FLAUTE NIMMT TEAM ÖSTERREICH CHANCE AUF AUFSTIEG BEI SSL GOLD CUP

stehend (von links): Moritz Spitzauer, Matthäus Zöchling, Lukas Haberl, Tanja Frank, David Hussl, Christian Binder vorne (von links): Benjamin Bildstein, Thomas Zajac, Thomas Czajka© (c) OeSV | Dominik Matesa
stehend (von links): Moritz Spitzauer, Matthäus Zöchling, Lukas Haberl, Tanja Frank, David Hussl, Christian Binder vorne (von links): Benjamin Bildstein, Thomas Zajac, Thomas Czajka© (c) OeSV | Dominik Matesa

Von Donnerstag bis Sonntag nahm Österreich am erstmals ausgetragenen Gold Cup der Star Sailors League teil. Vor Gran Canaria (ESP) duellierten einander in 47 Fuß langen einheitlichen Einrumpfbooten die besten Segelnationen der Welt. Team Austria, das von Olympiabronzemedaillengewinner Thomas Zajac angeführt wurde und mitunter durch die aktuellen Nationalteamsegler*innen Tanja Frank, Benjamin Bildstein, David Hussl, Lukas Haberl und Matthäus Zöchling ergänzt wurde, stieg im Sechzehntelfinale ein – scheiterte dort aber schlussendlich als Letzter seiner Vierergruppe.

Flaute am Schlusstag beendet Aufholjagd
Für Österreich lief die Regatta schleppend an: In den ersten beiden Rennen kam die rot-weiß-rote Crew nicht über den letzten Platz hinaus. Am Samstag legten Thomas Zajac & Co einen Wettfahrtsieg nach und erarbeiteten sich dadurch vor dem letzten Lauf eine gute Ausgangslage. Am Schlusstag herrschte jedoch Flaute, womit die Aufholjagd ein jähes Ende fand.

„Nach einer schwierigen Anfangsphase sind wir ins Fahren gekommen und die Vorhersage für Sonntag war eigentlich extrem gut. Wir wollten unser Momentum nutzen – und waren ziemlich zuversichtlich, dass wir gut racen und den Aufstieg schaffen. Der fehlende Wind hat uns dann einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt stehen wir ohne Rennen da – das ist verdammt bitter“, berichtet Thomas Zajac.

Fehlende Vorbereitung als Hauptgrund für Verpassen des Achtelfinales
„Wir haben einfach Zeit gebracht, um hineinzufinden. Das ist ganz normal. Unsere Gegner hatten schon zumindest eine Woche mehr Segelzeit auf diesem Boot, sie bestritten bereits die Vorrunde – und trainierten auch zusammen. Malaysia hielt etwa ein zweiwöchiges Trainingslager auf identen Booten ab. Das war sicher unser größtes Manko. Das letzte Mal sind wir in dieser Konstellation vor zwei Jahren angetreten – und auch da waren wir nur für eine kurze Zeit zusammen“, erklärt der Olympiabronzemedaillengewinner von Rio. Zajac selbst kam direkt von den Pan American Games aus Chile zum Event, die weiteren Nationalteamsegler*innen bestritten bis wenige Tage vor dem Gold Cup ihre Europameisterschaft vor Vilamoura (POR). „Wir haben gewusst, wir brauchen eine Warm-Up-Phase, weil wir aufgrund von anderen Verpflichtungen nicht gemeinsam trainieren konnten. Aber wir wussten auch, dass es am letzten Tag um doppelte Punkte geht. Und deswegen war Vieles auf diesen finalen Tag ausgerichtet. Die Mannschaft hat sich in kürzester Zeit extrem gut zusammengefunden, jeder war stolz, Österreich beim SSL Gold Cup zu vertreten – und für alle ist es nun ein Schock, dass wir rausgeflogen sind“, so der ehemalige Nacra 17-Athlet weiter.

„Es ist sehr schade, dass wir am Schlusstag nicht segeln konnten. Wir haben Zeit gebraucht, unseren Rhythmus zu finden. Mit dem Wettfahrtsieg am dritten Tag hat sich alles sehr gut entwickelt. Es wäre wohl ein tolles Finale geworden – auch, weil die Punkte so eng waren. Schade. Es war aber eine großartige Woche und wir haben als Team richtig gute Fortschritte gemacht“, ergänzt Benjamin Bildstein.

„Extrem coole Idee“
Trotz des frühen Ausscheidens ist Thomas Zajac von der erstmaligen Austragung des SSL Gold Cup begeistert: „Die Idee ist extrem cool. Es segeln hier Olympiamedaillengewinner*innen gegen America‘s Cup-Teilnehmer. Es segeln junge Talente gegen alte ‚Legenden‘. Es kommt die Segelszene vom ganzen Planeten zusammen und kann sich messen. Das macht unglaublichen Spaß und ist eine große Freude. Die Lust, speziell nach so einem Ende, wiederzukommen, ist groß. Jeder von uns, der in den letzten Tagen SSL Gold Cup-Luft geschnuppert hat, ist extrem heiß darauf, bei der Neuauflage wieder dabei zu sein.“ Auch der frischgebackene EM-Dritte Benjamin Bildstein lobt die Organisation der Veranstaltung: „Der Event ist wahnsinnig toll. Großer Dank an alle, die hier alles so reibungslos organisiert haben. Das Format hat großes Potential, die Boote sind lässig zu segeln. Es war eine großartige Woche.“ Für Bildstein geht es direkt weiter ins nächste Trainingslager nach Vilamoura.

Das Achtelfinale startet bereits am Dienstag, 21. November. Aus der Österreich-Gruppe sind Chile und Malaysia aufgestiegen. Der SSL Gold Cup kann unter www.ssl-goldcup.com weiterverfolgt werden.

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