauer als bisher. Konkret werteten die Datensammler/-innen in jeder Gemeinde pro Altersgruppe vier Kriterien aus: die Öffnungszeiten, das Mittagessen-Angebot sowie die Schließzeiten im Sommer und im Arbeitsjahr – wobei die Öffnungszeiten differenziert wurden (Unter-Dreijährige mindestens sechs Stunden/Tag, Drei- bis Sechsjährige mindestens acht Stunden/Tag und Volksschulkinder mindestens vier Nachmittagsstunden/Tag – jeweils Montag bis Donnerstag). Gemeinden, die zudem die Kriterien des Vereinbarkeitsindikators für Beruf und Familie erfüllten, konnten bei den Unter-Dreijährigen und bei den Drei- bis Sechsjährigen zusätzlich eine 1A-Bewertung erreichen.

Gesamt-Kategorie über alle Altersgruppen hinweg vergeben
Die Beantwortung aller Kriterien (Öffnungszeit, Mittagessen, Sommerbetreuung und Schließzeiten) ergab für jede Gemeinde eine von fünf möglichen Gesamt-Kategorien (von A bis E). Gemeinden, die elf oder alle zwölf Kriterien erfüllen, sind sogar 1A-Gemeinden. Für neun bzw. zehn erfüllte Kriterien gibt es ein „A“. Kommunen mit sieben bzw. acht positiven Kriterien erhalten ein „B“, fünf bzw. sechs ergeben ein „C“. Gemeinden, die drei bzw. vier Kriterien schafften, bekommen ein „D“. Weniger als drei bedeuten ein „E“. Zusätzlich gibt es ein „+“, falls Gemeinden auch Sonderprojekte wie gesundes Mittagessen, Integration, Naturerleben usw. durchführen.

Beurteilung nach Altersgruppen differenziert
Durch die nach Altersgruppen aufgegliederte Beurteilung und breitere Darstellung ist die „Gesamt-Kategorie“ für die jeweilige Gemeinde nicht 1:1 mit denen aus den Vorjahren vergleichbar. Die Logik des bisherigen Bewertungssystems blieb allerdings beibehalten. Die aktuellen Ergebnisse und auch jene der Vorjahre kann man in der Online-Version des Kinderbetreuungsatlas einsehen. Diese wurde ebenfalls überarbeitet, präsentiert viel umfassender die kommunalen Angebote und ist unter kba.arbeiterkammer.at/ auch smartphone-tauglich abrufbar.

Nur drei von 52 Gemeinden im Bezirk Vöcklabruck schaffen 1A-Gesamt-Kategorie
Drei der 52 Gemeinden im Bezirk Vöcklabruck (5,8 Prozent) haben die bestmögliche Gesamt-Kategorie „1A“ erreicht: Frankenmarkt, Gampern und Vöcklamarkt. Sie bieten über alle Altersgruppen hinweg eine Kinderbetreuung an, die es Eltern und Alleinerziehenden ermöglicht, einer Vollzeit-Arbeit nachzugehen. Das ist allerdings deutlich unter dem durchschnittlichen Oberösterreichwert von 9,8 Prozent.

Immerhin dürfen sich zwölf Gemeinden (23,1 Prozent) über eine „A“-Bewertung freuen. Exakt die Hälfte aller 52 Gemeinden im Bezirk Vöcklabruck wurden in die Kategorien „B“ (16) bzw. „C“ (10) eingestuft. Vier Gemeinden (Niederthalheim, Nußdorf a. A., Oberhofen a. I. und Puchkirchen a. T.) mussten mit der niedrigsten Kategorie „E“ vorliebnehmen.

Drei Gemeinden haben kein institutionelles Angebot für Unter-Dreijährige
Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Alterskategorien zeigt sich, dass es besonders Eltern mit ganz jungen Kindern nicht in allen Gemeinden leicht haben, Kinderbetreuung und Beruf zu vereinbaren. Denn bei den Unter-Dreijährigen erreichen im Bezirk Vöcklabruck nur drei Gemeinden die bestmögliche Kategorie „1A“: Frankenmarkt, Pilsbach und Vöcklabruck. Zehn Gemeinden erfüllten die Voraussetzungen für die Kategorie „A“. Exakt ein Viertel (13 Gemeinden) erhielt in dieser Altersgruppe ein „B“, 17 Gemeinden erfüllten die Kriterien für die solide C-Kategorie. Vier Gemeinden verfügen über ein unzureichendes Betreuungsangebot für Unter-Dreijährige und wurden als E-Gemeinden eingestuft, wobei in Pöndorf, Puchkirchen a. T. und Weißenkirchen i. A. überhaupt kein institutionelles Angebot für die Altersgruppe besteht.

Sehr gutes Angebot für Drei- bis Sechsjährige
Bei den Drei- bis Sechsjährigen erreichten acht Bezirksgemeinden (15,4 Prozent) die bestmögliche 1A-Kategorie und bieten somit Eltern ein optimales Betreuungsangebot: Attersee, Attnang-Puchheim, Desselbrunn, Fornach, Frankenmarkt, Gampern, Innerschwand und Vöcklabruck. Vier Gemeinden (Pilsbach, Redleiten, Regau und Vöcklamarkt) erfüllten die Kriterien für die Kategorie „A“. Damit beträgt der Anteil der 1A- und A-Gemeinden im Bezirk Vöcklabruck 23,1 Prozent, rund zehn Prozentpunkte niedriger als der oberösterreichische Vergleichswert von 33,3 Prozent. Fünf Gemeinden wurden in die niedrigste Kategorie „E“ eingestuft: Niederthalheim, Nußdorf a. A., Oberhofen a. I., Pfaffing und Puchkirchen a. T.

Bezirk Vöcklabruck bei der institutionellen Nachmittagsbetreuung von Volksschulkindern schwach aufgestellt

Beim Angebot für die Nachmittagsbetreuung von Volksschulkindern schneidet der Bezirk Vöcklabruck im oberösterreichweiten Vergleich schwach ab. Als einzige der 52 Bezirksgemeinden verfügt Redlham über eine sehr gute Betreuungsqualität und wurde in die höchste Kategorie „A“ eingestuft. Das bedeutet einen A-Gemeinden-Anteil von 1,9 Prozent. Nur die Bezirke Freistadt und Schärding (jeweils überhaupt keine A-Gemeinde) schnitten noch schlechter ab. Zum Vergleich: Der Oberösterreich-Schnitt beträgt 12,6 Prozent.

Gleich acht Gemeinden im Bezirk Vöcklabruck mussten in die niedrigste Kategorie „E“ eingestuft werden, wobei Weißenkirchen i. A. als einzige Bezirksgemeinde überhaupt keine institutionelle Nachmittagsbetreuung für Volkschüler/-innen anbietet.

Drei Gemeinden stellten Daten nicht zur Verfügung
Zusätzlicher Wermutstropfen: Atzbach, Neukirchen a. d. V. und Schlatt beteiligten sich nicht an der Erhebung der örtlichen Betreuungsangebote. Insgesamt retournierten 26 der 438 oberösterreichischen Gemeinden (sechs Prozent) die ausgesandten Datenblätter nicht.

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