Präsident Kalliauer führt die AK in eine neue Funktionsperiode: „Wir bleiben eine starke Stimme für die Arbeitnehmer!“

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer - Foto Arbeiterkammer OÖ
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer - Foto Arbeiterkammer OÖ

Nach der AK-Wahl im Frühjahr 2019 hat die Vollversammlung der Arbeiterkammer Oberösterreich in ihrer konstituierenden Sitzung Dr. Johann Kalliauer mit großer Mehrheit wieder zum Präsidenten gewählt. Er startet damit in seine vierte Funktionsperiode als Präsident. Sein wichtigstes Ziel in den nächsten Jahren: die AK als starke Partnerin für ihre Mitglieder zu erhalten. „Nur eine schlagkräftige Interessenvertretung kann etwas bewirken“, so der Präsident.

„Wir sind immer gut damit gefahren, über Fraktionsgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Das möchte ich auch beibehalten“, so AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Den Kurs der letzten Jahre sieht er bestätigt: Die AK Oberösterreich ist nach wie vor jene Einrichtung, der die Menschen am meisten vertrauen. 83 Prozent finden die AK als Interessenvertretung wichtig. 87 Prozent waren bei ihrem letzten Kontakt mit der AK zufrieden, und 80 Prozent halten es für richtig, ihren Beitrag zur Finanzierung der AK zu leisten (IFES 2019).

Insgesamt hat die AK Oberösterreich in den vergangenen fünf Jahren mehr als 1,5 Millionen Beratungen durchgeführt und 412,514.000 Euro erkämpft. Kalliauer: „Auch interessenpolitisch haben wir viel bewegt. Zum Beispiel durch unsere Bürgerinitiative zur Informationspflicht bei Unterbezahlungen und zur Verlängerung der Verfallsfristen.“ Mittlerweile ist die Informationspflicht eingeführt, der Strafkatalog verschärft und der Prüfumfang erweitert worden. Und im März hat die AK Oberösterreich eine Bürgerinitiative zur Sicherung der Pensionen gestartet. Weitere durchgesetzte Erfolge der letzten Jahre: Pensionsvorschuss als Überbrückung bei Arbeitsunfähigkeit, kilometerabhängige Vergütung beim Pendeln, Ausbau der Kinderbetreuung in den Gemeinden durch den Kinderbetreuungsatlas, Fortführung des Fachkräftestipendiums und vieles mehr.

Und die AK setzt auf Weiterentwicklung. Derzeit läuft einer der größten Neuerungsprozesse in der Geschichte der AK: das Zukunftsprogramm, dank dem die Mitglieder noch mehr Leistungen bekommen werden. Kernstück ist die Digitalisierungsoffensive: Allein in Oberösterreich wird die AK in den nächsten fünf Jahren rund 30 Millionen Euro bereitstellen.

Mit folgenden Schwerpunkten wird Präsident Dr. Johann Kalliauer u.a. in die neue Funktionsperiode starten:

Für eine starke AK: Die Mitglieder wünschen sich eine starke AK an ihrer Seite. Das ist vielen Mächtigen ein Dorn im Auge, wie die Debatte um die Senkung der AK-Umlage zeigt. Dies wird die Arbeiterkammer sicher nicht hinnehmen. Kalliauer: „Die einzigen, die über die Höhe des AK-Beitrags entscheiden, sind die Mitglieder selbst.“

Für Respekt und Wertschätzung: Die Leistungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen angemessen honoriert werden – durch fairen Umgang und Einkommen, von denen sie auch leben können. Nach wie vor verdienen viele Menschen trotz Vollzeit zu wenig, um das tägliche Leben finanzieren zu können.

Für Gerechtigkeit: Der Großteil des Erfolges in den Betrieben wird von den Beschäftigten erbracht, die Eigentümer/-innen und Aktionäre/-innen freuen sich über immer höhere Gewinne, während die Löhne und Gehälter nicht im selben Ausmaß steigen. Und nach wie vor sind die Arbeitnehmer/-innen die größten Steuer- und Beitragszahler. Kalliauer: „Höchste Zeit, dass die Vermögenden einen höheren Anteil an der Finanzierung unseres Staates leisten – etwa durch eine Millionärssteuer.“

Für eine ehrliche Sozialpartnerschaft: Das System der Sozialpartnerschaft, das Österreich so weit nach vorne gebracht hat, ist in Gefahr. Die Sozialpartner – und hier vor allem die Arbeitnehmervertretungen – werden von der Regierung schlicht übergangen. Auch in Oberösterreich hat die Unternehmerseite in manchen Fragen den Grundkonsens der Sozialpartnerschaft verlassen und versucht lieber, die Themen direkt mit der Landespolitik zu regeln. Kalliauer: „Ich fordere die Wirtschaftskammer auf, wieder an den Tisch der Sozialpartnerschaft zurückzukehren.“

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