Repair Café heilt Wegwerfwahn

Handelsübliche Drucker haben Chips zur Selbstzerstörung eingebaut. Geplante Obsolenszenz heißt das. Ein Satz neuer Druckerpatronen kostet mehr als ein neuer Drucker. Also werden Drucker weggeworfen, wenn die Nachfüllanzeige blinkt oder wenn eine Reparatur ansteht. Zwei, drei Arbeitsstunden kosten schließlich mehr als ein neuer Drucker, ein neues Handy, ein neues Paar Schuhe, ein neuer Akku-Schrauber, eine neue Nähmaschine im Diskonterangebot.
Außerdem sei Reparieren etwas für arme Leute, die sich nichts Neues leisten könnten und Rückständige, die ihren Stil nicht mit modischen Produkten pflegten. Das impfen und Werbung und Lifestyle-Ideologen ständig ein. Wegwerfwahn. Ein Krankheitssymptom unserer Überfluss- und Wachstumsgesellschaft. Schimpfen ist zu wenig. Zur Heilung gibts ganz konkrete Anwendungen.

In den Offenen Technologielaboren sind sogenannte Repair Cafés sehr beliebt geworden. Das aus Deutschland übernommene Format ist einladend und inspirierend: Frau/man nimmt ein defektes, üblicherweise für den Sperrmüll bestimmtes Gerät und trifft in geselliger Atmosphäre mit Gleichgesinnten zusammen. Einzelne Könner helfen einem dabei, das Ding auseinander zu nehmen und selber zu reparieren. Man kommt ins Gespräch, bekommt gute Tipps, lernt technisch etwas dazu und geht im günstigsten Fall mit einem wieder funktionierenden Teil nach Hause. Man hat sich und dem Planeten etwas Gutes getan und Geld gespart.

Beim Reparieren assistieren im Übrigen zwei Otelo-Techniker, die im Ruf stehen, sie brauchten ein Gerät nur anschauen und es laufe wieder: Otelo-Mitbegründer DI (FH) Stefan Reiter und der Mechatronikstudent Fritz Feichtinger, Verantwortlicher des Kleinlabors (Node) für Elektronik im Otelo Gmunden.

Samstag, 9. 11., 11 – 16 Uhr, Otelo Gmunden, Klosterplatz 2 (altes Kapuzinerkloster); freiwillige Spenden


Samstag, 16. 11., 15 Uhr, Otelo Vorchdorf, Schulstraße 8; freiwillige Spenden


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