ServusTV - Sommer am Dachstein

Schafhirt Franz Secklehner am Hauser Kaibling 
Fotorechte: © ServusTV / Brigitte Kornberger
Schafhirt Franz Secklehner am Hauser Kaibling Fotorechte: © ServusTV / Brigitte Kornberger

„Heimatleuchten: Vom Dachstein beschirmt – Almgeschichten am Fr., 26.06., ab 20:15 Uhr

Sein Anblick prägt seit jeher das Leben und Tun der Menschen. Mit knapp 3.000 Metern ist der Hohe Dachstein der zweithöchste Gipfel der nördlichen Kalkalpen, der drei Bundesländer verbindet und gleichzeitig trennt: die Steiermark, Salzburg und Oberösterreich. Ihm zu Füßen liegt eine grandiose Landschaft aus Bergwäldern, kristallklaren Seen und zahlreichen Almen. „Heimatleuchten zeigt im Rahmen des Programmschwerpunkts „Urlaub in Österreich Menschen, die ihren Sommer auf den Almen rund um dieses eindrucksvolle Massiv verbringen.

Der schreibende Hirte
Auf der steirischen Seite des Dachsteins liegt auf 1.800 Metern die Grafenbergalm. Seit mehr als 40 Jahren verbringt der Schriftsteller Bodo Hell nun schon Sommer für Sommer hier als Vieh-Hirt. Wer mit ihm Schritt halten will, muss gut zu Fuß sein: In rasantem Tempo durchstreift der 77-Jährige täglich die weitläufige Buckellandschaft, weit verstreut grasen die Rinder und Pferde. Sein Alltag auf der Alm ist geprägt vom genauen Beobachten der Natur im Antlitz des Dachsteins. In diesem Jahr wird er an einem ganz besonderen Schauspiel teilhaben, das sich nur alle zehn Jahre am Berg zeigt. Zur Dämmerstunde wird Bodo Hell an einen Punkt gehen, wo besonders gut sichtbar wird, „wie der Berg sich entflammt“.

Frauenpower auf der Alm
Am Fuße der Bischofsmütze, die ebenfalls Teil des Dachsteinmassivs ist, liegt auf Salzburger Seite zwischen Annaberg und Filzmoos die Sulzkaralm. Die Sennerin Vroni Ebner und ihre Tochter Kathi stellen aus der Milch ihrer Pinzgauer Kühe einen besonderen Käse her, den es auf Almen nur noch sehr selten gibt. Vor allem bei Einheimischen ist der Radstädter Käse sehr beliebt. Die Erklärung, wie man ihn richtig genießt, nämlich mit viel Butter, gibt’s inklusive zur „Kasjause“.
Auf der oberösterreichischen Plankensteinalm stellt sich die Pferde-Hirtin Marlene Loidl jedes Jahr aufs Neue den besonderen Herausforderungen mit ihren Norikern, die hier ihre Sommerfrische verbringen und sich gern einmal verstecken im dichten unwegsamen Bergwald. Trotz so mancher Suchaktion und ihrer beiden Jobs als Hirtin und Wirtin möchte Marlene den Almsommer nicht missen. Wenn sie nach einem langen Arbeitstag Ruhe findet, widmet sie sich ihrem nächsten Projekt und schreibt an einem Alpenkrimi.

800 Rasenmäher und ein „Zaubertrank aus Latschenkiefer
Vis à vis des Dachsteins, am steirischen Hauser Kaibling, ist Hirte Franz Secklehner verantwortlich für 800 Schafe, die als vierbeinige Landschaftspfleger die Pisten des Skigebiets befestigen. Vor dem Anblick des Dachsteins hat der Hirte große Ehrfurcht und gleichzeitig fühlt er sich von ihm behütet. Aus seiner Sicht verbindet das Bergmassiv die Menschen der drei Bundesländer miteinander, statt sie voneinander zu trennen.
An der mächtig aufragenden Dachsteinsüdwand bei Filzmoos liegt die Bachlalm. Hier lebt ein Latschenbrenner, der sich darauf versteht, ein besonders wertvolles ätherisches Öl herzustellen. Um den Latschen beim Brennen ihr „Elixier“ zu entlocken, braucht Georg Steiner viel Geduld und ein gutes Händchen für die richtige Temperatur. 800 kg Hackgut werden benötigt, um einen Liter des Öls herzustellen, das gut für Gelenke und Muskeln ist und als Inhalation schleimlösend bei Erkältungen wirken kann. Zu seinem Almleben gehören aber auch die Murmeltiere, die so zahm sind, dass sie einem aus der Hand fressen.

Schaf-Entwirrung und religiöse Krapfen
Ende September kehren oberhalb von Gosau auf der Iglmoosalm die Schafe aus den Bergwäldern zurück. Bei schlechtestem Wetter müssen die Hirten sie im unwegsamen Gelände zusammentreiben, ehe Schaf-Obmann Hubert Kalß und seine Helfer sie am Gosauer Schaftag durch das sogenannte „Ausschreien“ wieder ihren Besitzern zuteilen – an den Ohrmarken erkennen sie die Zugehörigkeit der Tiere. Oftmals haben sich im Laufe des Sommers die oberösterreichischen Schafe mit den salzburgerischen vermischt, „weil Schafe Landesgrenzen gern halt mal ignorieren“, bemerkt Hubert Kalß schmunzelnd.
Jedes Jahr im Oktober sind Krapfenwochen auf der steirischen Brandalm, oberhalb der Ramsau. Süße und pikante, „woazane und roggerne“ Krapfen bringt die Wirtin Erika Schrempf auf den Tisch. „Die Woazanen, aus Weizenmehl gemachten, haben wir früher in der evangelisch geprägten Ramsau gegessen, während die Roggernen, aus Roggenmehl gemachten, früher die katholischen Krapfen waren“, erklärt die Wirtin, für die das Krapfenmachen auch eine Art Liebeserklärung ans Almleben und an die Heimat ist. Den mächtigen Dachstein vor Augen, wird dieses Gefühl für sie besonders stark: „Der Dachstein ist einfach das Herz für unsere ganze Gegend.“

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