Johann-Nestroy-Ring der Stadt Bad Ischl geht 2010 an Karl Markovics

Zum vierten Mal vergibt die Stadt Bad Ischl 2010 den Nestroy-Ring: Die Auszeichnung geht an Karl Markovics, kann Bad Ischls Bürgermeister Hannes Heide an Johann Nestroys Geburtstag am 7. Dezember bekanntgeben. Die Verleihung soll am 25. Mai, Nestroys Todestag, im Lehár-Theater in Bad Ischl stattfinden. Markovics ist der vierte Träger des Bad Ischler Nestroy-Rings nach Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl und Peter Turrini.

Außerordentliche Leistungen um Nestroys Werk

Karl Markovics hat sich im Sinne des Verleihungsstatuts sowohl durch außerordentliche und herausragende Leistungen um die Pflege der Werke von Johann Nestroy auf höchster künstlerischer Ebene verdient gemacht, als auch durch eine dem Geiste von Johann Nestroy verwandte, satirisch kritische, phantasievolle künstlerische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Anliegen unserer Zeit wichtige und allseits beachtete Akzente zu setzen vermocht.

Markovics als Nestroy in Turrini-Stück

Markovics spielte nicht nur zahlreiche Rollen in Nestroy-Stücken, in Peter Turrinis Mein Nestroy verkörperte er Nestroy selbst. Bad Ischl und dem Salzkammergut ist Markovics durch seine Darstellung des Stockinger in der gleichnamigen Fernsehserie verbunden. Heuer hielt er die Gedenkrede bei der Befreiungsfeier in Ebensee.

Jury entschied einstimmig

Die Jury bestand aus dem Präsidenten der Internationalen Nestroy-Gesellschaft, Heinrich Kraus, und dem Urgroßneffen von Johann Nestroy, Otmar Nestroy. Ihr gehörten weiters der Träger des Nestroy-Ringes 2008, Peter Turrini, sowie Bürgermeister und Kulturreferent Hannes Heide an.

Foto Lenzenweger (Veröffentlichung bei Namensnennung honorarfrei):
Bürgermeister Hannes Heide und Karl Markovics

Karl Markovics (* 29. August 1963 in Wien)
Der Sohn einer Verkäuferin und eines Bus-Chauffeurs wollte keinen bürgerlichen Beruf ergreifen, sondern zum Theater, wofür die Eltern Verständnis zeigten. Bei der Aufnahmeprüfung für das Max-Reinhardt-Seminar scheiterte er jedoch. Davon ließ sich Markovics allerdings nicht beirren und er begann 1982 am Serapionstheater Wien zu spielen. 1987 wechselte er zum Wiener Ensemble.

In den folgenden Jahren spielte Markovics in zahlreichen TV- und Theaterproduktionen, unter anderem am Theater in der Josefstadt und am Wiener Volkstheater, wo er im Jahr 2005 mit Eugène Ionescos Die kahle Sängerin auch erstmals selbst ein Stück inszenierte.

Die Hauptrolle des Salomon Sorowitsch in Stefan Ruzowitzkys Film Die Fälscher (2007), der bei der 80. Oscarverleihung als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wurde, ist Markovics bislang größter internationaler Erfolg.

Im Jahr 2009 hat Markovics gemeinsam mit anderen österreichischen Filmschaffenden die Akademie des Österreichischen Films gegründet.

Fernsehfilme und -serien
* 1994: Kommissar Rex (Fernsehserie)
* 1996: Stockinger (Fernsehserie)
* 1998: MA 2412 (Sitcom, Gastauftritte)
* 1999: Sturmzeit
* 2000: Lumpazivagabundus (Fernsehfilm)
* 2002: Andreas Hofer 1809 - die Freiheit des Adlers (Fernsehfilm)
* 2002: Die Wasserfälle von Slunj
* 2003: Annas Heimkehr
* 2004: Zuckeroma
* 2005: Vier Frauen und ein Todesfall (Fernsehfilm)
* 2005: Trautmann (Fernsehfilmreihe)
* 2006: Kronprinz Rudolf (Zweiteiliger Fernsehfilm)
* 2007: Franz Fuchs ­ Ein Patriot (Fernsehfilm)
* 2008: Die Gustloff (Fernsehfilm)

Kinofilme
* 1993: Indien
* 1993: Muttertag - Die härtere Komödie
* 1993: Halbe Welt
* 1995: Auf Teufel komm raus
* 1997: Qualtingers Wien
* 1998: Hinterholz 8
* 1998: Der Strand von Trouville
* 1998: Drei Herren
* 1999: Late Show
* 1999: Alles Bob!
* 1999: Wanted
* 1999: Geboren in Absurdistan
* 2000: Komm, süßer Tod
* 2001: Showdown
* 2001: Die Männer ihrer Majestät (All the Queens Men)
* 2007: Die Fälscher
* 2009: Hexe Lilli ­ Der Drache und das magische Buch
* 2009: Die kleinen Bankräuber

Theater
* 1992/1993: Einen Jux will er sich machen - In der Rolle des August Sonders. Volkstheater
* 1999/2000: Lumpazivagabundus - In der Rolle des Zwirn. Volkstheater
* 2004/2005: Hunt oder der totale Februar - Theater im Hausruck
* 2006: Mein Nestroy - Theater in der Josefstadt
* 2006: A Midsummer Nights Dream - Volksoper
* 2008: Die Fledermaus - In der Rolle des Frosch - Operette von Johann Strauss - Opernhaus Zürich
* 2008: Mein Kampf - Theater in der Josefstadt

Auszeichnungen
* Gewinner der Romy als beliebtester Schauspieler (Wien 2008)
* Semana Internacional de Cine de Valladolid 2007: Bester Schauspieler (in Die Fälscher)
* Middle East International Film Festival, Abu Dhabi 2007: Black Pearl für Karl Markovics als Bester Schauspieler (in Die Fälscher).
* Romy-Fernsehpreis 2007: Beliebtester Schauspieler
* Romy-Fernsehpreis 2008: Beliebtester Schauspieler
* Diagonale 2008: Großer Diagonale-Schauspielpreis für herausragende Leistungen (in Die Fälscher)
* Emmy Awards 2008: Nominierung als Bester Schauspieler in einem ausländischen Fernsehfilm (in Franz Fuchs ­ Ein Patriot)

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