Pracht und Fülle bei „Kaiserin Josephine“ von Emmerich Kálmán

Vincent Schirrmacher und Miriam Portmann © Foto Hofer
Vincent Schirrmacher und Miriam Portmann © Foto Hofer

Als jüngste Tochter des Komponisten Emmerich Kálmán flog Yvonne Kálmán wegen der Ischler Premiere von „Kaiserin Josephine“ (halb-szenische Aufführung in acht Bildern) von Mexiko nach Österreich. Ihre berührenden Worte über die Premiere dieser Operette zu Nazi-Zeiten in Zürich beeindruckten das Publikum im ausverkauften Kongress und TheaterHaus am zweiten Aufführungstag von „Kaiserin Josephine“. Yvonne Kálmán musste damals mit ihrem jüdischen Vater nach Amerika flüchten. In New York kämpfte Emmerich Kálmán um eine Aufführung an der Metropolitan Opera und fand sogar die richtige Hauptdarstellerin für seine Operette. Nun verunglückte diese bei einem Flugzeugabsturz und mit ihrem Tod starb auch Kálmáns Hoffnung auf eine Premiere an der Met, denn keine andere Sängerin wollte sich für dieses Werk einsetzen. Die Operette ist kaum bekannt und gilt als eine absolute Rarität. Bis Michael Lakner das Werk entdeckte und für seine letzte Saison beim Lehár Festival in Bad Ischl in Szene setzte. „Mit ihrer Ernsthaftigkeit, Tiefe und Melancholie ist die Musik Kálmáns etwas ganz Besonderes für mich“, teile der Dirigent des Franz Lehár Orchesters Marius Burkert mit. Er ist verantwortlich, dass diese Musik sich in etwas ganz Besonderes auch für das Publikum verwandelte. Der designierte Intendant Thomas Enzinger entschuldigte Miriam Portmann in der Rolle von Josephine für eine leichte Erkrankung. Nun war aber die metallische Verfärbung der Töne bald weg, sodass es von der Verkühlung Portmanns keine Spur mehr gab. Es blieben ihre außergewöhnliche Bühnenpräsenz und die ansteckende Eleganz einer erfahrenen Sängerin. Ihr Partner auf der Bühne, Vincent Schirrmacher, ein deutscher Operntenor in der Rolle von Napoleon Bonaparte, wurde für seine kraftvollen und dramatischen Arien stets mit Bravo-Rufen vom Publikum umjubelt. Zusammen mit seiner Josephine suchte und fand der ernsthafte Kaiser Liebe, Sieg und Anerkennung in von Pracht und Fülle gekennzeichneten Duetten. Frische, Witz und weniger Dramatik brachte ein anderes Pärchen auf die Bühne: Teresa Grabner in der Rolle von Juliette und Roman Martin und der Rolle von Bernard Korporal. Ihre Stimmen, Körpersprache und schauspielerisches Talent sind eine Garantie für glänzende Karieren im Unterhaltungstheater. Chor und Orchester begeisterten in den schwungvollen Tanzeinlagen und den Märschen vom Schlachtfeld. Alles in einem war die zweite und letzte Aufführung von „Kaiserin Josephine“ eine bemerkenswerte künstlerische Leistung von Hauptdarstellern, Chor und Orchester, welche mitgeschnitten und somit für die nächsten Generationen verewigt wurde.

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