OSV-Angebot an ukrainische Wassersportler

Der Krieg in der Ukraine hat politisch und natürlich auch sportpolitisch enorme negative Auswirkungen. Ukrainische Sportlerinnen und Sportler haben durch die heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen in ihrer Heimat alle Trainingsmöglichkeiten verloren und stehen praktisch vor dem Nichts. Der Österreichische Schwimmerband OSV plant in Zusammenarbeit mit der LEN einer größeren Gruppe in Österreich vorübergehend eine sportliche Heimat und damit die Möglichkeit zu geben, in Sicherheit und Ruhe zu trainieren und sich gezielt auf Events vorzubereiten.

„Es ist unsere Verpflichtung zu helfen, wo wir helfen können“, so OSV Präsident Arno Pajek, der seit den vorgezogenen LEN-Neuwahlen im Februar im Büro (Vorstand) des europäischen Schwimmverbandes sitzt und die geplante Hilfsaktion mit initiiert hat. „Es hat bereits erste Gespräche in der LEN gegeben, bei denen wir ausgelotet haben, wie wir helfen können und welche Hilfe sinnvoll ist. Sportler zu uns zu holen ist eine der effizientesten Möglichkeiten, die wir so rasch wie möglich umsetzen wollen. Es gibt auch bereits andere Hilfsaktionen auf europäischer Ebene in Ungarn oder Polen und wir wollen ebenfalls unseren Beitrag leisten.“

Erste persönliche Kontake mit der Ukraine
Konkret hat OSV-Vize-Präsident Jann Siefken bereits mit dem ukrainischen Nationaltrainer Wasserspringen Kontakt aufgenommen: „Die ukrainische Mannschaft ist extrem dankbar, dass sie Angebote aus dem Westen bekommt, um ihren Trainingsbetrieb wieder aufnehmen zu können. Es laufen bereits Evaluierungen in der Ukraine, wer von den Kaderathleten unsere Hilfe in Anspruch nehmen könnte. Als OSV-Fachwart Wasserspringen habe ich auch bereits mit meinen ungarischen Kollegen telefoniert. Gemeinsam werden wir es schaffen entsprechende Möglichkeiten anzubieten. Ich bin sehr zuversichtlich.“

Trainingszentren stehen bereit
Mit den österreichischen Trainingszentren in Graz und in der Südstadt haben bereits erste Abstimmungsgespräche stattgefunden (Linz folgt heute – der OSV ist aber sehr optimistisch, dass auch da eine Zusage erfolgen wird), um so viele Wassersportler wie möglich nach Österreich zu holen: „Die Bereitschaft zur Soforthilfe ist enorm groß, dafür bin ich unserer großen Sportfamilie sehr dankbar. Wir wollen den ukrainischen Athletinnen und Athleten nicht nur unsere Trainingseinrichtungen, sondern auch Verpflegung und Unterkunft zur Verfügung stellen. Die Ausfinanzierung soll mit Unterstützung der LEN erfolgen. Wir rechnen noch in dieser Woche mit einem Ergebnis.“

LEN Büro tagt diesen Mittwoch
Arno Pajek hat seinen Kollegen des LEN Büros bereits ein entsprechendes Aufforderungsschreiben zukommen lassen: „Solidarität ist ein einfaches, aber starkes Wort. In meinem Verband haben wir vereinbart, dass wir ukrainische Sportler unterstützen, wenn sie als Flüchtlinge nach Österreich kommen. So können wir zumindest für ca. 10 Athleten die Möglichkeit schaffen, ihren Sport trotz des Krieges auszuüben. Die LEN sollte dies koordinieren und jeder Verband, der dazu bereit ist, sollte der LEN die möglichen Kapazitäten bekannt geben. Auch sollte die LEN - soweit möglich und notwendig - die Kosten für Länder übernehmen, die nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügen.“

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