Kirchenmusik in Schwanenstadt

Stadtpfarrkirche Schwanenstadt Heinrich Kaller
Stadtpfarrkirche Schwanenstadt Heinrich Kaller

Während andere Kirchenchöre sich hauptsächlich auf Weihnachten vorbereiten, haben die Schwanenstädter Kirchenmusiker gleich sieben Termine bis dahin. Beginnend mit dem Allerheiligenhochamt am 1. November, wo Joseph Haydns Theresienmesse am Programm steht. Vor 220 Jahren wurde dieses sprühende Werk komponiert, der Chor hat es seit 10 Jahren im Repertoire. Haydn (1732 bis 1809) verband in seinen Messen tiefen Glauben mit höchster Musikalität sowie großer Volksnähe. Ausschweifendes Leben und Skandale waren ihm fremd. Obwohl er den Großteil seines Lebens im Dienste der Fürsten Esterhazy im beschaulichen Eisenstadt verbrachte, war seine Musik ganz und gar nicht provinziell. Seine Kompositionen waren experimentierfreudig und überraschend kühn für seine Zeit. Er war einer der prägendsten Künstler des 18. Jahrhunderts. Zu Maria Empfängnis am 8. Dezember kann man sich nochmals bei der Paukenmesse von seiner musikalischen Genialität überzeugen.

Durch die Jahrhunderte
Vom 18. Jahrhundert wechselt man zu Ehren der Heiligen Cäcilia, der Schutzpatronin der Kirchenmusik, ins 20. Jahrhundert. Der oberösterreichische Komponist Karl Derntl (1918 bis 1975) ist vor allem in Blasmusikkreisen ein Begriff. Seine besonders melodiöse, kurze Cäcilia-Messe kam durch die Stadtkapelle Schwanenstadt schon des Öfteren zur Aufführung. Die Version für Singstimmen und Bläser bringt der Kirchenchor am 17. November in der Stadtpfarrkirche zu Gehör.

Schon eine Woche später, am 24. November, wird die Rhythmusmesse eines weiteren oberösterreichischen Musikers aufgeführt. Der 1951 in Asten bei Linz geborene Gerhard Schacherl schrieb diese flotte, spritzige Messe 1994. Bass und Schlagzeug sorgen für den Rhythmus, Piano, Trompete und Sänger für den jazzigen Klang.

Zur Adventkranzsegnung am 30. November beweist der Chor mit Giovanni Battista Casalis Missa in G aus dem 18. Jahrhundert, dass es auch ganz ohne Instrumente geht - das Werk des italienischen Kirchenmusikers wird a capella gesungen.

„Wie bedeutsam die Musik für eine Messfeier ist, merkt man erst, wenn sie fehlt.“, ist auch Chorleiter Ernst Kronlachner überzeugt davon, dass Kirchenmusik das Wort Gottes in Klänge und Harmonien übersetzt und dadurch die Seelen oft unmittelbarer berührt, als dies Worte können.

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