AK schlägt wegen Rekordarbeitslosigkeit Alarm – Kalliauer: „Das Ziel muss Vollbeschäftigung sein“

Viele europäische Länder leiden schon seit Jahren unter Massenarbeitslosigkeit. Selbst Österreich mit seiner im internationalen Vergleich guten Arbeitsmarktsituation verzeichnet die höchste Arbeitslosigkeit seit 1953. Die AK Oberösterreich fordert von den politischen Entscheidungsträgern, dieses gravierende Problem wirksam zu bekämpfen. In einer neuen Broschüre stellt sie ein Bündel geeigneter Maßnahmen vor. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer: „Es braucht eine große Kraftanstrengung: Das Ziel muss Vollbeschäftigung sein.“

Die wichtigste Herausforderung unserer Gesellschaft ist die hohe Zahl an Menschen ohne Arbeit. Gleichzeitig geht die Schere bei Einkommen und Vermögen immer weiter auseinander, werden Leistungen des Sozialstaats abgebaut und die Rechte der Beschäftigten angegriffen.

All das ist für die Arbeiterkammer als Interessenvertretung der Beschäftigten nicht zu akzeptieren. „Arbeitslosigkeit hat weitreichende Folgen für die Betroffenen, für die wirtschaftliche Entwicklung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, betont AK-Präsident Kalliauer. „Letztlich untergräbt sie die Glaubwürdigkeit unserer Demokratie.“

Mit einer neuen Broschüre, die u.a. an die politischen Entscheidungsträger und an alle Betriebsratsvorsitzenden in Oberösterreich verschickt wird, ruft die Arbeiterkammer zu einer verantwortungsbewussten und aktiven Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik auf, um die Arbeitslosigkeit möglichst rasch zu senken.


Öffentliche Investitionsoffensive und Kaufkraftstärkung

Damit dieses Ziel im Sinne der arbeitsuchenden Menschen, aber auch der Entlastung des durch die Finanz- und Wirtschaftskrise angespannten staatlichen Budgets erreicht wird, verlangt die AK unter anderem:

+ eine öffentliche Investitionsoffensive in den Bereichen Soziales, Wohnen, Energiewende, Verkehr und Forschung,

+ eine Kaufkraftstärkung durch weniger Lohnsteuer und mehr vermögensbezogene Steuern,

+ eine Verkürzung der Vollarbeitszeit mit Lohn- und Personalausgleich sowie

+ eine von den Unternehmen zu zahlende Abgabe pro geleisteter Über- oder Mehrarbeitsstunde.


AK-Maßnahmenbündel wird Wohlstand deutlich steigern

„Diese Maßnahmen können sich Staat und Wirtschaft ohne weiteres leisten. Sie werden sogar eine deutliche Steigerung der Wertschöpfung, der Steuereinnahmen und des Wohlstandes bringen“, stellt AK-Präsident Kalliauer fest. „Dagegen können wir uns weder sozial noch demokratiepolitisch noch finanziell leisten, die Rekordarbeitslosigkeit zu ignorieren und Hunderttausende ohne Beschäftigung zu lassen.“

Die Broschüre „Das Ziel muss Vollbeschäftigung sein“ ist auf der AK-Homepage ooe.arbeiterkammer.at abrufbar.

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