Wasserskiaction der Weltelite in Oberösterreich

World Waterski Open Fischlham 2021 Alice Bagnoli ©Alex Schwarz_World Waterski Open
World Waterski Open Fischlham 2021 Alice Bagnoli ©Alex Schwarz_World Waterski Open

Mit den World Waterski Open brachte die erfolgreichste Wasserschifahrerin Österreichs, Britta Grebe-Llewellyn, erneut internationale Elitesportler des actionreichen Wassersports nach Oberösterreich. Am 7. und 8. August maßen sich einige der Besten ihrer Zunft in Fischlham in den Disziplinen Slalom, Trick und Springen. Organisiert wurde der Event zum bereits zweiten Mal von Britta Grebe und deren Ehemann, dem mehrmaligen Weltmeister, Jaret Llewellyn. Auch ihr Sohn Dorien nahm wieder teil, der aktuell der Weltranglisten-Zweite in der Kombination ist. Er zeigte auch die stärksten Nerven und ging nach zwei actionreichen Tagen, wie schon im Vorjahr, als Sieger bei den Herren hervor. Bei den Damen holte sich ebenfalls die Titelverteidigerin von 2020, Giannina Bonnemann, den Sieg.


Mit ihren zehn EM-Titeln (in Folge) zwei WM-Titeln und vier Weltrekorden zählte Britta Grebe-Llewellyn zu den erfolgreichsten Wasserschifahrerinnen der Welt. Zwar nimmt die gebürtige Gmundnerin, die seit nunmehr 36 Jahren in Florida lebt, nicht mehr selbst aktiv an Bewerben teil, doch teilt sie ihre Erfahrung mittlerweile im Athletenmanagement und Eventorganisation.
Mit der zweiten Ausgabe der World Waterski Open brachte die 56-jährige Wahlamerikanerin wieder einige internationale Athleten zu einem Wasserski-Event der Extraklasse in ihr ehemaliges Heimatland. Der spannende Battle zwischen den Top-Fahrern fand am 7. und 8. August am Planasee in Fischlham statt. Eingeladen waren die Top-Damen und -Herren der Weltrangliste, allerdings konnten, aufgrund der derzeitigen Reise- und Quarantänebestimmungen die Athleten aus der USA, Australien und Chile nicht an dem Bewerb in Österreich teilnehmen. Umso erfreulicher daher, dass es sich trotzdem einige der weltbesten Athleten nicht nehmen ließen, nach Oberösterreich zu kommen, was den Kampf um das Stockerl noch spannender machte. Die Athleten mussten dabei ihr Können in den Disziplinen Slalom, Trick und Springen beweisen. Gewertet wurde dann die Kombination dieser drei Wasserski-Disziplinen. Denn die Kombination aller drei Wasserski-Sportarten ist die absolute „Königsklasse“, und somit ist es das höchste Ziel der besten Athleten, sich diese „Krone“ aufzusetzen. Neben Britta Grebes Sohn, dem 26-jährigen Dorien Llewellyn (fährt für Kanada), kämpften noch der Kärntner Carlo Basic, der Brite Robert Hazelwood, der Franzose Pol Duplan-Fribourg, sowie die deutschen Schwestern Giannina und Charlotta Bonnemann und die Italienerin Alice Bagnoli um Preisgeld und Stockerl.

Gleich von Beginn an, zeigte sich die hohe Qualität des kleinen, aber feinen Starterfeldes. Gewertet wurden die besten Durchgänge beider Tage. Schon am ersten Wettkampftag bewiesen sowohl die Damen als auch die Herren Weltklassenform und lieferten Top-Performances, wobei der Sprungbewerb aufgrund des starken Windes am Samstag nicht durchgeführt werden konnte. Dorien Llewellyn legte beinahe erwartungsgemäß vor und konnte sowohl im Trick als auch im Slalom die höchste Punktezahl aller Starter erreichen. In der Disziplin Trick konnte er seiner Favoritenrolle gerecht werden, im Slalom galt es für den für Kanada antretenden Llewellyn erst den Briten zu schlagen, da dieser als absoluter Slalomspezialist gilt. So reihte er sich schlussendlich am ersten Wettkampftag vor den Briten, den Franzosen und den aus Pörtschach stammenden Carlo Basic. Bei den Damen hatte die ältere der Bonnemann-Schwestern, Giannina, den besseren Start vor der Italienerin und ihrer Schwester und nahm diese Dynamik auch gleich in den Sonntag mit.

Bei nicht ganz so hochsommerlichen Temperaturen galt es dann am Finaltag für die Athleten Alles zu geben. Bei den Damen konnte Giannina ihren Erfolgslauf fortsetzen und den Kampf um Platz Eins mit einem neuen Rekord im Trick und insgesamt 2978,26 Punkten für sich entscheiden. Die Zeitplatzierte der Weltrangliste in der Kombination zeigte sich überglücklich über ihren Sieg in Fischlham: „Der Bewerb war einfach wieder super, einen Overall-Event zu haben mit allen drei Disziplinen ist ein toller Event. Für mich ist es wirklich gut gelaufen, ich konnte meine Leistung abrufen, und das Trickfahren, bei dem ich mit dem Rekord von 10.180 Punkten einen draufsetzen konnte, hat es dann echt perfekt gemacht“. Platz Zwei belegte ihre Schwester Charlotta (2160,85) vor der Italienerin Alice Bagnoli (2092,12).

Bei den Herren konnte sich nach einem extrem spannenden Wettkampf Dorien Llewellyn den „Heimsieg“ schnappen. Mit insgesamt 2845,45 Punkten setzte er sich vor Robert Hazelwood (2766,13), dem Kärntner Carlo Basic (2239,55) und Pol Duplan-Fribourg (1979,72) durch. Über den Sieg entschied schlussendlich nämlich der letzte Run in den Disziplinen, Springen und Trick, als Dorien alles auf eine Karte setzte, um den Briten Rob Hazelwood noch abzuwehren, nachdem dieser im Slalom vorgelegt hatte. „Ich bin so glücklich über meinen Sieg hier am Planasee. Vor allem, weil ich hier wirklich einen Großteil meiner „Wasserschi-Kindheit“ verbracht habe und ich so schöne Erinnerungen an diesen See habe. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung, es war einfach so spannend und ich dann alles auf eine Karte setzen musste“, freut sich Grebes Sohn über die erfolgreiche Titelverteidigung in seiner zweiten Heimat.

Familienbusiness Wasserschi
Die Familie Llewellyn gilt als die erfolgreichste Familie im Wasserskisport, denn neben Britta, sind es auch ihr Ehemann Jaret und ihr Sohn Dorien, welche die absolute Weltspitze mitregieren. Jaret darf sich neunmaliger Weltmeister nennen (in den Disziplinen Kombination, Trick und Springen). Zudem holte er elf Weltrekorde im Springen. Er hat 117 Pro-Events in seiner Karriere gewonnen (zahlreiche Weltcups, PanAm-Games uvm.). Somit ist Jaret ohne Zweifel der bisher beste Wasserschifahrer der Welt und war 16 Jahre lang die Nr. Eins in der Kombination.
Und auch für den Nachwuchs ist gesorgt, denn ihr Sohn Dorien ist mittlerweile Nr. Zwei der Welt in der Kombination, zudem arbeitet er sich in den Einzeldisziplinen nach vorne. Beim Masters Qualifier vor einigen Wochen wurde er Zweiter im Springen, sowie der Disziplin Tricks und hat sich somit Platz Eins in der Kombination geholt.
In der Jugend/Juniorenklasse ist der 25-Jährige Europameister (in der Kombination, Slalom und Springen). In der U21 Klasse wechselte Dorien von Österreich nach Kanada, um mit seinem berühmten Vater im Team bei der Weltmeisterschaft anzutreten, wo er auch die Silbermedaille in der Kombination der U21 holte und sich so auf Platz Eins der Weltrangliste katapultierte. Seit nunmehr drei Jahren beherrscht das Wasserschitalent die allgemeine Klasse der Kombination bei den PanAm Games (finden alle vier Jahre statt), in den Disziplinen Trick, Slalom und Springen ist er die Nummer Zwei. Bei den PanAm Championships (dies finden jedes Jahr statt und ist mit der EM vergleichbar) ist er der unumstrittener Dominator in Trick und Kombination. Seit neuestem darf sich Dorien auch „King of Tricks“ nennen, da er beim King of Darkness, einem Pro-Nachtbewerb in Orlando den Sieg geholt hat.
Die Dominanz der Wasserschifamilie zeigte sich vor allem 2012 und 2013, denn in beiden Jahren waren Jaret und Dorien jeweils Weltranglisten-Erster ihrer Altersklassen, das hat es bisher in keinem anderen Sport gegeben.

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