Investition in die Zukunft: Zubau am SK Vöcklabruck optimiert wohnortnahe Versorgung der PatientInnen im Salzkammergut

Fotos Klein Helmut

Mit dem Zubau am Standort Vöcklabruck und der damit verbundenen Kapazitätserweiterung wird die wohnortnahe Gesundheitsversorgung im Salzkammergut einmal mehr gestärkt. In dem mit einer Nutzfläche von knapp 3.000 Quadratmetern großen dreistöckigen Gebäude, direkt neben dem Strahlenzentrum, befinden sich ab sofort die neue Ambulanz und Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik/-psychiatrie, die Dialysestation sowie die Medizin- und Haustechnik.

„Wir arbeiten für ein großes Ziel, dafür, dass die Menschen in unserem Land gesund und gut leben können. Heute – bis ins hohe Alter. Wir arbeiten dafür, dass die oberösterreichische Gesundheitsversorgung gut und stark bleibt – gerade weil wir wissen, dass immer mehr Menschen immer älter werden. Und wir arbeiten dafür, die Gesundheitsversorgung trotz größter Herausforderungen stark zu halten. Mit Maßnahmen wie mit den Investitionen in die Infrastruktur unserer Kliniken insbesondere in das Salzkammergutklinikum. In den Zuund Umbau am Standort Vöcklabruck sind insgesamt knapp 24 Millionen Euro geflossen. Mit dieser Erweiterung feiern wir also zweifelsohne einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Gesundheitsversorgung Oberösterreichs.

Das Salzkammergut Klinikum mit seinen knapp 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den drei Standorten Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck nimmt täglich die wohnortnahe Versorgung von rund 230.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern wahr.
Um dieser wichtigen Verantwortung langfristig gerecht zu werden, gilt es laufend in Oberösterreichs Gesundheitssystem zu investieren“, betont Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.

„Mit dem Zubau ist es uns möglich, unserem Versorgungsauftrag im Salzkammergut noch besser nachzukommen“, erklärt auch Mag. Dr. Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der OÖ Gesundheitsholding GmbH, und ergänzt: „Das heißt, wir können im Einzugsgebiet des Salzkammergutklinikums an den Standorten Vöcklabruck und Bad Ischl wohnortnahe ausreichende Nierenersatztherapien anbieten.
Andererseits hat uns gerade auch die COVID-Pandemie vor Augen geführt wie wichtig niederschwellige Therapieangebote für Kinder und Jugendliche in der Psychiatrie sind. Dafür bieten wir mit der neuen Ambulanz und Tagesklinik ab sofort ein auf ihren Alltag abgestimmtes, erfolgversprechendes Angebot. Zudem zeigt gerade dieses Angebot aus einer Kooperation mit dem Kepleruniversitätsklinikum auch auf, wie sinnvoll die Zusammenführung der KUK und der Regionalkliniken in der OÖG ist.“

Vor allem das neue Leistungsspektrum der tagesstrukturierten Kinder- und Jugendpsychosomatik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie hebt auch der Ärztliche Direktor des Salzkammergut Klinikums, Dr. Tilman Königswieser, selbst Kinderarzt, besonders hervor: „Mit einem multiprofessionellen Team können wir ab sofort vielen Kindern und Jugendlichen in einem –so bin ich überzeugt – herausragenden Setting begleitend zur Seite stehen. Ein Angebot, dem nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie noch mehr Bedeutung zukommt.“

Bereits seit 2005 gibt es an der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck sechs Betten für junge Patientinnen und Patienten mit psychosomatischen Beschwerden. Durch den Zubau wird die Versorgung jetzt um zwölf tagesklinische Plätze erweitert.

Ambulanz und Tagesklinik für junge Menschen und deren Familien:
Gemeinsamer Planungs- und Gestaltungsprozess als Erfolgsformel „Mit großer Freude waren wir von Beginn an in die Planung der neuen Tagesklinik eingebunden.
Der Gestaltungsprozess gemeinsam mit dem Architektenteam, der Bauleitung und der Ärztlichen Direktion war kreativ, spannend und mitunter auch herausfordernd.
Gemeinsam haben wir es geschafft, für die Kinder und Jugendlichen einen modernen Behandlungsort zu schaffen“, freut sich Prim. Dr. Dieter Furthner, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck.
Im Zentrum der Tagesklinik befindet sich eine offene Begegnungszone, von dort gelangt man in die unterschiedlichen Therapieräume und in die Heilstättenschule. Dieser offene Raum – ähnlich einem Dorfplatz – stellt unterschiedliche Kommunikationsangebote und Wohlfühlinseln zur Verfügung.

Eher ängstliche Jugendliche können so anfangs erst einmal beobachten, bevor sie sich trauen, ein Beziehungsangebot anzunehmen. Viele Räume können multifunktional verwendet werden, wie z.B. ein ausgestatteter Bewegungsraum, der sich bei Bedarf auch in ein „Tanzstudio“ verwandeln lässt.

Ein großer Kreativraum bietet Platz für sämtliche schöpferische Tätigkeiten, Kunsttherapie oder auch für den Werkunterricht bzw. eine Nähwerkstatt.

Familientherapeutische Konzepte: Erarbeiten von neuen Wegen
Zielgruppe des neuen Versorgungsangebotes sind Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren mit psychologischen, psychosomatischen bzw.
psychiatrischen Erkrankungen. Beispiele dafür sind: • Angststörungen, Verhaltens- und Regulationsstörungen wie z.B. ADHS
• Schulvermeidendes Verhalten, somatoforme Störungen (Bauchschmerzen, Kopfschmerzen)
• Affektive Störungen, Schüchternheit/Sozialphobien
• Dissoziative Störungen, selbstverletzendes Verhalten, Computerspielsucht

„Unser systemisch-familientherapeutisches Konzept betont in der Behandlung vor allem das gemeinsame Erarbeiten von neuen Wegen. Durch eine enge Zusammenarbeit mit den Bezugspersonen während der Behandlung sollen bestmögliche Bedingungen für gewünschte Veränderungen gestaltet werden“, erklärt Primar Furthner.

Das Team der Ambulanz und Tagesklinik setzt sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen zusammen. Dazu zählen sowohl ÄrztInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen und Pflegekräfte als auch SozialarbeiterInnen, ErgotherapeutInnen, PhysiotherapeutInnen, LogopädInnen, HeilpädagogInnen, Sozialpädagoginnen eine Musiktherapeutin und eine Diätologin. Die Kinder und Jugendlichen werden darüber hinaus während ihres Aufenthalts von PädagogInnen in der integrierten Heilstättenschule bedürfnisabgestimmt unterrichtet.

In Kooperation mit regionalen Systempartnern werden u.a. auch tiergestützte Therapien wie Hundetherapie oder therapeutisches Reiten angeboten.

In der psychosomatischen Kleinkind- bzw. Schreiambulanz werden Babys und Kleinkinder mit Schreiproblemen, Schlafstörungen, Stimmungsstörungen sowie Gedeih- und Fütterstörungen in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde behandelt.

„Die Etablierung in einem Schwerpunktspital kann dabei im Vergleich zu einer ‚Stand-alone-Einrichtung‘ der Kinder- und Jugendpsychiatrie als großer Vorteil gesehen werden. In unserer Tagesklinik möchten wir, dem Konzept von Mental Health entsprechend, die Grenze zwischen Psychosomatik und Psychiatrie aufheben“,
so der Leiter der Kinder- und Jugendheilkunde.

Auch externe Kooperationen wesentlich
Im Bereich der Psychiatrie besteht eine enge Kooperation mit der Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters am Kepler Universitätsklinikum Linz unter der Leitung von Prim. Dr. Michael Merl.

Durch die gute Vernetzung mit extramuralen Stellen ist zudem eine engmaschige Betreuung auch außerhalb des Klinikums gewährleistet.

Erweiterte Dialyse ermöglich wohnortnahe Versorgung
Auch in der Dialyse, die bis vor kurzem noch mit sechs Betten im Hauptgebäude untergebracht war, stehen ab sofort mehr Behandlungsplätze zur Verfügung.

Während bisher wöchentlich rund 30 Personen behandelt wurden, können in den neuen Räumen bis zu 50 zusätzliche PatientInnen das Nierenersatztherapieverfahren im SK Vöcklabruck in Anspruch nehmen. Im sukzessive erfolgenden Endausbau (Ende 2022) können insgesamt 16 Dialysebetten belegt werden.
Zukünftig steigt damit die Zahl der jährlich durchgeführten Dialysen auf rund 12.500.

„Für viele chronisch kranke Patientinnen und Patienten, die bis jetzt regelmäßig nach Linz oder Wels fahren mussten, bedeutet die wohnortnahe Betreuung eine wesentliche Erleichterung und eine Sicherung der hohen Behandlungsqualität. Aufgrund der organisatorischen Zugehörigkeit der Dialysestation zur Abteilung für Innere Medizin und der Einbettung in das Schwerpunktklinikum ist eine ununterbrochene fachärztliche Betreuung gewährleistet“, erklärt Prim. Dr. Klaus Wilthoner, Leiter der Abteilung für Innere Medizin.

Zwei Jahre Bauzeit mit beachtlichen Volumina

Neben dem wohl wichtigsten Aspekt des Zubaus, nämlich dem Mehrwert für die Patientinnen und Patienten, sind auch die baulichen Fakten interessant: So mussten für die Errichtung rund 15.000 m3 Aushub –das entspricht der Ladekapazität von 1.500 3-AchserLKWs – abtransportiert werden.

In bewährter Weise wurde der Zu- und Umbau von der LKV Krankenhaus Errichtungs- und Vermietungs-GmbH, einer gemeinsamen Projektgesellschaft von LAWOG und VAMED, realisiert. „Damit ein Projekt dieser Größenordnung bei laufendem Betrieb zeitgerecht und reibungslos umgesetzt werden kann, braucht es starke Partner, eine wertschätzende Zusammenarbeit aller ausführenden Firmen aber auch eine vertrauensvolle Kommunikation mit den Auftraggebern und allen Beteiligten des Krankenhauses sowie den Behörden“,
sagt Ing. Walter Troger, Geschäftsführer der VAMED Standortentwicklung und Engineering GmbH.“

Zubau schafft mehr Platz im Altbestand
Leistungssteigerung auch im Labor Durch den Zubau und die Übersiedelung der Dialyse sowie der Werkstätten wird im 2004 eröffneten Altbestand u. a. Raum für die Vergrößerung der Akutaufnahme sowie des medizinisch-chemischen Labors und Blutdepots frei. „Während die Modernisierung des Labors samt Errichtung einer automatisierten Laborstraße bereits abgeschlossen werden konnte, wird die Akutaufnahme im Herbst dieses Jahres die flächenmäßig erweiterten neuen Räumlichkeiten beziehen“, gibt Tilman Königswieser Ein- und Ausblicke in die Veränderungen am Altbestand und ergänzt: „Abschließend möchten wir uns herzlich bei der Gesundheitspolitik und unserem Träger für das in uns gesetzte Vertrauen bedanken. Bei unserem Projektteam bedanken wir uns besonders für die erfolgreiche und außerordentliche Planungs- und Umsetzungsleistung.
Wir haben jetzt in unserem Klinikum ein wahres Schmuckkästchen mehr. Unseren Kolleginnen und Kollegen aller Berufsgruppen wünschen wir viel Freude an ihrer Arbeit im neuen Ambiente.“

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