AK-Präsident Kalliauer: Mobile Pflegekräfte brauchen gesunde Arbeitsbedingungen, um optimal betreuen zu können

AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer - Foto Arbeiterkammer OÖ
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer - Foto Arbeiterkammer OÖ

Der „Tag der Mobilen Dienste“ am 21. Mai soll aufzeigen, welch wertvolle Arbeit die Beschäftigten in der mobilen Pflege und Betreuung Tag für Tag erbringen. Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, fordert die AK bessere Rahmenbedingungen. „Beschäftigte müssen teilweise unter Bedingungen arbeiten, die ihre eigene Gesundheit gefährden. Das kann es nicht sein“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Er fordert abgesicherte Rechtsansprüche auf Arbeitsbedingungen, die die Gesundheit nicht gefährden.

In Oberösterreich versorgen derzeit knapp 2.300 mobile Pflegekräfte mit fast zwei Millionen Arbeitsstunden jährlich über 20.000 Klienten/-innen, damit diese so lange wie möglich im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung bleiben können. Doch es wird immer schwieriger, Menschen für diesen Beruf zu begeistern. Eine im Auftrag der AK erstellte Studie des Europäischen Zentrums für Wohlfahrtspolitik und Sozialpolitik verdeutlicht den Handlungsbedarf. Denn 45 Prozent der befragten Betreuer/-innen berichten von Gefahren in den Haushalten der Klienten/-innen – etwa durch aggressive Tiere, defekte Elektrogeräte oder unsichere Arbeitswege. 56 Prozent verrichten ihre Arbeit in Räumen, die für eine ordentliche Pflege schlicht ungeeignet sind – zum Beispiel, weil Hilfsmittel wie Hebelifte fehlen. „Es kann nicht sein, dass Beschäftigte in den Mobilen Diensten unter Bedingungen arbeiten müssen, die ihre eigene Gesundheit gefährden können“, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Ein rascher, unkomplizierter und kostenloser Rechtsanspruch auf Sachleistungen wie Hebelifte und Badewannen oder auch auf notwendige Reparaturen hätte mehrere Vorteile. „Die Pflege und Betreuung würde erleichtert und verbessert, die Gesundheit der Beschäftigten wäre besser geschützt“, konkretisiert der AK-Präsident die notwendigsten Maßnahmen.

Auch bei den Arbeitszeiten besteht Handlungsbedarf. Denn über 30 Prozent der Befragten geben an, dass sie ein- oder mehrmals die Woche Überstunden leisten, weitere 13 Prozent mindestens einmal im Monat. Erfahrungen aus der Schweiz und Skandinavien zeigen, dass die richtigen Maßnahmen deutlich mehr Menschen motivieren können, einen Pflege- und Betreuungsberuf zu ergreifen. „So sind ausreichende Personalressourcen, Planbarkeit von Arbeitszeit, genug Zeit für Betreuung und Pflege, eine arbeitstechnisch gute und gesundheitsschonende Ausstattung des Arbeitsplatzes sowie die Möglichkeit, autonom die eigene Arbeit zu gestalten, wichtige Schritte für einen Zukunftsarbeitsmarkt Pflege“, resümiert Kalliauer.

Am 21. Mai begeht Oberösterreich erstmals den „Tag der Mobilen Dienste“. Zu diesem Anlass findet im neuen Rathaus in Linz ein großer Kongress unter dem Motto „Dahoam möcht i bleibm – Mobile Betreuung und Pflege, Möglichkeiten und Grenzen“ statt. „Ich bedanke mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre wertvolle Arbeit. Ihre Leistungen sollen heute im Mittelpunkt stehen. Daher freut es mich ganz besonders, dass die AK Oberösterreich Kooperationspartnerin dieser Tagung ist“, betont AK Präsident Kalliauer.

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