Der Handel in Bad Goisern hat Potenzial

- Kaufkraftströme analysiert





Wie es mit dem Handel in Bad Goisern steht, wurde in einer Veranstaltung präsentiert, zu der WKO, Wirtschaftsverein und Marktgemeinde Bad Goisern luden. Die Grundlage für die Kaufkraftdaten bildete eine groß angelegte Studie, die von WK-Bezirksstellenleiter Robert Oberfrank und Mag. Roland Murauer (CIMA Austria Beratung + Management GmbH) vorgestellt wurde. Im Auftrag der WKOÖ, des Landes OÖ und der IHK Niederbayern standen 89 oberösterreichische und 20 niederbayrische Standorte im Fokus der Marktforscher. Alleine im Bezirk Gmunden wurden 870 Interviews geführt und 737 Handelsbetriebe gecheckt.
Bad Ischl als Einkaufsmagnet
Erfreulich ist, dass in Bad Goisern der Filialisierungsgrad nur 30 % beträgt, dh. dass 70% noch inhabergeführte Handelsgeschäfte sind. Mit 52 % verbleibt etwas mehr als die Hälfte der eigenen Kaufkraft in Bad Goisern. Bekleidungs-, Sport- und Elektronikartikel locken die Goiserer jedoch über ihre Gemeindegrenzen hinaus. Hier ist es vor allem das nahe Bad Ischl, das EUR 12 Mio. aus den Geldbörsen der Nachbarn zieht. Auch die großen Einkaufszentren in Salzburg (EUR 2,5 Mio.), in Vöcklabruck (EUR 1,5 Mio.) oder in Gmunden (EUR 1,3 Mio.) üben einen Reiz auf die Goiserer aus. Mit dem Online-Handel (dzt. EUR 2,1 Mio.) droht ein neuer Konkurrent, dem deutliche Zuwächse in naher Zukunft prognostiziert werden. Des Weiteren verschärfen die stagnierende Bevölkerungsentwicklung und das topografisch eingeschränkte Einzugsgebiet Bad Goiserns die Situation für den lokalen Handel.
Chancen für den Goiserer Handel
Studienautor Mag. Roland Murauer sieht jedoch auch Chancen für Bad Goisern - so zum Beispiel im Aufbau einer gesamtörtlichen Profilbildung, in einer stärkeren Bindung der Einheimischen an den lokalen Handel oder bei punktuellen Ansiedlungen im mittelfristigen Bedarfssegment, insbesondere im Ortskern der Gemeinde. Auch die zu erwartenden steigenden Tourismuszahlen sollten sich positiv auf die Kaufkraftentwicklung auswirken.
Wirtschaftsverein, HandWerkHaus und WKO wollen nun versuchen, aufbauend auf den Daten der Studie, Konzepte zu entwickeln, um den Handelsstandort Bad Goisern zu stärken.

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