OÖZIV-Einrichtung Feichtlgut: Vorreiter in digitaler Kommunikation für Menschen mit Beeinträchtigung

Sonja Pastleitner, Isabella Stanig und Monika Leeb (von links nach rechts) sind drei Bewohnerinnen des O?-ZIV-Wohnhauses „Feichtlgut“ und freuen sich darüber, ihre Liebsten per Videotelefonie hören und sehen zu können.
Sonja Pastleitner, Isabella Stanig und Monika Leeb (von links nach rechts) sind drei Bewohnerinnen des O?-ZIV-Wohnhauses „Feichtlgut“ und freuen sich darüber, ihre Liebsten per Videotelefonie hören und sehen zu können.

Was in den vergangenen Tagen und Wochen viele Träger und Einrichtungen, aber auch wirtschaftstreibende Unternehmen unter Zeitdruck erarbeiten mussten, ist im Wohnhaus Feichtlgut des OÖZIV für Menschen mit Beeinträchtigung bereits seit Jahren gelebte Praxis: Videotelefonie via Tablet und Smartphone.

„Bereits vor mehr als fünf Jahren hat es das Feichtlgut seinen Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglicht, mit ihren Angehörigen via Tablet oder Smartphone Kontakt zu halten. Nicht nur die Stimme zu hören, sondern die Liebsten auch sehen zu können, hat eine ganz große Kommunikationsqualität“, so OÖZIV-Geschäftsführer Michael Leitner.

Das Feichtlgut profitiert nun von seinem Pionier-Status und seiner frühzeitigen Einführung der Telekommunikation ganz besonders: Während anderswo erst begonnen werden muss, das digitale Zeitalter einzuleiten und die Menschen (sei es mit oder ohne Beeinträchtigung) den Umgang mit den Medien Tablet, Smartphone und Videotelefonie erst trainieren müssen, ist dieser im Wohnhaus Feichtlgut bereits eine gut etablierte Selbstverständlichkeit und die Handhabung der Medien ein fixer Bestandteil des Alltags.

Mehrmals pro Woche können die Bewohnerinnen und Bewohner – je nach ihren eigenen Bedürfnissen und Wünschen – mit den Angehörigen zu Hause Videotelefonate führen. Auch mit liebgewordenen Kolleginnen und Kollegen aus der Tagestruktur, die nicht in der eigenen Wohngruppe leben und derzeit deshalb nicht getroffen werden können, wird so Kontakt gehalten.

Der „digitale Vorsprung“ gegenüber anderen Institutionen bringt in diesen Zeiten für die Menschen im Feichtlgut enorme Vorteile: Bereits ab dem 13. März wurden keine Besuche mehr empfangen, sondern sehr aktiv via SKYPE© oder WhatsApp© videotelefoniert.
Soziale Nähe trotz physischer Distanz Anlassfall für den Einstieg in die Videotelefonie für die Menschen im Feichtlgut war im Jahr 2014 der Fall eines Bewohners, dessen Familie weit entfernt wohnt. „Trotz physischer Distanz ist soziale Nähe wichtig für uns Menschen – ob mit oder ohne Beeinträchtigung“, ist sich Einrichtungsleiter Johann J. Gruber sicher.

Nach und nach wurden in den vergangenen fünf Jahren mehr und mehr Bewohnerinnen und Bewohner selbst zu stolzen und kundigen Nutzerinnen und Nutzer von Tablets und somit zu zeitgemäßen Digital-Konsumenten. Wer übrigens kein eigenes Tablet besitzt, kann das allgemein angekaufte Gruppen-Tablet zur Kommunikation verwenden.
Auch in der Kommunikation mit dem Teilbetreuten Wohnen in Pinsdorf, ebenso eine Einrichtung des OÖZIV, wurde die Verwendung von Smartphones und Tablets verstärkt trainiert und funktioniert sehr gut.

Abstand halten, gesund bleiben! Bei aller Begeisterung über diese Hilfe und Nutzung des „digitalen Fortschritts“ zur Kommunikation mit den Angehörigen freuen sich die unglaublich tapferen und immer positiv denkenden Kundinnen und Kunden schon wieder sehr darauf, nach „Corona“ die Liebsten aus der Familie wieder direkt vor sich zu haben und ganz fest in den Armen halten zu können.

Denn der Alltag auf dem Hof Feichtlgut ist, wie derzeit überall, aktuell völlig anders. Alle Menschen mit Beeinträchtigung, bleiben in ihrer jeweiligen Wohngruppe, um die sozialen Kontakte zu minimieren.

Zwar sind die häufigen Spaziergänge immer noch fixer Bestandteil, wenn auch ausschließlich mit Sicherheitsabstand und nur im Rahmen der zusammenlebenden Wohngruppe, ansonsten bewirken die Notwendigkeiten und Regierungsvorgaben in der aktuellen Covid19-Ausnahmesituation viele Änderungen, wie etwa das Absagen aller Ausflüge und Einkaufsfahrten und das Ausbleiben der Besuche von Angehörigen. Außerdem können die Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr in ihrem gewohnten Rhythmus für einige Tage nach Hause fahren.

Bis dies wieder gefahrlos möglich ist, halten sich alle Menschen der OÖZIVEinrichtungen konsequent an das ABSTAND HALTEN und bleiben hoffentlich weiterhin GESUND!

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