Handbike-Rennsaison geht jetzt richtig los

Mit dem Weltcup in Verolanuova/Italien ist die Handbike-Rennsaison 2017 so richtig gestartet. Bei optimalem Wetter mit weit über 20 Grad konnte Österreichs Aushängeschild Walter Ablinger beim Einzelzeitfahren über 10,3 Kilometer seine ganze Klasse ausspielen und mit einer Zeit von 21:13 Minuten den ausgezeichneten 2. Platz belegen. „Ein optimaler Start in die Rennsaison, die ersten Weltranglistenpunkte sind eingefahren“, freut sich Ablinger. Nach dem neuen inoffiziellen österreichischen Rekord im Halbmarathon beim Linz Marathon (32:46,0 Minuten - Schnitt 38,63 Km/h) das nächste Highlight der noch jungen Rennsaison.

210 Höhenmeter waren beim Einzelzeitfahren zu bewältigen
27 Starter aus 8 Nationen kämpften beim schweren Weltcup-Einzelzeitfahren allein in der Handbikeklasse MH3, in der Walter Ablinger startet um den Tagessieg. Auf der 10,3 Kilometer langen Strecke waren bei einer durchschnittlichen Steigung von 4,5 Prozent insgesamt 210 Höhenmeter zu bewältigen. Der Silbermedaillengewinner von Rio aus Rainbach gab bei diesem Bergzeitfahren alles und musste sich letztendlich nur Olympiasieger Polo Cecetto aus Italien geschlagen geben. Morgen steht das Weltcup-Rundstreckenrennen über 46,4 Kilometer (8 Runden à 5,8 Kilometer) auf dem Programm.

Kollision in Frankreich kostete das Podest
Bereits eine Woche zuvor war der Topathlet beim 1. European Handbike Circuit (die weltweit größte Rennserie) im Elsass im Einsatz. Mit sechs Paralympicstartern aus Rio und 51 Teilnehmern in der Klasse MH3 war das Feld hochkarätig besetzt. Das Rennen über 44 Kilometer wurde auf einem flachen, windanfälligen Rundkurs mit rauem Straßenbelag gefahren. Die Spitzengruppe mit Ablinger löste sich knapp nach dem Start von den Verfolgern. Bei einer Wende nach 27 Kilometern verkeilte sich der Niederländer Edward Maalouf durch Straßenunebenheiten mit dem Vorderrad derart in das Handbike von Ablinger, dass die beiden nur mit Hilfe der Streckenposten auseinander gebracht und weiterfahren konnten. Dadurch verlor Ablinger wertvolle Zeit und hatte plötzlich 45 Sekunden Rückstand. Der Oberösterreicher kämpfte sich nach 10 Kilometern wieder an die Spitzengruppe heran, hatte aber durch diese Aufholjagd im Zielsprint keine Chance mehr und wurde letztendlich 4.

Nummer 1 der Weltrangliste aus Rainbach bei Schärding
Walter Ablinger konnte im Sommer 2016 bei den Paralympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro in der die Silbermedaille gewinnen. Mit seinem Titel in London 2012 und dem Weltmeistertitel 2013 in Kanada sowie etlichen Podiumsplätzen ist er einer der erfolgreichsten österreichischen Sportler mit körperlicher Beeinträchtigung. Aktuell führt er in seiner Klasse die Weltrangliste mit deutlichem Vorsprung an, da er im vergangenen Jahr bei 28 Rennen 16 Siege einfahren konnte. Das nächste große Ziel ist die Titelverteidigung bei der 4. Internationalen OÖ. Paracycling-Tour, die vom 25. bis 28. Mai in den Bezirken Vöcklabruck und Bezirk Braunau sowie im Salzburger Flachgau stattfindet. Das größte sportliche Ziel ist heuer im September die Weltmeisterschaft in Südafrika. Insgesamt hat Ablinger zur Saisonvorbereitung 6.000 Trainingskilometer absolviert.



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