Bundespräsident Dr. Heinz Fischer bei Eröffnung des Hermann-Langbein-Symposiums in der AK

In der AK Linz wurde am heutigen Montag das Hermann-Langbein-Symposium eröffnet, das bis 11. April hochwertige Referate und Diskussionen zum Nationalsozialismus und seinen aktuellen Bezügen bietet. An der Eröffnung beteiligten sich mehr als 300 Schüler/-innen und Lehrer/-innen mit verschiedenen Präsentationen. Es sprachen Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, der Generalsekretär des Internationalen Mauthausen Komitees, Mag. Andreas Baumgartner, und der oö. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Das jährliche Symposium in der AK OÖ ist nach dem Widerstandskämpfer und Auschwitz-Überlebenden Prof. Hermann Langbein (1912 – 1995) benannt.

Klarer Auftrag, Faschismus zu bekämpfen

„Veranstaltungen wie das Hermann-Langbein-Symposium stehen für eine Wahrnehmung der NS-Verbrechen, die über gedankenlose Rituale und Lippenbekenntnisse hinausgeht“, betonte AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer bei seiner Begrüßung im Kongresssaal der AK Linz. „Es genügt nicht zu wissen, dass Millionen feige ermordet wurden – dieses Wissen muss uns Vermächtnis und klarer Auftrag sein, Faschismus, Rassismus und Antisemitismus unermüdlich zu bekämpfen.“


In seiner Rede gedachte Mag. Andreas Baumgartner, der Generalsekretär des Internationalen Mauthausen Komitees, des Widerstandskämpfers und Mauthausen-Chronisten Hans Maršálek (1914 – 2011), der heuer im Juli 100 Jahre alt wäre. „Der überzeugte NS-Gegner Maršálek wurde 1941 verhaftet und im September 1942 in das KZ Mauthausen deportiert. Als Lagerschreiber gewann er Einblick in die dort begangenen Verbrechen, als führendes Mitglied des Lagerwiderstandes konnte er Hilfe für viele Häftlinge organisieren“, würdigte Baumgartner Maršáleks Mut und Solidarität. „Nach dem Krieg widmete sich Maršálek der antifaschistischen Aufklärung, indem er NS-Verbrechen in zahlreichen Publikationen dokumentierte. Er leitete über viele Jahre die KZ-Gedenkstätte Mauthausen und war maßgeblich am Aufbau des Mauthausen Komitees beteiligt.“


Gute Zukunft ohne Krieg und Diktatur

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer stellte fest: „Wir haben die Verpflichtung, aus der grausamen nationalsozialistischen Vergangenheit zu lernen. Deshalb gilt es, die Menschenrechte zu verteidigen, die Demokratie zu stärken und den Frieden zu sichern. Eine wichtige Säule der Friedenssicherung ist die Europäische Union, die auch für Österreich eine gute Zukunft ohne kriegerische Konflikte und Diktatur ermöglicht.“


Zeitzeugen-Bücher für sechs Schulklassen

Am Ende der Eröffnung, die von Schülern/-innen des BRG Rohrbach musikalisch umrahmt wurde, überreichten Bundespräsident Fischer und AK-Präsident Kalliauer an sechs Schulklassen die Bücher „Die Freiheit kam im Mai“, „Ihr sollt die Wahrheit erben“ und “Auch auf dich wartet eine Mutter“.


Heute, Montag, wird um 18.30 Uhr im Kongresssaal der AK in Linz der Film „Erschlagt mich, ich verrate nichts! – Käthe Sasso, Widerstandskämpferin“ von Kurt Brazda gezeigt. Käthe Sasso (88) wird anwesend sein und nach dem Film für ein Gespräch zur Verfügung stehen. Der Eintritt ist frei.

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